ᴛᴡᴏ

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Mae

«Haz. Ich schreibe dir später ja?» Sie nickte hastig und stand auf, um vor mir zu stehen. Sie kämmte meine Haare und strich eine Seite hinter mein Ohr, um meine verschiedenen Ohrringe zur Geltung zu bringen. Kurz danach sah sie sich mein Outfit an und lächelte leicht. «Du siehst umwerfend aus Mae.»

Ich drückte einmal ihre Hand und wollte los, jedoch hielt sie mich davon ab. «Ich finde du solltest endlich deine Kontaktlinsen weg legen. Das was du hast, hat nicht jeder. Ich bin schon neidisch.» Da ich wusste wie hartnäckig sie war, nickte ich ihr gelogen zu und lief davon.

Draußen stand schon ein kleiner süßer Wagen und dazu ein Mann angelehnt daran. Ich gehe mal davon aus, dass es dieses Auto ist, weil er mich mit seinen Augen fixiert hat. «Mrs. Eleyn?» Mit einem Kopfnicken bestätigte ich meine Identität und folgte der mir offen gehaltenen Autotür ins Autoinnere.

Wir fuhren in die reiche Gegend, fiel mir auf. Die Stadt ist in reiche und normale Menschen aufgeteilt und das hier zählt definitiv zu den Reichen. Wenn nicht sogar zu den am meisten Wohlhabenden. «Wo fahren wir hin?» unterbrach ich die unendliche Stille. Der Fahrer sah mich aus dem Rückspiegel an und konzentrierte sich glücklicherweise wieder auf die Straße.

«Wir sind in 5 Minuten da.» Danke Schlaumeier. Hab ja auch nach der Zeit gefragt und nicht nach dem Ort.

«Ich bin Mae. Also damit du mich nicht die ganze Zeit mit Eleyn ansprechen musst. Und du bist?» Ich lehnte mich ein wenig nach vorne. «Bitte setzten sie sich gerade hin Mrs. Eleyn.» Hmpfh immer noch Mae. Ich mag den Nachnamen nicht.

«Der Herr erwartet sie unter den Namen Lakota.» Dankend ging ich in das schicke Lokal rein und umfasste mit meinen Händen meine Tasche. «Lakota.»

Er deutete auf einen Tisch mit drei jungen Erwachsenen. Alle drei haben ein gepflegtes Äußeres und sind lässig gekleidet. Schätzungsweise würde ich alle zwischen 25-30 Jahre schätzen. Und wen von den dreien soll ich bitte helfen? Die sehen alle kerngesund aus.

Einer von ihnen bemerkte mich und checkte zuerst meinen Körper ab, bis er mir ein Lächeln zeigte. Aus Höflichkeit erwiderte ich seine Geste und näherte mich um einige Schritte. «Mae?» «Dieser Zettel gehört zu euch?» Ich hielt ihnen den kleinen abgerissenen Zettel mit der Telefonnummer hin, woraufhin der Grinsende von gerade eben, seine Hand hob.

Alle drei saßen auf einer Bank und ich nahm auf der gegenüberliegenden Seite Platz. «Für wen von euch muss ich arbeiten?» Anscheinend war ich zu direkt, denn sie gingen nicht auf meine Frage ein. Stattdessen stellten sie sich vor.

«Nenn mich Malik.» sagte der Sympathische und hielt seine Hand hin, die ich annahm und schüttelte. Förmlich.
Man merkt, dass sie zu der oberen Schicht der Gesellschaft gehören.

«Ayaz.» Der Mittlere versuchte wahrscheinlich mein Inneres zu lesen, so wie der mich anstarrt. Er streckte keine Hand aus, noch zwang er sich, wie man von einem gut erzogenen Jungen erwarten würde, ein gespieltes Lächeln auf.

«Demir.» Stellte sich auch der Letzte vor und zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Er hingegen lächelte mich warm an und sah auch wie der Vernünftige aus der dreier Gruppe aus.

«Mae. Mae Eleyn.» Als wir uns alle vorgestellt hatten, rief Demir den Kellner und bestellte uns alle Vitaminreiche Getränke. Auf Speisen verzichteten wir, da wir alle anscheinend nicht viel ertragen konnten am frühen Morgen.

«Ich bin im letzten Semester meines Studiums und habe vor in der Intensivstation tätig zu werden.» Diese Antwort sollte reichen auf ihre Frage, was ich denn vor habe in späterer Zukunft. Es ist ein richtiges Smalltalk, was wir hier führen. Jedoch beantwortet hier keiner meine Fragen.

𝐇𝐞𝐚𝐥𝐞𝐫Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt