Kapitel 25

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Ich bin komplett in Schockstarre. Ich höre gar nicht mehr was die Anderen um mich herum sagen. James wurde ermordet. Jemand hat beauftragt, ihn umbringen zu lassen. Etwa wegen mir? War es die selbe Person die auch alle Anderen umgebracht hat? Wenn ja, wozu? Hat es einen Grund, oder ist dieser Mensch einfach krank?

Ich halte es nicht mehr aus. Es fühlt sich so an, als würde man mir meine Lunge zuschnüren. Ich kriege keine Luft mehr. Ich muss raus aus diesem Raum, aus diesem Krankenhaus.

Ich renne durch die Gänge. Ich höre wie Aidan nach mir ruft. Doch ich laufe immer weiter.

Endlich bin ich Draußen. Es ist schon stockdunkel. Ich hole tief Luft und setze mich auf den Boden. Ich kann nicht mehr. Ich kann einfach nicht mehr. Verdammte scheiße. Wieso passiert das alles?

Ich höre wie sich jemand neben mich setzt und dann auch seine Hand auf meinen Oberschenkel legt. Ich gehe direkt davon aus, dass es Aidan ist, doch als ich mich umdrehe traue ich meinen Augen nicht.

James.

Ich halluziniere. Ich muss halluzinieren.

Ich stehe auf und lasse die Erscheinung zurück. Bin ich so durch den Wind? Als ich mich wieder umdrehe, sehe ich nur noch Aidan, der besorgt auf mich zuläuft. Keinen James. Ich atme einmal tief durch und laufe Aidan in die Arme.

„Ich kann nicht mehr.", pruste ich, während weitere Tränen meinem Gesicht runterlaufen.

„Alles wird gut Sky. Komm wir fahren nach Hause.", flüstert Aidan mir sanft zu.

Auf dem Weg zu seinem Auto, schaue ich mich immer mal wieder nach einer nach James aussehenden Person um. Es muss eigentlich eine Halluzination gewesen sein, aber die Berührung hat sich so echt angefühlt, als hätte jemand wirklich seine Hand auf meinen Oberschenkel gelegt.

James wurde umgebracht. Ich habe mir das alles nur eingebildet, versuche ich mir in Gedanken einzureden.

Aidan öffnet mir die Autotür und ich setze mich in den weichen Sitz seines Sportwagens. „Wieso tut ein Mensch das alles nur?", seufze ich eher zu mir selbst.
Aidan seufzt ebenfalls. „Du denkst also das hängt alles miteinander zusammen?", fragt er.

„Ich weiß es nicht. Aber es scheint so. Ich meine James wurde ermordet und-" Ich stoppe und denke an die Gestalt, die ich gesehen habe. Es MUSS eine Einbildung gewesen sein, deshalb erzähle ich Aidan auch nichts davon. „Lola und Katy wurden auch umgebracht und dann kam auch noch die Drohung an dich.", setze ich fort. „Keine Ahnung wie das mit den anderen Morden zusammen hängt, aber das kann kein Zufall sein, dass das alles irgendwie mit mir zutun hat."

Aidan nickt nachdenklich. „Der Mörder hat es auf jeden Fall auf dich abgesehen. Aber warum?"

„Wenn ich das nur wüsste." Ich seufze erneut.
Aidan greift während des Fahrens nach meiner Hand und streichelt sanft über meine Finger.

„Von Noah hast du noch nichts gehört, oder?", fragt er dann vorsichtig. Ich schüttle den Kopf. „Nein, aber ich hab mein Handy auch die ganze Zeit ausgeschaltet.", erkläre ich. Aidan nickt. „Besser so."

Als wir wieder bei Aidan Zuhause ankommen, gehen wir eine schnelle Runde mit Teddy. Als wir wiederkommen ist es schon nach 0:00 und ich bin unglaublich müde. Heute ist viel zu viel geschehen.

Ich ziehe mir meine Schlafsachen an und mache mich im Bad fertig, schlafen zu gehen.

„Du kannst ruhig das Bett haben und ich schlafe auf der Couch im Wohnzimmer.", äußert Aidan, als ich aus dem Bad komme.

Ich schaue ihn verwirrt an. „Wieso können wir nicht gemeinsam bei dir im Bett schlafen? Das war vorher doch auch nie ein Problem."
Aidan starrt auf meinen Ringfinger und kratzt sich am Kopf. „Naja, du bist jetzt verlobt."

Ich nehme den Verlobungsring ab und lege ihn auf die Kommode vor der wir gerade im Flur stehen.
„Noah weiß es zwar noch nicht, aber wir sind definitiv nicht mehr verlobt. Außerdem schlafen wir doch nur nebeneinander." Ich schlucke bevor ich weiterrede. „Als Freunde.", beende ich den Satz.
„Ich brauche dich jetzt mehr als zuvor.", äußere ich zusätzlich.

Aidan kommt plötzlich näher und schlingt seine Arme um mich. „Es tut mir leid. Es fällt mir nur so unglaublich schwer, dir nicht näher zu kommen, als Freunde es tun würden. Ich liebe dich nunmal. Aber solange die Sache mit Noah nicht geklärt ist, muss ich Distanz bewahren.", seufzt Aidan.

„Aber ja. Wir können als Freunde zusammen in einem Bett schlafen.", sagt er anschließend noch.
„Danke, Aidan.", flüstere ich und schmiege mich an ihn.

Wir gehen gemeinsam ins Schlafzimmer und legen und ins Bett. Zuerst mit großem Abstand zwischen uns. Doch nach und nach rutschen wir Beide jeweils immer näher an den anderen heran, bis sich unsere Ellbogen berühren.

Dann dreht Aidan sich plötzlich zu mir, greift nach meiner Hüfte und zieht mich an sich.

„Wir brauchen uns Beide.", flüstert er und verschränkt unsere Finger ineinander.

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