ғᴏʀᴛʏғᴏᴜʀ

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Mae

Nicht gerade sanft wurde ich von meiner Traumwelt aufgeweckt und sehe jetzt in sein halb Babyface. Ich fasste an seine Wange und berührte die ganz kleinen Bartstoppeln. «Du siehst hässlich aus. Lass dein Bart ein wenig wachsen.» Müde lehnte ich mich an seine Schulter und schloss wieder meine Augen. Ich bin wirklich müde.

«Für dich mach ich alles Mae.»
«Besser für dich.» flüsterte ich noch ein wenig halbverschlafen und ließ mich tragen. Zwar bekomme ich noch alles mit, habe aber echt sehr wenig Kraft selber zu laufen. Seinen intensiven Duft eingesogen, klammerte ich mich noch mehr an ihn.
Jedoch fiel mir ein, dass ich immer noch nicht weiß, wo wir sind und was mit meiner Kleidung ist.

Also packte ich die Restenergie zusammen und löste mich aus seinem Griff. Zuerst war mir schwindelig, doch ich konnte auf zwei Beinen stehen. «Wo bin ich! Und was zur Hölle soll ich jetzt anziehen!» Schrie ich ihn ein wenig an, weil ich nichts, wirklich nichts dabei habe.
Anders als erwartet, fing er an zu lachen und schüttelte den Kopf. «Was lachst du? Das ist reinste Provokation. Wenn du weiter machst, bekommst du meine Aggressionen ab.»

«Es ist einfach unglaublich, wie leicht du beeinflussbar bist. Im einen Moment schläfst du und bist das reinste Wesen und im anderen bist du energisch und greifst alles um dich herum an.» Ich schlug ihn auf seinen Arm und zog meine Jacke ein wenig runter. «Wenn du mit meinen Stimmungen nicht klar kommst, kannst du gerne gehen. Ich halte dich nicht auf.» Lachend hockte er sich ein wenig und band seine Jacke um meine Hüften und kurz darauf nahm er mich wieder hoch, sodass er mich tragen konnte. «Erstens sieht dich niemand außer mir, weil wir schon kurz nach Mitternacht haben. Und zweitens bist du mir viel zu wichtig, als das ich dich gehen lasse.» Aus reinster Freude strich ich ihm eine Strähne aus dem Gesicht, die auf seine Stirn fiel.

«Du bist der Einzige, der bisher mein Temperament voll und ganz abbekommt. Nicht einmal zu meinen Geschwistern bin ich so. Ich denke, wenn ich sie so behandeln würde, würden sie mich hassen, sowie es die ganze Menschheit tut.»
«Soll ich das als Beleidigung oder Kompliment sehen?»
Ich kniff in seine Wangen und grinste leicht. «Du bist ein ganz guter Junge. Sieh es wie du willst. Du kommst mit beidem zurecht.»
Und kurz darauf schloss ich wieder meine Augen.

Ich war eingeschlafen, bis ich wieder geweckt wurde. «Ipek. Steh auf. Wir sind da.» Meine Augen reibend, hielt ich mich ein wenig an der Wand fest und stand endlich auf festem Boden. «Hier ist deine Karte. Ich hol dich morgen ab. Du wirst weder die Tür für jemanden öffnen, noch gehst du vor mir raus. Ich komme dich abholen. Verstanden?» Ich nickte und verstand nur die Hälfte. Er steckte mir die Karte in meine Jackentasche und hob mein Kinn an. «Duydun mu beni?» Ich nickte brav mit dem Kopf und wollte rein, jedoch hielt er mich am Handgelenk fest und öffnete seine Arme. «Brauchst du auch noch einen Gute Nacht- Kuss, damit du einschläfst?» Über meine Aussage lachte er und ich erwiderte seine Umarmung.

«Darf ich bitte so schlafen? Wir können einfach stehen bleiben. Ich will nicht diese vielen Schritte gehen.» Er schüttelte den Kopf und ließ von mir ab.
Mit schweren Schritten, lief ich in das Zimmer und legte mich ohne viel zu denken, auf's Bett.

Am Morgen
Es ist mittlerweile 10 Uhr und ich werde bald zum Kannibalen, wenn ich nichts zu essen bekomme. Wo bleibt er?

Ich konnte mir ja nicht einmal diese Suit ansehen, da meine Augen vor Hunger nichts sehen. Ich will Essen!
Glücklicherweise klopfte es an der Tür und er erschien vor mir. «Können wir bitte essen gehen?» Dir auch einen Guten Morgen, kam es von ihm. Er soll sich nicht wundern, weil ich gestern nichts gegessen habe.
Er streckte mir eines seiner T-Shirts und seine Shorts zu, die bei mir knielang wären. Wir sind sowieso in einem Hotel und wollen die Sonne genießen. Was soll's.

𝐇𝐞𝐚𝐥𝐞𝐫Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt