Kapitel 8

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Am nächsten Morgen gingen wir alle zusammen zu Lolas Beerdigung, zwar mit Kater aber das war uns egal. Die Zeremonie war wunderschön, aber auch sehr traurig. Alle Menschen die Lola liebte waren dort. Ich versuchte mich endgültig von ihr zu verabschieden, um ihren Tod besser verarbeiten zu können.

Nach der Beerdigung ging ich nach Hause. Maya schlug zwar vor, dass wir alle noch zusammen was machen, lehnte aber ab. Ich muss jetzt echt alleine sein und alles verarbeiten.

Zuhause angekommen, nehme ich ein heißes Schaumbad.
Ich bin am leben. Lola ist Tot. Ich verstehe das einfach nicht. Wer tötet bitte so eine liebenswerte junge Frau?! Ein skrupelloser Serienmörder, klar. Sie passt ebenfalls ins Profil: dunkelblonde Haare und schon in ihren jungen Jahren erfolgreich. Sie hat ihre eigene Firma für Möbeldesign gegründet. Sie war immer die kreative in unserer Freundesgruppe.

Ich versinke in meinen Gedanken, als mein Handy neben mir klingelt.
'Aidan' steht auf dem Display und ich muss direkt lächeln.

„Wenn das nicht Prince Charming ist."
Ich höre ihn lachen. „Und wenn das nicht die tollpatschige Schlafmütze ist.", erwidert er daraufhin immer noch lachend.
Tollpatschige Schlafmütze? Schon peinlich, aber irgendwie auch süß, dass er mich so nennt.

„Ich merk schon, ich hab bereits in den ersten Stunden, die wir uns kennen, einen ganz wunderbaren Eindruck bei dir hinterlassen."
„Du bist mir jedenfalls nicht aus dem Kopf gegangen, Sky.", sagt er mit sanfter Stimme. Mein Herz schlägt schneller und ich kann nichts dagegen tun.

„Naja, weshalb ich anrufe," fährt er fort. „Ich muss dich einfach wiedersehen." Er zögert. „...Heute."

Ich atme tief ein. „Heute?", frage ich skeptisch."
„Also ich würde mich sehr freuen. Aber wenn es dir heute nicht passt, können wir es auch verschieben.", lautet seine Antwort."

Ich überlege kurz. Einerseits würde ich ihn echt gerne kennenlernen, andererseits brauche ich auch Zeit für mich. Allerdings könnte ich jetzt auch echt eine Ablenkung gebrauchen.

„Nein, wir treffen uns heute.", sage ich entschlossen.

Wir haben uns in einer Stunde zum Café trinken verabredet. Also beende ich mein Bad, ziehe mich an und kümmere mich anschließend um meine Haare und mein Make-up.

Als ich gerade das Gebäude verlasse, sehe ich ihn direkt. Und... wow. Er sieht ganz anders aus als gestern in der Bar. Seine braunen Haare fallen lässig auf seine Stirn und seine wunderschönen blauen Augen wirken auf einmal noch heller und noch blauer. Er trägt, eine zerrissene Jeans, einen Hoodie und eine Lederjacke darüber.

Ich kann nicht verhindern, dass ich starre. Er sieht einfach zu gut aus, wie er da an seinem Auto lehnt.

Doch auf einmal fällt mir Lola ein und James. James... Er und Aidan würden sich sicher gut verstehen, sie haben beide den selben Humor.

Ich gehe nach einer gefühlten Ewigkeit zu ihm hin und umarme ihn. Sehr doll und eigentlich unangemessen weil wir uns letzte Nacht erst kennengelernt haben. Aber ich brauche das jetzt einfach.

„Ich freue mich auch dich zu sehen.", lacht er. Als ich mein Gesicht noch mehr an seinen Hoodie schmiege, sieht er mich allerdings besorgt an. „Alles okay, Sky?" Ich schüttle den Kopf. „Nicht wirklich."

Er nimmt mich noch fester in den Arm und gibt mir einen kleinen Kuss auf meinen Kopf. „Komm wir holen uns erst einmal einen Kaffee und wenn du dann darüber reden möchtest, bin ich da. Okay?", flüstert er in meine Haare.

„Okay.", stimme ich zu und versuche zu lächeln. Er erwidert es und schon machen wir uns auf dem Weg zu dem kleinen Coffee Shop hier um die Ecke.

„Du stehst echt auf Karamell in deinem Kaffee?", fragt Aidan mich schmunzelnd, während wir uns mit unseren Pappbechern Richtung Park begeben. Ich verstehe diese Frage gar nicht... „Hallo, Karamell ist das beste was es gibt, vor allem im Kaffee." Ich lache und halte ihm meinen Becher hin. „Probier."

„Oha warum schmeckt das so gut?!", fragt er ungläubig. „Ich habs dir doch gesagt.", triumphiere ich.

Wir setzten uns auf eine Bank. Er schaut mir tief in meine Augen.

„Heute Vormittag war die Beerdigung von einer guten Freundin. Sie wurde ermordet." Irgendwie hat es sich gerade richtig gefühlt ihm davon zu erzählen. Er guckt mich allerdings sehr schockiert an.

„Scheiße Sky, warum hast du nichts gesagt?? Dann hätten wir das Treffen verschieben können." Er atmet tief ein. „Das tut mir unglaublich leid."

Ich erzähle ihm von dem Fall, über welchen ich im Moment schreibe. Er guckt mich die ganze Zeit ungläubig an. „Sky, du musst vorsichtig sein. Was ist wenn er auf dich aufmerksam wird?!"

„Es wird schon nichts passieren.", sage ich ruhig.
„Versprich mir wenigstens, dass du aufpasst.", Er nimmt meine Hand in seine.

Wir sind uns sehr sehr nah. Noch ein paar cm mehr und dann würden meine Lippen seine berühren. Als könne er meine Gedanken lesen, kommt er näher. „Darf ich dich küssen, Sky?"

Ich brauche gar nicht zu antworten. Meine Lippen finden direkt den Weg zu seinen. Schon die ersten Sekunden fühlen sich unglaublich gut an. Aber als seine Zunge dazukommt, kann ich mir ein kleines Stöhnen nicht verkneifen. Ich spüre wie er lächeln muss.

Meine Hände verweilen während des gesamten Kusses in seinen Haaren. Er umfasst mein Gesicht.

Plötzlich hören wir ein Räuspern und lösen uns schweren Herzens voneinander.
Als ich aufschaue erschrecke ich.

„Noah??"

Dark SideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt