Kapitel 14 - Eifersucht

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Pov Felix:

Nachdem ich wieder den halben Vormittag im Büro Dinge für die Tour geklärt habe, machte ich mich gegen 16 Uhr auf den Weg nachhause. Im Auto dachte ich darüber nach, was ich heute noch machen könnte. Ich würde Lou gerne wiedersehen, irgendwie bekam ich nicht genug von ihr. Gestern meinte sie noch, dass sie heute Frühschicht hat und gegen 16 Uhr Feierabend. Wir waren zwar nicht verabredet, aber sie hatte bestimmt nichts mehr vor. Vielleicht könnte ich ja was für uns kochen und wir machen uns einen entspannten Abend bei mir zuhause. Ich entsperrte mein Handy und schrieb Lou ob sie Lust hat vorbeizukommen. Verträumt fuhr ich die Straße entlang und entschloss noch schnell ein paar Sachen bei Rewe einzukaufen. Ich kaufte alle Zutaten für eine Bolognese ein, weil ich das am besten konnte und kaufte noch ein paar Snacks für Lou, die sie am liebsten mochte. Als ich aus dem Rewe raus war schaute ich wieder auf mein Handy. Sie hat noch nicht geantwortet. Eigentlich lässt sie sich nie soviel Zeit, aber vielleicht ist sie noch mit Lena unterwegs oder so. In Gedanken verloren park ich vor meiner Haustür, laufe die Treppen hoch und räume die Einkäufe in den Kühlschrank. Immer wieder schaue ich auf mein Handy. Keine Antwort von Lou. Etwas besorgt setzte ich mich auf mein Sofa und scrolle durch Instagram. Hat sie irgendwas gepostet? Nein. Was macht sie nur? Gerade als ich in die Küche ging klingelt mein Handy. Das ist sie bestimmt. Etwas zu schnell stürme ich auf mein Handy zu. Chill mal Junge! Du verhältst dich wie ein verliebter Teenie, schmunzelte ich über mich selber. Ich schaue auf mein Handy. Anruf von Julian. Genervt hebe ich ab.
„Jo wat gibt's?"
„Ey sorry Felix, bist du beschäftigt?"
„Ne gerade nicht warum was los?"
„Kannst du mich kurz von ner Freundin abholen? Hab ihr mein Auto geliehen"
„Jo klar mach ich, schick mir den Standort".

Ich legte auf, zog mir meine Sneaker an, schnappte mir meinen Schlüssel und setzte mich ins Auto. Ich fuhr durch Kreuzberg und kam 10 Minuten später bei Julians Standort an. Der wartete schon auf mich an der Straße.
„Felix Alter, was geht? Danke das du mich abholst" begrüßte er mich.
„Kein Ding" antwortete ich grinsend.
Julian setzte sich ins Auto und grinste mich an.
„Na wie war's bei deiner Freundin?" lachte ich während ich das Auto startete.
„Sie ist nicht meine Freundin, nur ne Freundin" grinste Julian zurück.
„Jaja is klar Alter" lachte ich.
Ich fuhr die Straße entlang und Julian schaute aus dem Fenster, er wollte wohl nicht weiter auf dieses Gespräch eingehen. Der Verkehr in Berlin war mal wieder ätzend, die Leute können einfach kein Auto fahren, alle paar Minuten musste ich halten. Plötzlich drehte sich Julian schnell auf die rechte Seite und schaute aus dem Seitenfenster.
„Felix ist das nicht Lou da in dem Laden?" fragte er mich erstaunt.
Ich lehnte mich zu ihm und guckte in den Imbiss. Tatsächlich. Da saß Lou direkt am Fenster. Ihr gegenüber einem Typen den ich nicht kannte. Die beiden lachten und wirken ziemlich vertraut miteinander. Ich spürte einen Stich in meinem Magen. Das war also der Grund, warum sie nicht geantwortet hat, sie war schon anderweitig beschäftigt.
„Kann sein" antworte ich Julian monoton, der mich mit großen Augen anschaute.
Ich drückte aufs Gaspedal um diesen Anblick nicht weiter ertragen zu müssen. Julian schien zu bemerken wie sehr mich störte was ich da gerade gesehen habe.
„Vielleicht ist das ja nur ein Kumpel oder so von ihr" versuchte er mich zu beruhigen.
„So wie die Freundin von der ich dich gerade abgeholt hab ne? Sah nicht danach aus" antworte ich genervt.
„Diggah du musst echt deine Eifersucht in den Griff kriegen. Sah jetzt nicht so schlimm aus für mich".
„Ja komm ist egal jetzt, lass einfach fahren" sagte ich und schaute auf die Straße.
Julian wollte gerade Musik anmachen, doch ich unterbrach ihn schnell.
„Ne Julian keine Musik jetzt" bestimmte ich.
Schweigend fuhren wir die letzten Meter, bis ich Julian vor seiner Haustür absetzte.
„Rede einfach mit ihr und denk dir nicht wieder sonst was aus, abgesehen davon seid ihr doch eh nicht zusammen oder? Eigentlich kann sie doch machen was sie will" sagte er beim Aussteigen.
Ich antworte nicht drauf und nickte ihm nur zu, bis er die Tür schloss. Ich nahm mein Handy in die Hand und schrieb Lou erneut. Wer war der Typ? Tippte ich und löschte die Nachricht wieder. Ging mich ja irgendwie doch nichts an. Ich wollte nur, dass sie weiß, das ich sie gesehen habe. Vergiss es! Wie ich sehe hast du schon gegessen schrieb ich und sendete die Nachricht. Ich legte mein Handy wieder zur Seite und machte mich in Gedanken versunken auf den Weg nach Hause. Ich merke wie es in mir brodelt. Julian hat Recht. Ich bin eifersüchtig und muss das in den Griff bekommen. Wir sind nicht zusammen. Aber es stört mich trotzdem, was ich da gesehen habe. Die beiden wirkten so vertraut. Das war nicht nur irgendein Freund, das war was anderes.
Als ich wieder zuhause war entschied ich mich Sport zu machen, ich musste mich irgendwie abreagieren. Ich zog meine Sport Sachen an und ging in den Keller, steckte meine Kopfhörer rein und pumpte laute Rap Musik während ich die Gewichte stemmte.

Pov Lou:

Beunruhigt schaute ich wieder auf mein Handy, 18:17 Uhr, keine weiteren Nachrichten. Die Sache mit Felix machte mich nervös. Ich machte mich auf den Weg und beschloss, bei ihm vorbei zu gehen. Ich hasste es sowas über WhatsApp zu klären und er wohnte nur ungefähr 10 Minuten von hier entfernt. Meine Nervosität nahm immer mehr zu als ich seiner Wohnung näherkam. Warum war ich so nervös?
Ich stehe vor Felix' Wohnung. Ich wusste nicht mal, ob er zuhause ist, aber er wollte ja für uns kochen, deswegen hatte er wahrscheinlich keine anderen Pläne heute. Ich drückte die Klingel und wartete auf die Gegensprechanlage. Nichts. Ich kringelte nochmal, wieder nichts. Ich zückte mein Handy und rief Felix an. Es dauerte ein paar Sekunden bis er endlich abnahm.
„Hallo?" nahm Felix den Hörer ab. Er war außer Atem aber hörte sich trotzdem gereizt an.
„Hey bist du zuhause?" fragte ich ihn vorsichtig.
„Ja bin gerade im Keller was gibt's?"
„Ich stehe vor deiner Tür, glaube wir müssen was klären" sagte ich nervös.
„Oh okay. Gib mir 5 Minuten" antworte er und legte auf.
Ich starrte mein Handy an und wartete vor der Tür. Ich zündete mir noch eine Zigarette an um etwas runter zu kommen. Kurze Zeit später hörte ich Schritte und Felix öffnete die Tür.

Nachts in Berlin (Felix Lobrecht FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt