Kapitel 23

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Ich bin immer noch sprachlos, wegen Aidan und seiner Theorie über Noah. Und ich weiß echt nicht was ich glauben soll.

Ich meine, es ist wirklich komisch, dass der Mörder einfach so aufhört mich und andere zu terrorisieren, sobald Aidan seinem Befehl nachgegangen ist und aus meinem Leben verschwunden ist.

Aber Noah und ein Mörder sein? Das kann ich mir wirklich nicht vorstellen. Was sollte er denn auch davon gehabt haben all diese Menschen umzubringen?

Und Aidan wiederzusehen hat mich komplett durcheinander gebracht. Durch unsere Begegnung ist mir nochmal bewusst geworden, wie sehr ich ihn liebe.

Die Information, dass er mich nur wegen dem beschissenen Mörder zurückgelassen hat, zerreißt mich innerlich.

Er hat nie aufgehört mich zu lieben.
Wir beide lieben uns.

Aber ich bin mit Noah verlobt.

Aidan und ich haben uns im Park voneinander verabschiedet. Er hat mir noch seine neue Nummer gegeben damit wir heimlich in Kontakt bleiben können und ist dann gegangen.

Am liebsten wäre ich ihm hinterhergerannt und um den Hals gefallen, aber das kann ich leider nicht mehr.

Doch plötzlich kann ich an nichts anderes mehr denken.

Ihn zu küssen.
Durch seine weichen Haare zu fassen.
Seinen Körper zu berühren.

Aber es ist zu spät.
Ich habe ihn damals gehen lassen.

...

In meinem Apartment angekommen, setze ich mich mit einem Buch aufs Sofa. Noah sitzt an seinem Computer und macht noch was für die Arbeit.

Ich weiß gar nicht wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll.
Ich sollte mir natürlich nichts anmerken lassen, aber ich bin echt nicht gut in sowas.

Ich kann jetzt auch nicht einfach normal weitermachen. Auch wenn ich nicht glaube, dass Noah der Mörder ist, sind mir viele Zweifel aufgekommen und ich kann ihm irgendwie nicht mehr richtig vertrauen.

Irgendwann scheint Noah mit seiner Arbeit fertig zu sein und setzt sich neben mich. Er nimmt mir das Buch aus den Händen und legt es auf den Couchtisch.

„Du hast genug gelesen.", raunt er mir zu.
Dann packt er unter mein T-Shirt und zieht mich zu sich. „Wir hatten lange nicht mehr Zeit für uns.", meint er dann.

Scheiße, ich kann jetzt nicht mit ihm schlafen. Ich habe die ganze Zeit Aidans Worte im Hinterkopf.

Noah greift mein Shirt und zieht es mir aus.
Dann streicht er mir über meinen Oberkörper.

„Du bist so schön.", flüstert er in mein Ohr.
„Und du gehörst nur mir.", raunt er zusätzlich.
Bei diesen Worten läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken.

Er fängt an meinen Hals zu küssen und öffnet dabei meine Hose.

„Noah, mir geht es nicht so gut.", versuche ich ihn zu stoppen. Doch er macht einfach weiter.

„Gleich geht es dir besser." Noah fasst in meinen Slip. „Noah, nein. Ein andern mal." Ich schiebe ihn ein Stück von mir weg.

Er guckt mich entgeistert an. „Ich dachte wir sind verlobt." Er erhebt seine Stimme.

„Das heißt trotzdem nicht, dass ich jedes Mal in Stimmung bin, Sex mit dir zu haben.", wende ich ein.

„Du schläfst gefälligst mit mir, wenn ich das will!"
Ich gucke ihn schockiert an. Seit wann ist er so ein Arschloch?!

„Was ist auf einmal mit dir?", frage ich entsetzt.
„Ich will das jetzt nicht!"

Ich will gerade aufstehen, da packt Noah meine Schultern und drückt mich mit seinem Gewicht weiter ins Polster. Ich erschrecke als er gierig meine Hose von meinen Beinen zieht.

Will er mich ernsthaft vergewaltigen? Seine eigene Verlobte?!

Und ich bin machtlos. Er ist zu stark.

Als er sich selber anfängt auszuziehen, versuche ich zu flüchten. Doch Noah packt mich erneut und schlägt mich.

Seine flache Hand scheppert gegen meine Wange. Tränen laufen mein Gesicht runter. Nicht nur wegen des Schmerzes, sondern vor allem wegen der Tatsache, dass der Mann, den ich glaubte zu lieben, mir so etwas antut.

„Selbst Schuld wenn du versuchst zu flüchten.", mahnt Noah, während er mir auch noch meine Unterwäsche auszieht.

„Bitte hör auf damit!", flehe ich ihn an.
Doch er stößt bereits in mich ein.

Weitere Tränen laufen mein Gesicht runter. Als er dann schneller und intensiver wird und Noah auch noch anfängt erregt zu stöhnen, kralle ich meine Fingernägel in den Stoff des Sofas.

Als Noah endlich zum Orgasmus kommt und er in diesem Moment keine wirkliche Kontrolle über seinen Körper hat, nutze ich den Moment, flüchte ins Badezimmer und schließe mich ein.

Nackt und entblößt sinke ich auf die kalten Fliesen und breche in Tränen aus.

Als ich mich beruhigt habe, stehe ich auf und betrachte mein Spiegelbild. Auf meiner rechten Wange sieht man klar und deutlich Noahs Handabdruck. „Arschloch.", flüstere ich und steige in die Dusche.

Nach der Dusche fühle ich mich ein kleines bisschen besser und nicht mehr so dreckig.

In Handtüchern gewickelt, öffne ich vorsichtig die Badezimmer Tür und gehe durch das Apartment. Noah scheint nicht hier zu sein.

Beruhigt gehe ich wieder ins Schlafzimmer, wo Teddy auf meinem Bett liegt. Ich lege mich zu ihm aufs Bett und schmiege mein Gesicht an sein weiches Fell.

Dann ziehe ich mir schnell was an, packe ein paar Sachen ein und verlasse gemeinsam mit Teddy das Apartment.

Im Auto angekommen, will ich gerade Richtung Mayas Apartment losfahren, halte aber inne.

Da würde Noah als erstes nach mir suchen. Der einzige Ort wo ich einigermaßen sicher wäre, ist in Aidans Armen.
Ich entscheide mich dazu, zu seinem Apartment zu gehen obwohl ich keine Ahnung habe, ob er da noch wohnt.

Ich lasse mein Auto stehen und gehe zu Fuß, damit Noah mich nicht durch mein Auto finden kann.

...

Zitternd klopfe ich an Aidans Apartment. Dann höre ich Schritte und jemand öffnet die Tür.

Aidans blaue Augen blicken mich besorgt an.
Ich muss furchtbar aussehen. Meine Haare sind noch immer feucht, der rote Handabdruck hebt sich stark von meinem blassen Gesicht ab und Mascara ist überall unter meinen Augen verschmiert.

Aidan zieht mich in sein Apartment, schließt die Tür und umarmt mich.

„Was ist passiert?", flüstert er sanft in meine Haare.
Erneut breche ich in Tränen aus.

Ich schluchze.
„Noah hat mich vergewaltigt."

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