ғᴏʀᴛʏsɪx

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Mae

«Mae.» Irgendjemand tippte mich an und holte mich so aus dem Schlaf. «Hm?» Müde rieb ich meine Augen und streckte mich ein wenig. «Hast du Lust zu schwimmen?»

«Ich kann gar nicht schwimmen.» Ich löste mich komplett aus seinem Griff und setzte mich etwas verschlafen hin. «Meine Eltern haben mich nie angemeldet und danach kam ich gar nicht dazu.» Lacht er mich jetzt aus? «Wieso lachst du? Ist das witzig?»

Er näherte sich ein wenig und sah mich extrem amüsiert an. «Nein. Aber die Vorstellung, dass du dich an mich klammerst ist verlockend.» Idiot.

«Ich habe ja nicht einmal etwas da. Und komm ja nicht auf die Idee zu sagen, dass ich einfach so rein soll.» Ich schäme mich das Wort Unterwäsche zu benutzen, weil sich dann automatisch Bilder in mein Kopf schießen, die ganz böse sind. Wie erwartet ließ er es nicht sein und harkte sogar nach. «Einfach so? Du kannst mit deiner U-» Ich hielt ihm meine Hand vor den Mund und sah ihn mit einem beschämten Blick an. «Wag es nicht, es laut auszusprechen. Ich werde niemals so rein gehen.»

Wieso lacht der so behindert dadrüber? Ich meine es total ernst! «Mach dir keine Sorgen Weißschopf. Ich hab dir etwas geholt.» Er deutete auf die Tüten in der Ecke. Sofort huschte ich dahin und sah mir an, was er gekauft hat. «Dein ernst? Schwimmnudeln?» Ein schlechter Witz.
Ich legte sie bei Seite und sah mir das Bikini an. Er hat es ausgesucht? Das ist beschämend und komisch. «Ich kann das nicht anziehen. Nicht so.» Als ob er es wissen würde, hockte er sich zu mir und holte Badeshorts raus, die ein wenig meiner Haut bedecken würden. Perfekt. «Wieso kennst du mich so gut?» Mit meinen Händen kniff ich in seine Wangen und drehte sein Gesicht umher.

Im Bad hatte ich mich fertig angezogen und wow sehe ich aber gut aus. Bei Gott niemand wird meinen Körper toppen können. Zwar werden ein wenig meine Brüste zur Schau gestellt und mein kompletter Rücken und mein Bauchbereich ist frei, aber für mich war das Wichtigste untenrum.
Meine Haare ließ ich seit langem wieder offen und verließ das Bad.
«Ich bin fertig. Muss man ein Bademantel oder so drüber anziehen?» Ich weiß ja nicht, wie das hier im Hotel ist.

Er schien in der kleinen Küche zu sein, in die ich eintrat. «Nein eigentl-» Ich wartete darauf, dass er seinen Satz beendet, aber er hörte auf und ließ seine Augen auf und ab wandern. Von meiner Oberweite bis hin zu meinen Beinen. Arschloch.
Als er bei meinen Augen endlich ankam, schluckte er einmal und drehte sich wieder um. «Zieh... dir einen Bademantel an.» Schulzuckend, tat ich, was er sagte und setzte mich so lange auf's Sofa.
Ohne ein Wort zu sagen, lief er zur Tür, jedoch hielt ich ihn auf. «Wohin? Ich dachte, wir gehen schwimmen.» Ohne sich umzudrehen, machte er ein Handzeichen und verschwand aus der Tür. Zuvor meinte er noch, dass er etwas erledigen müsse. Komischer Typ.

Nach ganzen 10 Minuten klopfte er endlich an und hatte sich auch umgezogen, mit dem Unterschied, dass er keinen Bademantel hatte. Und wieso muss ich eins tragen? «Du ergibst wirklich keinen Sinn Ilay, weißt du das?» Meine Aussage ignorierend, schloss er noch einmal die Türen ab und lief los. Er schwieg den ganzen Weg und schaute ab und zu zu mir. «Wenn du ein Problem hast, egal ob mit mir oder mit deinen Augen, musst du reden. Anders kann man dir nicht helfen.»

«... Wieso trägst du deine Kontaktlinsen nicht?» Themawechsel also. «Ich trage sie seid heute nicht mehr, wegen Hazel. Wieso? Stört dich das?» Wieder keine Antwort. Der Mann ist doch gestört.
Als wir endlich am öffentlichen Schwimmbad im Hotelinneren ankamen, war es einigermaßen voll. Und ich soll zwischen den Menschen hier schwimmen? «Ich kann nicht ins tiefe Wasser. Irgendwo, wo ich stehen kann.» Er packte mich grob am Handgelenk und lief mit mir nach Draußen. Wow hier ist es erstaunlich leer.

𝐇𝐞𝐚𝐥𝐞𝐫Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt