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Jimin

Ich würde behaupten ich bin nicht schlecht im kochen. Yoongi meinte auch, dass ich wohl unser Essen gut gewürzt hätte und mich kompetenter anstellen würde, als manch andere Freunde, die er hatte. 

Als es später am Abend wurde gab Yoongi mir eine Zahnbürste und Schlafkleidung. In seinem (doch ziemlich kleinen) Badezimmer machte ich mich fertig. Generell waren viele Räume in meinem Schloss größer als Yoongis ganze Wohnung. Lebten alle Menschen zu dieser Zeit in so engen Häusern?

"Wo kann ich denn schlafen gehen?", fragte ich Yoongi, der sich in der Zwischenzeit auch umgezogen hatte. 

"Du kannst in meinem Bett schlafen.", bot er an. In seinem Bett? Ich drehte mich etwas weg, von Yoongi, damit er nicht sah, dass ich etwas rot wurde. Wollte er wirklich mit mir zusammen in einem Bett schlafen? Ich hatte schon gemerkt, dass man in diesem Zeitalter nicht ganz so prüde war, wie bei mir, aber dennoch überraschte es mich, dass er direkt diesen Schritt ging. Vor allem, weil wir uns seit ich hier war nicht einmal geküsst hatten.

"O-okay.", nahm ich das Angebot an. "Wenn es dir wirklich nichts ausmacht." Yoongi winkte ab.

Zusammen gingen wir in sein Schlafzimmer. Ich setzte mich schon mal in sein Bett, während Yoongi ein Kabel aus der Wand zog. Doch anstatt sich zu mir zu legen ging er wieder zur Tür.

"Ich schlafe dann im Wohnzimmer. Falls du was brauchst weck mich einfach." Mir entgleisten alle Gesichtszüge. "Ich wünsche dir dann eine gute Nacht, Jimin." Beim raus gehen schaltete er das Licht aus. Das Kabel hatte er mitgenommen. 

"Ja.", murmelte ich. "Gute Nacht." Enttäuscht legte ich mich hin. Ich hätte wirklich gerne mit Yoongi in einem Bett geschlafen. Vielleicht wäre dann wieder alles normal zwischen uns geworden. Die ganze Zeit war zwischen uns eine Distanz zu spüren, wie eine Barriere, die niemand zu überschreiten wagte. 

Ich wollte nicht, dass diese Barriere existierte. Yoongi wusste doch genau, wie ich fühlte. Der Antrag hatte es denke ich mehr als deutlich gezeigt. Oder war genau das das Problem? Ich liebte ihn, aber liebte er mich auf die gleiche Weise? Er hätte mich auch aus jedem erdenklichen Grund vor den Flammen retten können. War es ihm nun, da ich in sein Leben eingedrungen war, unangenehm mit mir zusammen zu sein? 

Ich versuchte alle Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen, doch es funktionierte nicht recht. Die ganzen Stadtgeräusche von draußen halfen auch nicht. Wurde es hier denn niemals wirklich leise? Wie konnte ein Mensch bei so einem lärm schlafen?!

Nach etlichen Stunden gab ich schließlich auf. Ich konnte nicht einschlafen. Meine Gedanken brachten mich noch um meinen Verstand. Es gab nur eine Möglichkeit meinen Kopf auszuschalten und das war Yoongi. Bei ihm hatte mein Kopf stehts aufgehört zu funktionieren und mein Herz hatte die Überhand genommen.

Vorsichtig stand ich vom Bett auf und tapste durch den Flur. Vor der Wohnzimmertür hielt ich inne. Die Tür war nur angelehnt, trotzdem zögerte ich. Es gehörte sich nicht in die Gemächer anderer zu schleichen und schon gar nicht wenn dort jemand schlief. Ich hatte schon von Dienern gehört, die zum Tode bestraft wurden, weil sie Prinzessinnen Nachts aufgelauert hatten. Andererseits war ich die Person, die quasi entführt worden ist... Und meine Absichten waren definitiv anderer Natur!

Langsam stieß ich die Tür auf. Holly schlief auf seiner Decke und zuckte im Schlaf mit den Ohren. Yoongi lag friedlich auf dem Sofa. 

Vorsichtig setzte ich mich zu ihm. Eine Strähne hing ihm über die Augen, die ich sachte weg strich. Wie von selbst legte ich mich automatisch neben ihn. Es war gerade so viel platz, dass Yoongis und mein Kopf nur wenige Zentimeter voneinander entfernt lagen. Hier schlafen ging wohl kaum. Na gut, dann würde ich wohl einfach noch ein bisschen liegen bleiben und später aufstehen. 

Nach ein paar Minuten, wo ich Yoongis Atem gelauscht hatte, fielen mir dann doch die Augen zu und ich konnte endlich friedlich einschlafen.


Ein Atem kitzelte mich im Nacken. Vorsichtig blinzelte ich gegen das helle Licht im Raum an. Ich lag immer noch mit Yoongi auf der Couch, doch offenbar hatte ich mich im Schlaf gedreht, denn ich spürte Yoongi an meinem Rücken und ein Arm von ihm war locker um mich gelegt. 

Ganz langsam und vorsichtig drehte ich mich wieder um, sodass ich ihn angucken konnte. Natürlich darauf bedacht ihn ja nicht zu wecken. Ich könnte mich jetzt auch davon stehlen und er würde nie merken, dass ich bei ihm geschlafen hatte, doch sein friedliches Gesicht hielt mich auf.

Yoongi war wunderschön. Seine Proportionen im Gesicht passten einfach perfekt zueinander. Am liebsten würde ich meine Hand ausstrecken und seine weiche Wange berühren, doch dann würde ich ihn wecken. Ich würde auch sehr gerne mein Lippen auf seine wunderschönen legen. Sie wieder spüren und dieses Gefühl genießen, was sie auslösten. 

Augenblicklich bestrafte ich mich gedanklich selbst für diesen Einfall. Es war ja schon schlimm genug sich Nachts zu einer Person zu stehlen, aber dann auch noch mit Gedanken zu spielen eine Person, ohne dessen vorherige Einwilligung, zu küssen. Das ging zu weit!

Plötzlich regte Yoongi sich. Er kniff die Augen zusammen und drehte seinen Kopf weg. Sofort schloss ich meine Augen und tat so als ob ich schliefe. Jetzt war es wohl zu spät wieder rüber ins Schlafzimmer zu gehen. 

"Huch?", hörte ich Yoongi flüstern. Er zog seinen Arm, der bis gerade noch über mir lag, zurück. Um es Yoongi nicht unangenehm zu machen öffnete ich wieder blinzelnd meine Augen. 

"Guten morgen.", flüsterte er mir zu.

"Guten morgen, Yoongi.", flüsterte ich zurück. 

"Konntest du alleine nicht schlafen?" Ich schüttelte den Kopf. Unsere Köpfe waren sich so nah. Ich müsste mich nur ein wenig vorbeugen... Aber das würde ich nie tun. Ich war ein Gentlemen und wenn Yoongi kein Interesse mehr daran hatte sich auf romantischer Ebene mit mir zu bewegen musste ich das akzeptieren. 

"Du hättest mich auch wecken können.", lachte mein Gegenüber. Ich zuckte nur, soweit das im liegen möglich war, mit den Schultern.

Yoongis Blick huschte kurz mein Gesicht entlang zu meinem Lippen, dann setzte er sich ruckartig auf. Als ob ihm jetzt erst bewusst werden würde wie nah wir uns eigentlich waren. Ich konnte nicht leugnen, dass diese Geste einen kleinen Stich in meinem Herzen hinterließ.

"Na komm.", sagte er in einem etwas zu fröhlichen Ton für diesen Morgen. "Lass uns Frühstück machen."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 13, 2023 ⏰

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Timetraveller | YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt