Leben herrschte schon immer in Italien, besonders in der Hauptstadt Rom, doch heute schien es, als würde es lebendiger werden, denn viele Musiker, Besucher, Party-lustige und Touristen kamen in Gruppen in den Strand von Ravello und machten aus dem Nachmittag fast schon das Nachtleben, das jeden ansteckte, der sich dem Strand nur näherte. Viele der Frauen liefen bei dem Wetter in Tops und Shorts oder in Bikinis rum. Die Männer trugen entweder normales oder Strandsachen und Badehosen. Francesco mochte das Nachtleben, egal wie früh es stattfand, sehr, doch da er nun Ariana hatte, so achtete er nicht mehr auf die ganzen Bikinischönheiten, die ihm hinterherschauten. Er hatte nur Augen für sie. „Habe ich dir schon gesagt, wie zauberhaft du heute aussiehst?", fragte er sie und sah sie mit einem funkelnden Blick in den Augen an.
Amüsiert lachte Ariana, wobei sie ihr Haar festhalten musste, damit sie sprechen konnte. Noch immer war es angenehm warm, weshalb sie lediglich ein leichtes Kleid trug: Eines mit Spagettiträger und einem weiten Rock. „Das hast du tatsächlich. Ich glaube, ich habe nach dem zehnten Mal aufgehört zu zählen", meinte sie gut gelaunt, während sie die fröhlichen Menschen, die tranken, tanzten und lachten, beobachtete.
Die Begegnung mit Melina und Nina hatte sie aufgeheitert und Manon erst einmal vergessen lassen. Auch das gemeinsame Essen mit Francesco und der kleine Nachtisch im Hotelzimmer trugen zu ihrer guten Laune bei.
„Ich kann es nicht oft genug sagen", sagte Francesco ihr das. „Denn du siehst wirklich bezaubernd aus."
Francesco machte es sehr glücklich, dass sie wieder bessere Laune hatte als noch vor Tagen. Sie und ihre beste Freundin hatten sich sehr zerstritten und keiner der beiden wagte den Versuch der Entschuldigung. „Hat Manon versucht, dich anzurufen?" Er wollte wissen, dass wieder Frieden zwischen den Mädchen herrschte.
In dem Moment verdüsterte sich Arianas Gesicht. „Nein. Ich habe versucht, sie anzurufen, habe ihr Textnachrichten geschrieben, aber sie antwortet nicht." Es tat ihr wirklich weh, dass ausgerechnet ihre Kindheitsfreundin so reagierte, aber sie konnte es nicht ändern.
„Und Sprachnachrichten? Hast du es auch damit versucht?"
Seufzend nickte sie und bat, erstmal das Thema ruhen zu lassen. Sie wollte sich ihre gute Laune nicht verderben lassen, sondern Spaß bei dem Strandfest haben.
„Okay, Süße." Er küsste ihr Haar, legte sein Arm enger um sie und sie gingen weiter. Sie rochen die frische salzige Meeresluft und kamen den feiernden Menschen immer näher, bis Francesco einer seiner Leute wahrnahm. Was machte er hier?
„Was ist los?", fragte Ariana, die seine Anspannung wahrnahm.
Doch die Anspannung verschwand genauso schnell, wie sie gekommen war, als Francesco sah, wie sein Kollege sich prächtig amüsierte. „Gar nichts, habe nur nicht erwartet, ihn hier zu treffen, weil er zu der Zeit eigentlich arbeiten sollte."
Neugierig stellte sich Ariana auf die Zehenspitzen und versuchte zu erkennen, wen er meinte, doch es waren zu viele Leute. „Wer denn? Andreas?", fragte sie.
„Nein, nicht Andreas. Wem anderes." Er führte Ariana weiter und sie kamen dann später bei der tanzenden Menge an, die wild ihre Hüften schwangen, mit ihren Partnerinnen oder Nachtdates tanzten, tranken und lachten und das Nachtleben, was noch nicht wirklich begann, lebten. Die Musik war laut, das Gelächter auch und die Menschenmenge machte es einem unmöglich, sich da durchzuquetschen. Irgendwie schafften es die beiden dann doch. Francesco erspähte ihn kurz darauf. Er stand bei zwei brünetten Damen in Bikinis und amüsierte sich köstlich mit ihnen. „Hey, Torin!"
Dieser hob den Kopf und winkte ihm zu. Francescos Anwesenheit war ihm schon länger aufgefallen.
Sobald er mit Ariana näher kam, begrüßte er seinen Freund mit einem kräftigen Handschlag und musterte seine Begleitung. „Freut mich", sagte er mit einem stark schottischen Akzent, der Ariana zum Schmunzeln brachte.
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Der Hunger nach Dir [Luna Rossa - Reihe Band 1]
VampireVom Exfreund betrogen und sich völlig ungeliebt fühlend hat Ariana die Schnauze voll von Männern. Es ist besser, sich ihrer wahren Leidenschaft zu widmen und dort ihre Gefühle spielen zu lassen. Doch was, wenn sie einmal etwas liegen lässt und ein...