ғᴏʀᴛʏᴛᴡᴏ

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Eine Woche später kam sie wieder zurück und befindet sich im Moment bei ihm.

Ilay

Ipeğim.
Wie sehr ich sie vermisst habe. Ich kriege nicht genug von ihr, obwohl sie mir näher als zuvor ist. Ihr Kopf liegt unter meinem Kinn und ihre Hand auf meiner Brust. Sie ist eingeschlafen und ich hoffe, dass es kein Traum ist.

Mehr als zehn Monate habe ich mich gesehnt. Nach ihr, nach ihren Duft, ihren Gefühlswechsel, nach allem. Vielleicht ist sie sich immer noch nicht bewusst, mit welcher Absicht und mit welchen Augen ich sie sehe, aber ich denke nicht ansatzweise Weise daran, sie gehen zu lassen.

Ich dachte, es wäre unmöglich, dass dieser Weißschopf, der ruhig auf mir liegt, mich in Verlegenheit bringen kann und ich in ihrer Nähe mehr als nervös bin. Ich konnte und wollte mich heute nicht zurückhalten, als ich sie wieder gesehen habe.

Als mein Handy in meiner Hosentasche vibrierte, versuchte ich, ohne mich viel zu bewegen, es auszuschalten. Ich wollte sie ungerne wecken, da sie sonst Abstand bringen würde. Ich streckte meinen freien Arm noch ein wenig mehr und schaffte es endlich mein Handy in die Hand zu nehmen. Verpasster Anruf von Ayaz und Demir. Scheiße ich habe die Konferenz vergessen.

«Ja Ayaz?» Flüsternd versuchte ich mit ihm eine Konversation zu beginnen, wenn er mich überhaupt hörte. «Wo zum Scheiß bist du! Du hast dein Meeting verpasst!» Mein Trommelfell platzt gleich. «Reg dich ab. Sag ihnen, dass ich kurzzeitig ausfalle. Plan es für wann anders.» Und dann legte ich auf, weil ich wirklich keine Lust hatte einige weitere Sekunden mit seinen Aggressionen umzugehen.

«Ist alles okay?» Sie hob ihren Kopf an und sah mich mit ihren wunderschönen Augen an. Ich bejahte ihre Frage und spielte mit einer ihrer Strähnen. «Musst du nicht zur Arbeit? Soll ich aufstehen?» Am Liebsten nehme ich die ganze Woche frei, wenn sie willig ist neben mir zu bleiben. «Schlaf noch ein wenig.» Als hätte ich ihr Essen angeboten, legte sie ihren Kopf wieder ab und schloss ihre Augen.

Nachdem sie zu träumen schien, hob ich ganz leicht meine Hand und führte es zu ihrer. Wie sehe es aus, wenn sie meinen Ring tragen würde, den ich ihr gekauft habe. Es ist zwar leichtsinnig und dumm von mir gewesen, es so schnell zu kaufen, aber ich wollte keine weitere Sekunde warten, weil ich schon 30 Jahre meines Lebens ohne sie verbringen musste. Wann ich ihr endlich den Antrag machen kann? Und wann wird sie überhaupt verstehen, dass ich sie mag? Oder sie übersieht alles, weil sie einfach niemanden an ihrer Seite will. Ich will sie nicht wieder zu etwas drängen und sie verlieren.

Sie drehte sich ein wenig und instinktiv legte ich meine Hände an ihre Arme, um sie ein kleines Stück näher zu mir zu ziehen. Ihr Körper war so dicht, dass ich ihren Duft intensiver wahrnahm und mich noch mehr entspannte. Mir wird klar, dass es kein Leben war, als ich vor ihr nur gearbeitet habe und mich von jedem distanziert habe. Wie soll ich sie je wieder gehen lassen, wenn sie meine Zuneigung ablehnt? Ich kann es nicht. Ich kann sie nicht aufgeben.

Dieser Weißschopf gehört mir.

...

Mae

Aufgewacht wollte ich meine Augen ein wenig reiben, damit ich sie öffnen kann. Nur habe ich bemerkt, dass meine Hand festgehalten wurde. Mit viel Energie öffnete ich meine Augen und sah auf meine - unsere Hände. Hatte er einen schlechten Traum oder wieso hält er meine Hand?

𝐇𝐞𝐚𝐥𝐞𝐫Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt