sɪxᴛᴇᴇɴ

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Mae

Der Mann regt mich auf.
Meine Freundin weint, ihr geht's Scheiße und doch hält er mich hier. Was bringt ihm das mich hier zu halten?

«Wann sind sie da?» Sein Kopf hob sich in meine Richtung und mit einem Schulter-zucken, machte er sich seinen Kaffee warm. Der Geruch von frischen Kaffeebohnen stieg in meine Nase und ich hatte das Bedürfnis mir auch eine Tasse einzugießen.

Mit diesen Gedachten, erhob ich mich und lief in seine Richtung, um mir genauso eine Tasse einzulegen.
«Ich mach das schon.» Er nahm mir den Becher ab und wusste komischerweise, wie ich ihn trank. «Von wo wissen Sie das?» Eine Augenbraue-hebend verstand er wohl nicht, was ich meine. «Haben Sie mich beobachtet, während ich meinen Kaffee gemacht hatte?»
Amüsiert schüttelte er den Kopf.
«Ich weiß, wie Sie trinken, weil ich fälschlicherweise einmal aus Ihrem Becher trank.» Aha.

Ich sah mich ein wenig in der Küche um und sah mir den Kalender an, den ich letzte Woche auf hing. Er hält sich an meine Regeln. Braver Junge. Er schreibt wirklich alles auf und es scheint, als ob er es ernst nimmt.
Glücklich über diese Erkenntnis drehte ich mich lächelnd um und klopfte auf seine Schulter. «Ich bin Stolz auf Sie.»
Wieder einmal verstand er nicht, worüber ich sprach. «Sie haben mir gezeigt, dass ich Ihnen nicht immer alles wie ein kleines Kind erklären muss. Sehen Sie doch. Sie haben diese Aufgabe ganz alleine überwältigt.»

Genervt verdrehte er die Augen und nahm beide Tassen in die Hand. Ich folgte seinen Schritten und setzte mich auf die Couch. «Nein wirklich. Kein Scherz. Ich bin Stolz.»

«Noch ein Wort und das mit dem Siezen können Sie vergessen.» Aha. Ich lehnte mich ein wenig nach hinten und genoss den Kaffee. Er macht ihn sogar besser als ich selber.
Nur kam ich nach einigen Minuten wieder zu Bewusstsein und mir fiel Hazel wieder ein. «Wo ist Ayaz! Das kann doch nicht so lange dauern. Geben Sie mein Handy her. Ich will sie anrufen.» Er deutete mit den Augen auf den Schrank.

Hat er jetzt wirklich mein Handy nach oben auf den Schrank getan? So ein dummer Kerl. Kostet mir eben nur ein zwei Bewegungen mehr und dann hab ich es. Ich zog einen Hocker zum Schrank und stellte mich drauf. Ilay hingegen stand auch auf und stellte sich dicht neben den Hocker hin.

«Wenn Sie jetzt denken, dass ich, wie in den romantischen Komödien hinfalle und wie eine Braut Schrägstrich Prinzessin hinfalle, nur um in ihren Armen zu landen, dann muss ich leider Ihre Phantasien zerstören. Ich lande lieber auf dem Boden, statt von Ihnen noch einmal getragen zu werden.» So ein Idiot.
Ich bin eine Klischee-Brecherin. Das ist doch alles Schauspielerei mit dem Fallen.

Und wie vorher gesehen war ich heile auf dem Boden angekommen und hielt endlich mein Handy in den Händen, das wider rum schon wieder entwendet wurde. «Und genau deswegen stand ich hier. Eher lasse ich Sie hinfallen, statt Ihr derart schweres Gewicht tragen zu müssen.»
Hat der mich gerade indirekt als Fett beleidigt? Body-shaming. Noch unsympathischer gehts nicht.

«Geben Sie mir mein Handy her oder ich klettere aus dem Fenster.» Wahrscheinlich nimmt er das Ganze gar nicht ernst, aber ich werde diesen Gedanken durchziehen, wenn er mir endlich mein beschissenes Handy nicht gibt. «Trauen Sie sich doch.»
Gut wenn er meint. Früher als Kind war ich immer auf Bäumen oder höheren Sachen geklettert. Verlernen habe ich es nicht. Das wird ein Kinderspiel und schon bin ich endlich frei.

Zuerst schnappte ich mir meine Jacke und meine Tasche und öffnete das Fenster. Ich kletterte auf die Fensterbank und sah mich einmal an der Wand um, ob ich etwas zum festhalten habe. Tatsächlich konnte ich mir schon ausmalen, wie ich hier runterkomme und begann aus dem Fenster ins Äußere zu dringen.

«Das war ein Scherz. Kommen Sie wieder rein.» Nur dachte ich keineswegs daran eine weitere Sekunde mit dem Vollpfosten zu sein und ließ mich an der Kante runter hängen und sprang die letzten 2 Meter runter. So schwer war das doch nicht. Stolz wischte ich mir den Dreck weg und sah von unten auf ins blasse Gesicht von meinem netten Chef. «Das Handy lassen Sie bitte zu mir bringen. Ist mir egal wer das macht, aber wenn's morgen nicht da ist, zeige ich Sie wegen Diebstahl und Freiheitsberaubung an.»

Ich schulterte meine Tasche und lief zu meinem Auto, um endlich Ayaz und Hazel anzutreffen. Hazel schien ein wenig ausgeheult zu sein und Ayaz genervt. War klar. Ohne den Typen anzusehen, packte ich sie am Arm, half ihr in mein Auto und fuhr mit ihr davon.

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𝐇𝐞𝐚𝐥𝐞𝐫Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt