Am nächsten Morgen hämmert es gegen die Tür. Als ich unausgeschlafen die Augen öffne, streckt sich Aidan neben mir und murmelt etwas unverständliches, was sich sehr genervt anhört.
Er quält sich aus dem Bett und schlendert zur Tür. Auf dem Weg zieht er sich noch einen Pulli an.
Ich höre, wie Aidan die Tür aufmacht und daraufhin einen Knall. Aidan stöhnt auf. Es hörte sich so an, als wäre er auf den Boden geknallt.
Ich will gerade aufstehen und zu ihm gehen, doch dann höre ich eine wütende Männerstimme.
„Wo ist sie?!", schreit er.Ich erschrecke. Noah ist hier.
Ich schnappe mein Handy und Teddy, der noch auf einem Teppich am schlafen war und flüchte mit ihm in Aidans Kleiderschrank. Dort rufe ich die Polizei.
Ich höre weiteres Gebrülle und etwas zerbricht auf dem Boden. Prügeln die sich etwa?
Ich drücke Teddy ganz nah an mich. Ich habe fürchterliche Angst, dass Aidan etwas passiert. Aber wenn ich da noch zwischen gehe, bringt das auch nichts. Ich hoffe einfach die Polizei ist schnell hier.
„Verarsch mich nicht, ich sehe doch ihre Tasche!!", schreit Noah. Ich höre Schritte die immer näher kommen. Ich halte die Luft an. Er muss im Schlafzimmer sein. Ich halte Teddy den Mund zu, damit er ja nicht bellt.
Doch dann reißt Noah die Schranktür auf und sieht mich wütend an. „Ich dachte wir sind verlobt und du rennst zu diesem Hurensohn!" Er ist außer sich.
Er will mich gerade packen, da nehmen wir ein Räuspern hinter uns wahr. Zwei Polizisten stehen im Raum und einer der Beiden kommt direkt und zieht Noah von mir weg.„Hallo Sky.", sagt dann der Andere nachdem Noah abgeführt wurde. Es ist der Polizist, der auch im Krankenhaus war. „Hat er Ihnen was getan? Geht es Ihnen gut.", fragt er besorgt.
Ich steige mit Teddy aus dem Schrank und lasse ihn runter. „Mir geht es gut, danke. Sie kamen genau rechtzeitig.", äußere ich erleichtert.
Dann schrecke ich auf. „Was ist mit Aidan??", frage ich besorgt. „Der Krankenwagen müsste gleich da sein.", sagt er und ich gucke ihn fassungslos an.
„Krankenwagen??" Er nickt vorsichtig. „Er ist-"Ich lasse den Polizisten gar nicht erst ausreden, sondern stürme direkt in den Flur.
Ich erschrecke. Aidan liegt auf dem Boden hat ein blaues geschwollenes Auge und blutet stark am Kopf. Er scheint aber bei Bewusstsein zu sein.
„Aidan, das tut mir alles so schrecklich leid.", schluchze ich, während ich mich neben ihn hocke.
„Sky.", murmelt er und man merkt, dass ihm das Sprechen schwer fällt. „Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass dich keine Schuld trifft.", faselt er vor sich hin. Ich lächle ihn besorgt an und streichle seine Wange.
Als ich meine andere Hand dann am Boden abstützen will, stöhne ich auf. Ich habe in eine große Glasscherbe gegriffen und meine Hand blutet. Mir sind die Scherben um uns herum gar nicht aufgefallen.
„Was machen sie denn?! Sie müssen vorsichtig sein.", meint der jüngere Polizist der wieder da ist, nachdem er Noah in den Streifenwagen gebracht hat.
Er tupft gerade meine Hand mit einem Taschentuch ab und versucht das Blut zu stoppen, da kommt auch schon der Rettungsdienst.
Nach einer knappen Begrüßung stürzen sie sich direkt auf Aidan und fangen an ihn zu verarzten. Eine Frau, die auch zum Notärzte Team gehört, schaut mich an. „Bei Ihnen alles gut?", fragt sie hilfsbereit.
„Alles gut, ich habe nur eine kleine Schnittwunde. Kümmern sie sich erst Mal nur um Aidan.", gebe ich besorgt von mir.Gemeinsam legen sie Aidan auf eine Trage und bringen ihn mit dem Aufzug nach unten und in den Krankenwagen.
„Wir fahren ins New Yorker Presbyterian Hospital, falls Sie hinterher fahren möchten.", sagt die Frau während sie mir einen Verband um meinen Handballen wickelt.
„Alles klar, dankeschön.", antworte ich und verabschiede mich. Ich gehe wieder hoch ins Apartment, um mir was vernünftiges anzuziehen.
Dann suche ich nach Aidans Autoschlüssel, da ich mein Auto ja nicht hier habe.Als ich am Esstisch fündig werde, leine ich noch Teddy an und fahre mit ihm runter in die Tiefgarage. An Aidans Auto angekommen, setze ich mich verunsichert auf den Fahrersitz. Ich hoffe, Aidan hat nichts dagegen, dass ich sein Auto fahre. Aber ich habe keine andere Wahl, also fahre ich los.
Am Krankenhaus angekommen, laufe ich mit Teddy im Arm zur Rezeption.
„Guten Morgen. Ich möchte gerne zu Aidan Levine.", spreche ich die Frau, am Empfang an.
„Hör zu Süße, auch wenn du der allergrößte Fan von ihm bist, ist das einfach nur respektlos hier am Krankenhaus aufzutauchen. Er hat sowas, was sich Privatsphäre nennt.", antwortet die Dame gehässig. Ich schaue sie verwundert an.„Ich bin eine enge Freundin von ihm.", meine ich daraufhin und versuche gelassen zu bleiben.
Ihrer Reaktion zuzuschreiben, scheint sie mir nicht zu glauben, doch plötzlicher steht Officer Shay, der Polizist von gerade eben, neben mir. „Sie ist wirklich eine enge Bezugsperson vom Verletzten.", bestätigt er, nachdem er vermutlich alles mitbekommen hat.
Ich lächle ihm dankend zu. Er nickt nur.Die Empfangsdame guckt mich entschuldigend an. „Oh, das tut mir jetzt aber wirklich leid. Es kommt so oft vor, dass Fans versuchen sich hier reinzuschmuggeln."
„Alles gut, Sie machen ja nur Ihren Job.", äußere ich verständnisvoll, woraufhin sie lächelt.„Etage 8, Zimmer 312.", informiert sie mich und erklärt mir zusätzlich den Weg. Ich bedanke mich und mache mich auf die Suche.
Vor dem Zimmer angekommen, atme ich einmal tief ein und gehe auch schon rein, nachdem ich einmal geklopft habe.
Beim Reingehen fängt mein Puls an zu rasen und ich bekomme direkt ein schlechtes Gewissen, wenn ich ihn so daliegen sehe. Er ist an vielen Geräten angeschlossen und scheint nicht bei Bewusstsein zu sein.
Ein Arzt steht neben seinem Bett und notiert etwas. „Guten Tag, ich bin Dr. Lewis.", stellt er sich vor, nachdem er kurz hochschaut.
„Sky Johnson. Hallo.", erwidere ich knapp.„Sie sind die Freundin?", fragt er dann mit einem Lächeln. Ich schlucke. „So in der Art." Ich versuche ebenfalls zu lächeln, doch es gelingt mir nicht so wirklich.
Ich trete näher an sein Bett und greife nach seiner Hand. „Was hat er?", kommt es besorgt von mir.
Er schaut mich mitfühlend an.„Er hat eine schwere Gehirnerschütterung. Um eine Gehirnblutung auszuschließen, mussten wir ihn ins künstliche Koma versetzen."
Wie bitte?
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Dark Side
Mystery / Thriller-ZWEI TYPEN & EIN MÖRDER- Sky Johnson ist Journalistin in New York und hat kein einfaches Leben. Neben der Tatsache, dass ein Serienmörder sein Unwesen in New York treibt, muss sie auch noch Noah den süßen Neuen bei der Zeitung einarbeiten. Gleichze...