Kapitel 39

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„Steig ins Auto, Maya. Wir erklären dir alles unterwegs," äußere ich so ruhig wie möglich.
Maya schaut mich kurz fragend an, nickt dann allerdings und setzt sich schließlich auf Aidans Rückbank, wo Teddy friedlich schläft. Eigentlich wollten wir ihn mit ins Krankenhaus nehmen, doch weil er geschlafen hat, haben wir ihn hier gelassen.

„Wir holen am besten erst Jamie und erklären euch Beiden dann was los ist," meint Aidan, als er einsteigt und losfährt.
Maya nickt einfach nur. Man merkt dass sie die Situation sichtlich überfordert.

Vor dem Gebäude in dem Jamie wohnt, parkt Aidan und steigt aus. Allerdings geht er nicht rein, sondern sieht Maya und mich abwartend an.
„Wollt ihr mal aussteigen?," wendet er sich an uns.
„Wir dachten du gehst nur kurz Jamie holen und wir warten im Auto," wendet Maya jedoch ein.
Aidan öffnet kopfschüttelnd unsere Türen.
„Ich lass euch hier doch nicht als Zielscheiben sitzen."

Perplex steigen wir Beide aus.
„Findest du nicht, du übertreibst etwas?," schmunzle ich leicht und hake mich bei Aidan ein.
„Bei diesen Umständen? Nein," meint er nur und hakt auch Maya bei sich unter.

Zu dritt eingehakt, gehen wir in das Gebäude und begeben uns zu Jamie's Apartment.
Nach mehrerem Klopfen geht auch endlich die Tür auf , hinter der Jamie verschlafen im Bademantel vor uns steht.

„Was macht ihr denn hier?," murmelt sie.
Aidan atmet erleichtert auf. „Zum Glück geht es dir gut."
„Wieso soll es mir denn nicht gut gehen?"
Aidan will gerade etwas sagen, da meldet sich Maya schon zu Wort: „Auf Alex wurde mit einem Messer eingestochen."
Jamie reißt ihre Augen auf und scheint jetzt wach zu sein.

„Er wurde notoperiert und ist jetzt zum Glück wieder stabil. Wir kommen gerade aus dem Krankenhaus, aber Aidan und Sky lassen mich nicht nach Hause und wollen, dass wir alle vier in ein Hotel gehen. Keine Ahnung warum, aber ich denke wir werden es nun erfahren." Nachdem Maya Jamie dies erläutert hat, guckt sie Aidan und mich abwartend an.

...

Im Hotel angekommen, ist Aidan gerade dabei eine Suite mit drei Schlafzimmern zu buchen.

„Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ihr denkt, dass Jule hinter allem steckt. Seid ihr euch auch wirklich sicher?" Maya schaut mich eindringlich an. Sie weiß wie eng Jule und ich damals waren.
„Das mit den Daten ist schon auffällig und ihr Verhalten ist auch äußerst merkwürdig," antworte ich gedrückt.
Jamie greift behutsam mein Handgelenk. „Muss echt hart für dich sein, deine ehemalige beste Freundin zu verdächtigen."
Ich nicke. „Ab einem gewissen Punkt verdächtigt man gefühlt jeden und man muss sich genau überlegen, wem man vertraut und wem nicht," seufze ich.

„Zimmer 384," verkündet Aidan, als er zu uns stößt und drückt jedem von uns eine Zimmerkarte in die Hand und führt uns zum Aufzug.
„Und wir sollen wirklich so lange im Hotel aufeinander hocken, bis der Mörder gefasst wurde?," schnauft Jamie und wendet sich damit an Aidan, welcher seine Schwester spielerisch tätschelt.
„Ist doch schön, verbringst du mehr Zeit mit deinem Lieblings Bruder." Auf seinen Lippen zeichnet sich kurz ein Grinsen ab, welches dann allerdings auch relativ schnell wieder verschwindet. „Wenn wir alle zusammen bleiben, ist die Wahrscheinlichkeit am geringsten, dass einer von uns attackiert wird."

„Aber wir alle außer Jamie haben keine Sachen hier," merke ich an, als Aidan gerade unsere Tür öffnet.
„Wow ist das riesig!" Maya schaut sich staunend um.
„Sky, entspann dich," meint Aidan zu mir. „Zahnbürsten und Waschzeugs haben wir hier. Klamotten holen wir Morgen. Lass uns erst Mal alle versuchen, noch etwas zu schlafen. Es ist schon echt spät."
Ich seufze. Nicke dann aber.

Maya und Jamie verschwinden jeweils in ihren Zimmern, genauso wie Aidan und ich mit Teddy in unseres gehen.
Das Zimmer beinhaltet eigentlich nur ein großes Bett. Durch eine große Fensterfront wirkt es jedoch trotzdem sehr gemütlich. Außerdem gibt es ein separates Badezimmer, in welches wir direkt gehen, um uns zu waschen und Zähne zu putzen.

„Und in was soll ich schlafen?," frage ich Aidan, während ich ihn dabei beobachte, wie er sich bis auf seine Boxershorts auszieht.
„Einfach in deiner Unterwäsche."
„Du hast keine Ahnung wie unbequem so ein BH sein kann oder?," schmunzle ich.
„Weil ich ja auch schon tausende anhatte," erwidert er ironisch.
„Dann schlaf entweder oben ohne oder du ziehst mein Shirt an." Aidan streckt mir direkt seinen Arm mit dem Shirt entgegen, weil er ganz genau weiß, was ich will.
Grinsend nehme ich es entgegen und ziehe es an, nachdem ich alles außer meinen Slip ausgezogen habe. Sofort steigt mir Aidans vertrauter Geruch in die Nase.

Aidan steigt zuerst ins Bett und hebt die Bettdecke hoch, unter die ich direkt schlüpfe und mich an Aidan kuschle. Er schlingt daraufhin seine starken Arme um mich und zieht mich näher zu sich.

„Tut mir leid, dass ich so blöd reagiert habe, als du das mit Jule meintest," flüstert er an meinen Kopf.
„Ist doch verständlich. Diese Situation gerade ist alles andere als einfach und da ist es normal, dass zwischendurch die Nerven mit einem durchgehen...," seufze ich und drehe meinen Kopf zu Aidan, um ihn in die Augen zu schauen.
„Ich liebe dich, Sky."
„Ich dich doch auch." Ich gebe ihm einen kurzen Kuss und lege meinen Kopf wieder auf seine Brust.

Relativ schnell falle ich in einen traumlosen Schlaf, so müde wie ich von diesem turbulenten Tag bin.

Dark SideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt