Kapitel 12 - Sex macht hungrig

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Der nächste Morgen:

Ich bin gerade wieder zuhause angekommen und hatte das Bedürfnis mich erstmal unter die Dusche zu stellen. Ich ließ das warme Wasser über meinen Körper prasseln und dachte über die letzten Tage nach. Ich verbrachte noch den ganzen Tag gestern bei Felix. Wir bestellten uns Pizza und schauten uns eine Doku an. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Ich war seit langer Zeit mal wieder richtig glücklich und fühlte mich wie im siebten Himmel. Ich war nicht in Felix verliebt, das wusste ich, aber er machte einfach etwas mit mir. Seine lustige und lockere Art ließ mich richtig aufblühen. Mit ihm lachte ich so viel, wie ich es schon lange nicht mehr tat. Meine Wangen taten teilweise richtig weh von dem ganzen Grinsen. Ich fühlte mich einfach unbeschwert. Ein Klingeln riss mich aus meinen Gedanken. Ich schaue auf mein Handy und sehe einen Anruf von Lena.
„Sag mal lebst du noch?" fragte Lena mich schockiert. „Seit wir uns kennen hast du dich noch nie so lange nicht bei mir gemeldet".
„Sorry Lena, war gestern nicht zuhause und bin erst heute nachhause gekommen" sagte ich unschuldig.
„Ach sie an, wer erst nicht zur Party wollte und dann fast zwei Tage dort verbringt" lachte Lena. „Du warst doch bei Felix oder?"
„Vielleicht" lachte ich verschmitzt.
„Ahhhhh!" hörte ich ein kreischen am Ende und musste das Telefon erstmal von meinem Ohr weghalten.
„ERZÄHL MIR ALLES" schrie sie erneut ins Telefon.
„Typisch" lachte ich. „Warte, ich muss mich noch kurz fertig machen. Ich ruf dich gleich über Face Time an".
Ich legte auf, trocknete mich ab, cremte meinen Körper ein, wickelte meine Haare in mein Handtuch und zog mir eine Jogginghose und einen Pullover an. Kurze Zeit später war Lenas grinsendes Gesicht schon auf meinem Handy Display zu sehen.
„Hattet ihr Sex?" fragte sie mich mit aufgerissen Augen.
„Alter kann ich von vorne anfangen?" lachte ich. „Aber ja" antwortete ich schmunzelnd.
„Oh mein Gott Lou! Ich komme gerade überhaupt nicht klar! Du hattest einfach Sex mit Felix Lobrecht" schrie sie ins Telefon kurz nachdem sie ihre Hand auf ihren Mund klatschte.
„Wie war's?" fragte sie mich mit großen Augen.
„Es war so krass, ich kann das glaub ich noch gar nicht in Worte fassen" grinste ich.
„War ja auch zu erwarten bei dem Prachtexemplar" lachte sie.
„I know right. Kann ich jetzt mal von vorne erzählen?". Ich gab Lena eine ausführliche Berichterstattung der letzten Tage, die ich mit Felix verbracht haben. Ich erzählte ihr einige Dinge, über die wir geredet haben, aber nicht alles. Die Dinge, die er mir im Vertrauen erzählte behielt ich für mich. Ich erzählte mir, wie meine Gefühlslage war, wie glücklich ich war und wie unbeschwert sich das alles anfühlte. Einfach locker und ohne Verpflichtungen aber trotzdem total besonders. Wir quatschten noch eine Weile über Felix, bis Lena mir schließlich von ihrer Nacht mit Kawus erzählte. Diese war wohl eher ein Reinfall, weil beide so betrunken waren, dass sich der Sex etwas kompliziert darstellte, als er eigentlich sein sollte. Ich musste lachen. Ich kann mir die beiden richtig gut vorstellen, wie sie am versagen waren.
„Na gut Süße, wir sehen uns ja später bei der Arbeit wieder oder?" Fragte Lena mich abschließend.
„Leider ja" lachte ich „Zum Glück haben wir heute zusammen Schicht". Wir verabschiedeten uns und ich setzte mich mit einem frisch gebrühten Kaffee auf meinen kleinen Balkon und rauchte eine.

Pov Felix:

Heute habe ich wieder ein paar wichtige Termin bezüglich meiner Show. Ich gehe noch schnell duschen, ziehe mich an und fahre ins Büro. Ich parke mein Auto ein paar Straßen weiter und beschließe mir noch einen Kaffee in irgend so einem Hipster Schuppen zu holen. Mit Kaffee und Kippe in der Hand laufe ich die Straße entlang. Obwohl das Wetter mal wieder richtig eklig ist, bin ich irgendwie albern gestimmt. Ich kriege das Grinsen nicht aus dem Gesicht. Die letzten Tage mit Lou waren echt schön, sie hat mich irgendwie unbewusst wieder voll auf den Boden der Tatsachen geholt. Ich habe die letzten Jahre keine Frau an mich rangelassen. Lou gibt mir aber so ein gutes Gefühl, ich kannte das gar nicht mehr. Das war nicht einfach nur bedeutungsloser Sex nach dem Motto: Einmal und nie wieder. Irgendwie war das mehr.

Im Büro angekommen warteten schon alle auf mich.
„Alter Felix warum bist du schon wieder so spät?" fragte Julian mich genervt.
„Chill ma Julian ich bin 15 Minuten zu spät, das darf ja wohl noch drin sein. Außerdem bin ick hier der Chef, ich kann mir das ja wohl erlauben" grinse ich ihn an.
„Was ist denn mit dir los? Du bist ja viel zu gut drauf" fragte Julian mich perplex.
„Hab nur gut geschlafen" lachte ich.
„So Jungs, ich hab hier noch ein Dinge, die wir vor der Tour noch abklären müssen. In drei Monaten geht's schon los." Unterbrach und Becci und drückte uns Zettel in die Hand.
„Julian, bist du fertig mit dem Tour Plan?"
„Jo Chefin, alles fertig".

Wir arbeiteten die Zettel ab und tranken anschließend noch was im Büro. Kurz darauf verabschiedete sich Becci.
„Wollen wir uns nen Döner oder so holen? Hab voll Hunger" fragte ich Julian.
„Jaja, Sex macht hungrig" lachte dieser mich an.
„Wie kommst n' jetzt darauf?"
„Na komm, du bist hier reingekommen als würde dir die Sonne ausm Arsch scheinen. Das kann doch nur einen Grund haben. Ist das die Kleine von vorgestern?" fragte Julian mich neugierig.
„Schon möglich" lachte ich.
„Ist das jetzt was Ernstes mit euch?"
„Keene Ahnung Alter. Wir haben uns halt voll viel unterhalten über alles mögliche und sie gefällt mir auf jeden Fall, mehr kann ich dazu jetzt noch nicht sagen".
„Dit is ja ma wieder typisch, der Felix kann nicht über seine Gefühle reden" lachte Julian.
„Ja komm is gut jetzt. Lass was essen". Ich schnappte mir Julian und wir holten uns einen Döner in der Nähe des Büros. Während wir aßen schaute ich ein paarmal auf mein Handy. Lou hat mir nicht mehr geschrieben. Ob ich ihr mal schreiben soll? Ich will nicht, dass das so ein zwanghaftes Ding wird, wir sind ja kein Paar oder sowas. Aber irgendwie interessiert es mich schon wie es ihr geht und was sie macht. Ich entschloss mich dafür, mich erstmal nicht bei ihr zu melden, der Tag ist ja noch lang und sie ist bestimmt eh auf der Arbeit. Julian scheint meine Unruhe zu bemerken und schaut mich belustigt an.
„Die scheint dir ja ganz schön den Kopf verdreht zu haben" grinste er.
„Ach halt die Klappe Julian" grinste ich zurück, steckte mein Handy wieder in die Hosentasche und aß meinen Döner auf.

Nachts in Berlin (Felix Lobrecht FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt