„Sky was ist bitte passiert? Ich hab seit Tagen nichts von dir gehört und plötzlich rufst du mich an, ich soll ins Krankenhaus kommen?!" Maya ist außer sich, während ich ihr gar nicht wirklich zuhöre.
Auf dem Flur vor Aidan's Zimmer sitze ich auf dem Boden und kraule Teddy. Es ist bereits 22 Uhr. Den ganzen Tag schon, sitze ich hier. Zwischendurch war ich mit Teddy natürlich Draußen. Doch die meiste Zeit hockte ich auf dem Gang.
„Sky?! Hörst du mir eigentlich zu?!" Maya hockt sich neben mich. „Aidan liegt hier in diesem Zimmer. Er liegt im Koma.", sage ich monoton und starre geradeaus auf die leere Wand. Ich habe einfach keine Kraft mehr für das alles. Ist es etwa mein Schicksal, kein glückliches Leben zu führen?!
„Aidan?? Ich dachte du hast keinen Kontakt mehr zu ihm?!" Sie nimmt meine Hand. „Was zum Teufel ist alles passiert?"
„Vorgestern kam Aidan zu mir. Das erste Mal nach zwei Jahren. Er glaubt, dass Noah der Mörder ist. Und ich mittlerweile auch."
Maya guckt mich ungläubig an.
Ich fahre fort: „Als ich dann wieder nach Hause kam, hat Noah mich geschlagen und vergewaltigt. Als er danach weg war, bin ich zu Aidan geflüchtet, der dann mit mir ins Krankenhaus gefahren ist. Dort haben wir auch eine Anzeige gemacht, weil die Polizei dazu kam. Dann hab ich erfahren, dass James ermordet wurde und war so fertig mit meinen Nerven, dass ich nach Draußen geflüchtet bin. Ich war so durcheinander, dass ich James gesehen habe. Keine Ahnung was das war, aber es hat sich real angefühlt. Ich hab bei Aidan geschlafen und am nächsten Morgen kam Noah und hat ihn bewusstlos geprügelt. Jetzt bin ich hier und er liegt im Koma."
Ich rattere alle Geschehnisse einfach runter ohne irgendwelche Gefühle miteinzubeziehen. Ich hab die letzte Zeit so sehr geweint, dass einfach keine Tränen mehr übrig sind.
Maya zieht mich in eine enge Umarmung und ich spüre die Tränen, die aus ihren Augen auf mich tropfen.
„Warum hast du dich nicht eher gemeldet?", flüstert sie. „Ich wollte erst zu dir, aber dann dachte ich, da wird Noah mich als erstes finden. Und mein Handy anzuschalten habe ich much auch nicht getraut.", äußere ich gedämpft.
Eine Zeit lang umarmt mich Maya einfach nur. Nach und nach stellt sie Nachfragen, die ich ihr alle beantworte. Sie ist so verwirrt wegen allem. Sie versteht die Welt nicht mehr. Und da ist sie sicherlich nicht alleine mit.
„Noah ist also jetzt verhaftet?", fragt Maya am Ende nochmal. Ich nicke. „Vorläufig."
„Willst du nach Hause oder möchtest du hier bleiben?", erkundigt sie sich dann sanft.
„Ich bleibe hier, aber du kannst ruhig gehen.", erläutere ich. „Ganz sicher, lasse ich dich nicht alleine.", raunt sie und legt ihren Kopf auf meiner Schulter ab.
„Danke für alles, Maya.", flüstere ich und schließe meine Augen. „Dafür sind beste Freundinnen doch da.", antwortet sie.
Mit einem Lächeln im Gesicht schlafe ich ein.
...
„Sky!", nehme ich im Halbschlaf wahr. „Skyyy!!"
Als ich die Augen öffne, fängt Maya an mich zu schütteln. Teddy neben mir bellt.„Was habt ihr Beide auf einmal?", murmele ich verschlafen.
„Aidan ist wach!"
Ich starre Maya an und springe auf. „Was? Ich dachte er muss vorerst im künstlichen Koma bleiben."
„Er ist von alleine wach geworden, was einem Wunder gleicht. Ihm scheint es wieder gut zu gehen. Maya strahlt.
Ich schmeiße mich in ihre Arme und küsse sie auf die Wange. Dann stürme ich zu Aidan. Ich staune als ich das Tageslicht sehe. Ich habe die ganze Nacht durchgeschlafen, denn es ist der nächste Morgen.
Er sieht immer noch schwach aus, grinst mich aber direkt an. Gutes Zeichen!
„Aidan!!" Ich umarme ihn vorsichtig. „Ich hatte so schreckliche Angst um dich." Ich schmiege mein Gesicht an seine Brust und lege mich, so gut es auf dem kleinen Bett geht, neben ihn.Er greift meine Hand. „Ich freue mich auch dich zu sehen." Er lächelt.
„Wie geht es dir? Und sei ehrlich." Ich streichle über seine Finger.
„Sky. Ich habe Schmerzen. Mir ging's schon besser in meinem Leben. Aber du, allein schon mit deiner Anwesenheit, nimmst 3/4 dieses Schmerzes. Dich gerade durch dieses Tür laufen zu sehen, hat mich so unfassbar glücklich gemacht.", äußert er sanft und bringt mich komplett zum schmelzen.
„Oh fuck, kitschiger hätte ich es auch nicht sagen können.", lacht er. „Aber es ist nunmal die Wahrheit." Er küsst mich sanft auf meine Stirn.
„Ich liebe dich, Aidan und ich hoffe, dass der ganze Spuk bald zu Ende sein wird, so dass wir Beide endlich glücklich zusammen sein können.", flüstere ich und schmiege mich noch enger an ihn.
„Das hoffe ich auch.", raunt er und wir Beide schließen die Augen und genießen einfach diesen Moment.
Auf einmal wird die Tür aufgerissen. Jamie kommt rein gestürmt und perplex sehe ich sie an.
„Aidan ich bin ja so froh, dass es dir gut geht!" Sie ist ganz außer Atem. „Ich muss euch dringend was erzählen. Ihr liegt falsch."
„Jamie, wovon sprichst du? Und wo verdammt warst du bitte die ganze Zeit?!", murmelt Aidan und scheint genauso verwirrt zu sein, wie ich.
„Noah ist nicht der Mörder und James lebt!"
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Dark Side
Mystery / Thriller-ZWEI TYPEN & EIN MÖRDER- Sky Johnson ist Journalistin in New York und hat kein einfaches Leben. Neben der Tatsache, dass ein Serienmörder sein Unwesen in New York treibt, muss sie auch noch Noah den süßen Neuen bei der Zeitung einarbeiten. Gleichze...