Die Tür klingelt und ich lasse Dylan und Jule rein.
„Aidan ist in der Küche und schnippelt noch schell einen Salat," erkläre ich.
„Er packt in der Küche mit an? Da hast du dir ja den Richtigen ausgesucht." Jule zwinkert mir grinsend zu.Lachend gehen wir in die Küche und ich stelle alle einander vor.
„Aidan, das sind Jule und Dylan, das beste Duo aus Deutschland," lache ich.
„Jule und Dylan, das ist Aidan, der wundervollste Mann in ganz New York," wende ich mich an meine Freunde. „Und Sky ist die, die am meisten übertreibt in ganz New York," schmunzelt Aidan.„Hi, freut mich. Sky hat mir schon viel von euch erzählt." Aidan schlägt mit Dylan ein und zieht Jule in eine freundliche Umarmung.
„Wir haben auch schon sehr viel von dir gehört," erwidert Jule lächelnd.Wir setzen uns alle an den Tisch und beginnen mit dem Essen. Es gibt verschiedenes Fingerfood und Salat.
„Sky hat uns zwar schon sehr viel erzählt, aber wie habt ihr euch denn kennengelernt?", erkundigt sich Jule bei Aidan, welcher mich daraufhin nur angrinst.
„Wie ihr sicher selbst wisst, ist Sky ein kleiner großer Tollpatsch," beginnt er seine Erzählung, während ich lachend die Augen verdrehe.
„Oh ja, das ist sie wirklich," lacht Dylan.
„Naja, jedenfalls hab ich diesen einen Abend in einer Bar ausgeholfen und-"
„Bist du nicht Sänger?," unterbricht Jule ihn.
„Doch aber meinem besten Freund Alex gehört die Bar und er steckte an dem Abend ziemlich in der Klemme, weil kurzfristig Leute ausgefallen sind," erklärt er ihr. Jule nickt und fordert ihn auf, weiter zu erzählen.„Jedenfalls kam Sky an dem Abend mit ihren Freundinnen in die Bar und seit der ersten Sekunde hatte ich nur Augen für sie. Klar, war ich am Anfang nur von ihrem Aussehen geblendet, aber als wir dann ein Gespräch angefangen hatten, wusste ich es steckt viel mehr hinter ihrer schönen Fassade, so kitschig das auch klingen mag." Aidan schaut mich ziemlich verlegen an, was mich nur schmunzeln lässt.
„So richtig ins Gespräch kamen wir aber erst, nachdem sie übel umgeknickt und gefallen ist.
Zwar musste ich mir mein Lachen stark verkneifen, bin aber sofort zu ihr hin und habe ihr geholfen." Grinsend sucht Aidan erneut Augenkontakt mit mir und greift zusätzlich nach meiner Hand, über die er sanft streichelt.„Wie habe ich dich nur verdient?," flüstere ich leise.
Aidan lächelt und gibt mir einen liebevollen Kuss auf die Stirn.Jule und Dylan grinsen sich an.
„Das mit dem Umknicken ist wirklich typisch für Sky, aber immerhin kam dieses Mal was Gutes dabei raus," schmunzelt Dylan.„Auf jeden Fall. Als ich Sky dann später zum Auto getragen habe und sie in meinen Armen eingeschlafen ist, wusste ich, ich muss diese Frau wiedersehen," äußert Aidan immer noch lächelnd.
„Das klingt wie in einem kitschigen Liebesfilm," lacht Jule und wir alle steigen mit ein.
Wir quatschen noch etwas über mein und Aidans Kennenlernen bis Dylan das Thema wechselt. „Jule, warst du nicht immer für deine Business-Trips in diesem Teil von New York? Du meintest immer du bist in einer ganz anderen Ecke, als da wo Sky wohnt, aber ich hab letztens eine Buchung deines Hotels gefunden und das ist hier ganz in der Nähe."
Verwirrt schaue ich Jule an.
„Ich dachte immer Sky lebt in Bronx und nicht in Brooklyn," wendet sie sich an Dylan. „Ich habe Bronx und Brooklyn schon immer irgendwie verwechselt." Entschuldigend schaut sie mich an.„Du kamst für Business-Trips nach New York und sagst mir nicht Bescheid?! Selbst wenn du in einem anderen Stadtteil gewesen wärst, hätten wir uns doch kurz sehen können," äußere ich etwas bedrückt. Dass Jule mir das nicht erzählt hat, wundert mich wirklich.
„Meine Zeit in New York war komplett von der Arbeit durchgeplant und ich bin von einem Meeting zum Nächsten gehetzt." Entschuldigend hebt sie die Hände. „Außerdem-" beginnt sie, bricht jedoch ab. In ihren Augen mache ich Unsicherheit aus.
„Außerdem was?," bitte ich sie fortzufahren.Jule senkt ihren Blick ehe sie weiterspricht. „Außerdem hatte ich wahnsinnige Angst, dass wir uns nach den ganzen Jahren auseinander gelebt haben. Ich- Ich wollte unsere Freundschaft im Guten, mit den ganzen wunderschönen Erinnerungen, im Gedächtnis behalten."
Geschockt stehe ich auf. „Du wolltest unsere Freundschaft lieber ganz aufgeben, nur weil du Angst hattest, wir könnten im Schlechten auseinander gehen?! Wolltest dich einfach gar nicht mehr melden? Und wenn mal wieder was von mir gekommen wäre, hättest du mich ignoriert oder was?! Ich weiß wir haben nicht all zu viel Kontakt in den letzten Jahren, aber-"
Fassungslos rede ich mich in rage, bis meine Stimme abbricht.Dylan steht ebenfalls auf und legt behutsam seine Hand auf meine Schulter. Wahrscheinlich hat er gemerkt, dass sich schon Tränen bei mir ansammeln.
„Ich dachte wirklich ich bedeute dir noch was," sind meine letzten Worte, ehe ich Dylan's Hand abstreife und im Bad verschwinde.
Sie hatte wirklich vor unsere jahrelange Freundschaft zu beenden. Nur aufgrund von Dylan's „Überraschung" kam es nicht dazu. Verdammt, hätte Jule wenigstens mit mir geredet.
Auf dem Boden sitzend, betrachte ich meine geröteten Augen im Spiegel. Auch wenn es so aussieht, habe ich dieses Mal nicht geweint. Ich bin definitiv stärker geworden.
Meine Gedanken werden von dem Klopfen an der Tür unterbrochen.
„Sky, darf ich reinkommen?"
Aidan. Eine der wenigen Personen, auf die ich mich stets verlassen kann. Nichts brauche ich gerade mehr, als eine seiner Umarmungen.Ich öffne die Tür, welche ich aber direkt wieder schließe, nachdem ich Aidan ins Bad rein gezogen habe.
Sofort zieht er mich in seine starken Arme und sofort fühle ich mich geborgen.
Gemeinsam sinken wir auf die kalten Fliesen und sitzen dort eine ganze Weile ineinander verschlungen, ohne wirklich was zu sagen.
Das liebe ich so an Aidan. Er versteht mich auch ohne Worte. Er weiß gerade ganz genau wie ich mich fühle.„Sky?," ertönt plötzlich Dylan's Stimme aus dem Flur.
Fragend schaut mich Aidan an. Ich nicke nur, woraufhin er sich von mir löst, um die Tür zu öffnen.„Ich will gar nicht lange stören." Bemitleidend schaut Dylan zu mir auf den Boden.
„Ich wollte mich nur schnell für Jules Verhalten entschuldigen und mich verabschieden. Ich weiß gar nicht was mit ihr los ist, sie ist jetzt auch einfach ohne was zu sagen abgehauen," äußert er bedrückt.Wütend schaue ich auf. „Sie ist einfach gegangen?"
Dylan nickt. „Ich habe auch keine Ahnung, wo sie hin ist. Den Schlüssel zu deinem Apartment habe ich."„Sie wird sich schon bei dir melden," ermutige ich ihn. Dylan hat das alles wirklich nicht verdient. Er wollte Jule doch mit der Reise überraschen und jetzt das...
Ein leichtes Lächeln zeichnet sich auf seinen Lippen ab. Er zieht mich hoch und verabschiedet sich ausgelassen von mir und Aidan.
„Schreib mir, wenn du was von Jule hörst," rufe ich ihm im Treppenhaus noch nach.
„Mach ich, schlaft gut!"Ich schließe dir Tür und bin gerade auf den Weg, den Esstisch abzuräumen, da sehe ich, dass Aidan schon dabei ist, den letzten Teller in die Spülmaschine zu räumen.
„Alles erledigt," grinst er mich an.
„Du bist der Beste." Dankbar gebe ich ihm einen kurzen Kuss.
„Und weil ich der Beste bin, habe ich dir auch ein Bad eingelassen," verkündet er stolz, weil er ganz genau weiß, dass ich jedes Mal baden gehe, sobald mich etwas bedrückt.Bevor ich irgendwas erwidern kann, schiebt Aidan mich ins Bad und dort angekommen staune ich nicht schlecht, als ich nicht nur das beachtliche Schaumbad, sondern auch die ganzen Kerzen drumherum, sehe.
Sofort stürze ich mich auf ihn. „Ich liebe dich so sehr, Aidan Levine."
„Ich dich doch auch. Aber jetzt los, das Wasser wird sonst kalt." Aidan will gerade zur Tür raus, da halte ich ihn auf. „Ich dachte du kommst mit rein," schmolle ich.„Ich hatte gehofft, dass du das sagst." Grinsend dreht er sich um. „Vorhin beim Duschen kamen wir ja nicht wirklich dazu, uns zu waschen."
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Dark Side
Mystery / Thriller-ZWEI TYPEN & EIN MÖRDER- Sky Johnson ist Journalistin in New York und hat kein einfaches Leben. Neben der Tatsache, dass ein Serienmörder sein Unwesen in New York treibt, muss sie auch noch Noah den süßen Neuen bei der Zeitung einarbeiten. Gleichze...