Kapitel 2

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„Das war echt eine nette Tour. Vielen Dank Miss Johnson!" Noah lehnt sich mit einem breiten Grinsen an eine Wand. „Wir sind doch jetzt Kollegen, also bitte nenn mich Sky.", erwidere ich und lächle zurück, als plötzlich mein Magen anfängt zu knurren. „Ich könnte auch etwas zu Essen vertragen. Wie wäre es wenn wir in die Pizzeria hier gleich um die Ecke gehen?", schlägt Noah mit seinem typischen Lächeln vor.

Flirtet er mit mir? Ich habe nämlich gerade gar keinen Nerv für einen Arbeitsflirt. Aber wir würden ja nur zusammen als Kollegen etwas essen gehen, also stimme ich zu, woraufhin er sehr glücklich zu sein scheint.

Als wir uns gerade auf den Weg begeben wollten, stürmt Maya auf mich zu. „Sky, wer ist denn dieser attraktive Bursche?!", fragt sie amüsiert und stellt sich dem Neuling vor. Ich gucke sie vorwurfsvoll an und hoffe, dass  sie keine weiteren Anspielungen macht. „Das ist Noah, er ist neu hier und wir wollten jetzt eine Kleinigkeit essen gehen."

„Freut mich dich kennenzulernen, Maya. Möchtest du uns vielleicht begleiten?", erkundigt Noah sich höflich. „Er ist echt heiß", flüstert Maya mir, für meine Verhältnisse viel zu laut und offensichtlich, zu. „Ach nein Danke, ich habe gerade schon etwas gegessen. Außerdem würde Sky sich sicher mehr darüber freuen, Zeit mit dir alleine zu verbringen.",äußert sie, während sie mir zu zwinkert.

Noah fängt an zu grinsen, woraufhin ich bloß meine Augen verdrehe. Ich nehme seine Hand und ziehe ihn von Maya weg, bis wir im Aufzug stehen. „Viel Spaaß euch!", ruft Maya uns mit einem ironischen Unterton hinterher.

„Hör nicht auf sie, sie mischt sich einfach gerne in mein Leben ein. Trotzdem liebe ich sie." , sage ich atemlos. „Sie ist also deine beste Freundin?", fragt er neugierig. Ich nicke. „Sky, dein Leben ist wohl alles andere als langweilig", vermutet Noah und fängt an zu lachen. Warum hört sich sein Lachen bloß so schön an? Und warum sieht sein Gesicht mit seinen Sommersprossen und seinen braunen leuchtenden Augen so süß aber gleichzeitig auch unverschämt attraktiv aus? Nein, ich kann jetzt in keine Beziehung eingehen. Ich muss dafür sorgen, dass es freundschaftlich zwischen uns bleibt.

Endlich angekommen in der Pizzeria haben wir uns beide eine große Spinat Pizza bestellt. Als sie an unseren Tisch gebracht wird, fangen wir an die Pizza zu verschlingen. Er war anscheinend genau so hungrig wie ich, dachte ich amüsiert.

Nach einer Weile fängt Noah an, mich über den Fall auszufragen. Er fragt was ich bis jetzt so rausbekommen habe und weshalb es mir so wichtig ist.

„Leider hab ich noch nicht allzu viel herausgefunden, allerdings ist mir ein Schema bei den Opfern aufgefallen. Alle Opfer waren jung und erfolgreich und soweit ich weiß, waren sie ebenfalls alle blond." „Genauso wie du.", erwidert er zögernd. Ich schlucke. „Das ist auch einer der Gründe wieso mich der Fall so sehr beschäftigt, Ich fühle mich mit den Opfern verbunden.", sage ich leise.

Plötzlich nimmt er meine Hand. „Mach dir keine Sorgen Sky, dir wird schon nichts passieren.", verspricht Noah mir mit seiner beruhigenden Stimme.

Wieso fühle ich mich zu dem Kerl so hingezogen, obwohl ich ihn erst heute kennengelernt habe? Weil ich nicht weiß, was ich auf seine süßen Worte antworten soll, bedanke ich mich einfach herzlich für seine Unterstützung. Er drückt meine Hand zur Bestätigung noch einmal fest, woraufhin wir anschließend im Stillen die Pizzeria verlassen.

Nach der Mittagspause gingen wir in mein Büro zurück, um weiter zu arbeiten. Noah bekam diesmal selber einen kleinen Fall und soll nun seinen eigenen Artikel schreiben. Bei Fragen soll er sich an mich wenden. Ich denke allerdings, dass er das auch prima ohne meine Hilfe hinbekommt, deshalb wende ich mich konzentriert an meinen Artikel und schaffe es sogar ihn fertigzustellen.
Ich schicke die Datei zufrieden an Mr. Wilson, den Abteilungsleiter und klappe erschöpft meinen Laptop zu.

Noah schaut auf und lächelt mich an.
„Wie kommst du so zurecht"?, frage ich ihn als ich mich neben ihn setze. Er antwortet ganz zufrieden: „Echt gut, ich bin gleich fertig, möchtest du einmal drüber lesen?" Ich stimme zu und schiebe seinen Laptop mehr in meine Richtung.

„Wow, das ist echt gut. Ich liebe deinen Schreibstil. Du hast Talent.", gebe ich anerkennend zu. „Sonst hätte ich es glaube auch nicht in die New York Times geschafft.", gibt er lachend zu. „Außerdem hab ich mich seit meines Studiums von deinen Artikeln und deinen Schreibstil inspirieren lassen. Du hast es echt geschafft als Journalistin, Sky.", erwidert er und schaut mir tief in die Augen.

Wieso schaut er mir so tief in die Augen? Er sieht zu gut aus. Wie soll ich nur mit ihm arbeiten ohne irgendwelche Gefühle für ihn zu entwickeln? „Er ist nur ein Kollege! Ein Freund." rede ich mir erneut ein. Ich bedanke mich bei Noah, für seine Komplimente und versuche den Augenkontakt zu brechen. Er nimmt meine Hand. Ich fange an zu schwitzen.

„Sky, ich weiß wir kennen uns erst seit heute, aber würdest du demnächst mal mit mir ausgehen wollen? Wenn dir das zu unangenehm ist, können wir auch nur als Freunde etwas gemeinsam unternehmen.", ergänzt er.

Was mach ich denn jetzt? Er ist so attraktiv und höflich, aber ich bin im Mont mental einfach nicht in der Lage für Dates. Außerdem darf ich mich von meiner Arbeit im Moment wirklich nicht ablenken lassen.

„Noah.." sage ich erst nur. „Du bist echt nett und siehst wirklich gut aus," er grinst. „aber ich hab im Moment wirklich keine Zeit dafür."

Er lässt meine Hand los und holt sein Handy raus. „Gibst du mir wenigstens deine Nummer?", fragt er daraufhin und lächelt verlegen. Wow, er gibt wirklich nicht auf. Ich nehme sein Handy ohne noch irgendwas zu sagen und tippe meine Nummer ein. „Ich hoffe, es ist auch wirklich deine Nummer.", sagt er lachend, als er sein Handy wieder zurück nimmt.

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