ᴛʜɪʀᴛʏsᴇᴠᴇɴ

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Mae

Monotongetreu hielt er mir wieder eine Tasse Tee hin und ließ sich neben mir nieder. Es war recht still.
Ich zog den Schal und die Mütze aus und trank meinen Tee weiter.
«Wieso musstest du mich als deine Frau betiteln?», sprach ich meinen Gedanken aus und sah vorne zum Tv, der ausgeschaltet war. «Also... wie- äh wie meinst du das?» Als er verlegen wurde, fing ich an zu lachen und setzte mich gerade hin, um ihn anzusehen.

«Ganz ruhig Ilay. Ich weiß, dass du das wegen mir getan hast. Aber wieso Frau? Ich meine, du könntest Verlobte oder Freundin sagen. Wieso Frau, zudem ich nicht einmal einen Ring um hatte. Er hätte es merken können.»
Er atmete tief aus und überlegte kurz, ehe er seinen Kopf zu mir drehte und kurz grinste. «Ich bin fast 30. In diesem Alter ist man eigentlich verheiratet. Freundin würde sich...-»

«Unmännlich anhören?», beendete ich seinen angefangenen Satz und musste über diese Kenntnis grinsen.
Als er mein immer größer werdendes Grinsen sah, verdrehte er seine Augen, legte seinen Kopf in den Nacken und atmete tief aus.
«Naw würde es dein Stolz und dein Ego verletzen, wenn ich nur eine Freundin wäre? Musst du unbedingt eine Frau neben dir haben? Ziemlich süß.» Ich beugte mich zu ihm vor und hob seine Mundwinkel hoch.
Er jedoch schlug meine Arme weg.

«Mae hör auf mit der Scheiße.»
Ich konnte mich vor Lachen nicht mehr halten und hielt mich seitlich an den Hüften fest, weil es schon anfing zu schmerzen.
«Wieso? Verletzt es deine Männlichkeit?», fragte ich amüsiert nach und wischte mir meine Lachtränen weg.

«...»
Es herrschte eine Stille zwischen uns, weil er wie ein Kind angepisst dasaß und ich mich von meinem Lachkrampf erholte. «Wann ist dein Geburtstag? Seit ich bei dir arbeite, bist du 29. Wann wirst du endlich erwachsen?» Über meine Wortwahl grinste nun endlich auch er und trank alles aus seinem Glas aus. «Nächste Woche.»

Weil es ihm anscheinend zu warm wurde, zog er seinen Hoodie aus und saß in Shirt vor mir. «Natürlich musste daraus eine große Sache entstehen. An dem Tag soll ich meinen Eintritt in meine Firma feiern. Sie haben eine Gala geplant und darauf könnte ich wortwörtlich scheißen.» Stimmt er wird ja endlich in seiner Firma arbeiten.

«Wirst du auch einen Anzug anziehen?» Ehrlich gesagt kann ich ihn mir nicht damit vorstellen. In meiner Anwesenheit trug er immer Hoodies und Jogger. Wie er aussehen wird, wenn er wirklich ein Hemd anhat?
«Wir müssen uns an die Kleiderordnungen anpassen.»

...
«Ipek.» Augengeschlossen lag ich auf der Couch und war kurz vorm Einschlafen. «Hm?» Kein Laut kam, stattdessen fasste er leicht an meinen Arm und zog mich in seine Richtung. Kurz danach lag mein Kopf auf seiner Brust.
Ich hatte keine Kraft mich zu wehren, also ließ ich es zu.
Fast einschlafend machte ich es mir gemütlich und entspannte mich, als er mit meinen Haaren spielte.

«Es macht mich verrückt.», flüsterte er gegen mein Haaransatz und legte seinen Kinn auf meinem Kopf ab. Seine Bartstoppeln kitzelten kurz meinen Kopf und ein schwaches Grinsen bildete sich auf meinen Lippen.
«Der Gedanke daran, dass du mit jemand anderen sein könntest...Es macht mich verrückt.»

Zu schwach zum Antworten, beließ ich es bei der Stille und hörte seinem regelmäßigen Herzschlag zu. «Du siehst jeden Tag atemberaubend und wunderschön aus. Egal wie sehr du dich mit anderen vergleichst, bist du immer die schönste Frau in meinen Augen.» Verschlafen nickte ich ihm noch zu und war kurz davor komplett in die Traumwelt zu fallen.

«Und ganz bald wirst du meine Frau sein.»

...
Komplett ausgeschlafen, öffnete ich meine Augen und streckte mich lächelnd aus. Ich bin glücklich aufgestanden.
Ich sah mich kurz um und erkannte ihn neben mir. Er schläft tief und fest.
Bedacht ihn nicht zu wecken, stand ich auf und versuchte meine eingeschlafenen Beine zu erwecken.

𝐇𝐞𝐚𝐥𝐞𝐫Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt