Mae
«Haz Haz. Was machst du?» Ein Wollknäuel auf ihrem Schoß und so ein Stab in der Hand. Um ihren Kopf befand sich ein Haarband und sie saß im Schneidersitz auf der Couch. «Ich stricke.» Lachend über ihre Tätigkeit, setzte ich mich zu ihr und sah ihr dabei zu. «Was strickst du?» Sie war echt konzentriert und streckte ihre Zunge dabei aus. Komisch.
«Hermelin du musst das für mich ausprobieren. Ich habe ein Tutorial auf Yt gesehen und wollte ein Haarband machen. Das ist für dich. Extra in Türkis, wegen deinen beiden Augenfarben.» Wie ein Kleinkind freute ich mich darauf und senkte meinen Kopf, damit sie mir das ummachte.
Ein wenig Gefummel und Handarbeit von ihr und schon sah sie mich mit großen Augen an.«W-Wow. Bist du eine geheime Prinzessin, die sich unter die Menschen mischt? Du siehst zauberhaft aus. I-Ich muss ein Foto machen.» Ihre Ausstrahlung ist unglaublich. Für einen Augenblick hat sie mich vergessen lassen, was heute Vormittag passiert ist.
Ich hab's einfach im Gedächtnis gelöscht und werde ihn nicht darauf ansprechen. Er war betrunken und außerdem muss niemand wissen, dass ich geweint habe und kurz davor war eine Panikattacke zu bekommen.«Du siehst so unglaublich schön aus. Du musst nur noch lächeln und das Bild ist perfekt!» Über ihre Freude nur wegen meines Aussehens, musste ich selbst lachen und dann schoss sie mehrere Fotos. Kurz danach legte sie ihr Handy weg und machte weiter mit dem Stricken. «Ich gehe nachher einkaufen. Brauchst du etwas?» Sofort nickte sie mit dem Kopf. «Kauf mir Wolle in den verschiedensten Farben.» Sie holte ihr Portmonee raus, um mir Geld zu geben. Steckte es aber wieder ein, als sie mich ansah.
Wann wird sie es endlich verstehen, dass sie meine Familie ist. Da gibt es kein Geld leihen oder Schulden.
«Ich hole dir in allen Farben welche. Sollte reichen. Willst du noch etwas zu essen?» Sie schüttelte den Kopf und ließ von mir ab.Ich gab mir nicht viel Mühe mit meinem Aussehen. Mein Hoodie blieb und mein Haar war mit dem Haarband zu einer Dorffrisur mutiert. Ja einige werde mich als Asozial betiteln, aber das juckt mich nicht.
...
Ich erledigte meinen Einkauf und hatte schon so einige Tüten in der Hand, weshalb ich zu meinem Auto lief und sie dort ablegen wollte. Tja wer hätte gedacht, dass ich heute noch ausgerechnet Jiggy treffen würde, der vor mehreren Stunden meinen Kaffee abbekommen hat?Ihn ignorierend lief ich wieder in die Mall und müsste nur noch für Hazel Wolle und meine leer gewordene 1-Dollar Mascara kaufen. Ich zwinge immer die letzten Tupfen raus zu kommen, obwohl das Ding nur einen Dollar kostet.
Auf der Suche nach Wolle, fand ich es endlich und nahm wirklich von jedem einzelnen Farbton eins mit. Das sind echt viele Farben. Die bezahlt und aus dem Laden endlich raus, hatte ich nur noch ein Ziel vor den Augen. Mit den vollen Tüten, ging ich also zielstrebig durch die Mall und wurde plötzlich angehalten.
«Du bist es!» Shit. Nur noch sie hatte gefehlt, um meinen Tag zu verschlechtern. Als aber auch noch neben ihr Sinem auftauchte, wusste ich, dass mich das Leben abgrundtief hasst. «Du warst in seinem Haus, stimmt's?» Nein Bruder ich existier nicht. Natürlich war ich das!
«Entweder nimmst du deine Hand von meinem Arm oder ich sorge dafür.» Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen und ihr Griff befestigte sich. Gut sie wollte es so. Ich ließ die anderen Einkaufstüten fallen und packte sie am Handgelenk und drehte es so um, dass sie schmerzhaft sich runter beugen musste. «Ich habe dir gesagt, dass du mich nicht anfassen sollst.» Ich schubste sie nach hinten und ließ sie los.
Dann sah ich in die hässliche Fresse von dieser Sinem, die das meinem Bruder angetan hat. In mir kam wieder die Wut hoch, weil ich nicht akzeptieren kann, dass sie es meinem Bruder, den liebevollsten Menschen auf Erden angetan hat. Wie konnte sie mit jemand anderen schlafen? «Dir wird noch das Grinsen vergehen. Sei froh, dass wir in der Mall sind.» Ich nahm meine Einkaufstüten und wollte los, aber der folgende Satz, den sie mir gesagt hat, ließ es nicht zu noch einen weiteren Schritt zu machen.
«Ich habe Kadir nur ausgenutzt, um mich an dir zu rächen.»
Voller Wucht ließ ich die Tüten auf den Boden fallen, schloss die Distanz zwischen uns und hinterließ mit meiner Hand einen gewaltigen Abdruck auf ihrer Wange. «Nie wieder.» An
ihre Kehle greifend, schubste ich sie nach hinten und griff nach ihren Arm, mit dem sie sich gegen mich wehren wollte. «Nie wieder traust du dich seinen Namen in dein dreckigen Mund zu nehmen Sinem. Du weißt wozu ich fähig bin, also lass das.» Sie hielt sich unglaubwürdig an die Wange und auch sie distanzierte sich von mir.Alle sehen mich als gewalttätig und monströs an, aber das ist mir egal. So lange sie wissen, dass niemand einfach verschont davon kommt, wenn man meine Liebsten verletzt, ist mir das Recht, dass sich alle anderen distanzieren.
«Du bist nur eine von seinen kurzen Vergnügen! Denk dir nichts dabei! Weißt du überhaupt wer ich bin!? Dass du dir das zutraust und mich noch dazu bedrohst!!» Und jetzt? Soll ich Angst vor ihren leeren Drohungen haben und ihrem hohen sozialen Stellenwert? Ich habe hier nichts moralisch Verwerfliches getan. Ich habe mich lediglich gewehrt und der anderen eine Lektion erteilt.
«Cansu.» Genau so hieß sie. Das hatte Ilay an dem Tag gesagt. «Ich bin keine billige Vergnügung, für eine kurze Zeit. Und weißt du auch wieso? Weil diese Ehrung nur dir alleine gehört.»
Dann drehte ich mich zu Sinem und sah zu ihr runter, da sie immer noch auf dem Boden saß und sich an ihre Wange hielt. «Hör mir zu Sinem Arslan. Wenn du denkst, dass meine innere Wut dir gegenüber mit diesem Schlag zu ende ist, kannst du es dir sonst wo hinschieben. Weder werde ich dir diese Tat verzeihen, noch wirst du ab sofort ein normales Leben führen können. Ich mach dir das Leben zur Hölle. Das verspreche ich dir.»Was ein reiner Zufall, dass genau diese Menschen sich gefunden haben. Fehlt nur noch Jiggy. Dann wäre das Trio perfekt.
Genau als ich die Tüten von mir aufheben wollte, wurde ich am Arm gefasst und blickte zu einem Mann, mit einer Uniform.
Die Polizei.A/N:
Wie fandet ihr das Kapitel?
Freue mich wirklich, auch wenn es kurz ist auf eine ganz kleine Rückmeldung. Also an die stillen Leser: Sagt mir doch gerne, wie ihr das Kapitel fandet ._.
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𝐇𝐞𝐚𝐥𝐞𝐫
Lãng mạnᴇɪɴ ᴄᴇᴏ ᴜɴᴅ ᴇɪɴᴇ ᴍᴇᴅɪᴢɪɴsᴛᴜᴅᴇɴᴛɪɴ 𝑴𝖺𝖾 𝑬𝗅𝖾𝗒𝗇. Studentin an der Cambridge, UK. 27 Jahre. Glücklich mit ihrem Leben. 𝘕𝘪𝘤𝘩𝘵. 𝑰𝗅𝖺𝗒 𝑲𝗂𝗅𝗅𝗂𝗇 Führungsposition bei Killin Enterprises. 29 Jahre. Leidet unter einer Krankheit. 𓍲 Mae is...