Einen kurzen Moment noch schaute Manon Ariana hinterher, wie sie mit Francesco die Tanzfläche und somit die Diskothek verließ. Manon seufzte auf und blickte weiterhin zu der Stelle, wo das Pärchen zuvor noch war. „Hach, junge Liebe", seufzte sie leise in der ziemlich lauten Musik. „Ich bin mir sicher, sie werden eine heiße Nacht erleben."
Andreas, der neben ihr saß, bisher aber nicht viel gesagt hatte, musterte sie kurz, wobei er seinen Bourbon hin und her schwenkte. „Möglich. Er hat's vermisst", meinte er.
Manon blickte ihn fragend an. „Was hat er vermisst? Ariana oder der Sex mit ihr?"
„Beides. Allem voran ihre Nähe und er macht jeden um ihn herum deswegen verrückt."
Sie wurde hellhörig. „Jeden?"
Andreas nickte. „Jeden, mit dem er zu tun hat. Mit mir am meisten", erklärte er mit einem süffisanten Grinsen, weil er wusste, wie sehr Francesco seine Angebetete vermisst hatte.
„'Jeden' kann man nur als Freunde oder Fremde hineininterpretieren", sagte Manon und sah Andreas mit zusammengekniffenen Augen an. „Und aus Ihrem Mund hörte es sich so an, als wären enge Freunde damit gemeint."
„Klar. Wir haben doch alle Freunde, nicht wahr, Mademoiselle?", antwortete er lächelnd. Wäre ja wohl merkwürdig, wenn sie keine hätten.
Lange noch starrte sie ihn an, weil sie mehr über ihn herausbekommen wollte über ihn, aber sie fand sonst nichts in seinen Augen, was ihn verraten könnte. Schulterzuckend sagte sie dann nur: „Da haben sie Recht, Monsieur ... Wie lautet eigentlich Ihr Nachname nochmal? Mitchel?"
„Zu Ihren Diensten", lachte er amüsiert und leerte seinen Bourbon. „Im übrigens gefällt mir Ihre Abendgarderobe. Das Kleid und die Kette passen hervorragend zusammen. Haben Sie die Kette hier gekauft?", wollte er wissen. Diese war ihm sofort ins Auge gestochen, da sie im bunten Licht glitzerte.
„Oh, die", entfuhr es ihr und umfasste sanft den Anhänger der Kette, „die war vom Markt. Eigentlich wollte ich die andere, aber dann sah ich die und ... Ich weiß auch nicht, irgendwas in mir sagte, ich solle sie kaufen."
Leicht beugte sich Andreas zu ihr vor und betrachtete die Kette. „Darf ich sie sehen?"
Jetzt ließ sie den Anhänger los und legte sie auf ihr Dekolleté. „Und das soll kein Versuch sein, mir in den Ausschnitt zu starren?", fragte sie skeptisch und eine ihrer zarten Brauen ging in die Höhe.
„Keineswegs, Mademoiselle", versicherte Andreas leise, ließ die Kette aber nicht aus den Augen. „Sie kommt mir bekannt vor, das ist alles."
Trotz ihrer noch vorhandenen Skepsis griff sie vorsichtig nach hinten und löste die Kette von Hals, damit er die sich noch genauer ansehen konnte.
Vorsichtig, als wäre es der größte Schatz der Welt, nahm Andreas sie an und begutachtete die Kette schweigend. Er öffnete sogar das Medaillon, das die Form eines roten Halbmondes besaß, und erstarrte. Darin war ein Bild angebracht, dass ihm sehr bekannt vorkam und ihn nach Luft schnappen ließ.
„Was erschreckt Sie so, dass Sie so reagieren müssen, Monsieur Mitchel?", fragte sie neugierig. Sie selbst hatte das Medaillon nicht geöffnet, weil sie keinen Grund noch fand, ein Bild reinzutun. So, wie Andreas schaute, so müsste es etwas sein, was er kannte.
Nach einigen Sekunden schloss er blitzschnell das Medaillon und reichte es ihr zurück. Darüber musste er unbedingt mit Francesco reden!
Immer noch fragend nahm sie es wieder an sich und legte ihn wieder um ihren Hals. „Monsieur, was haben Sie nun?", fragte Manon nochmal neugierig und diesmal etwas besorgt. „Was ist damit? Kennen Sie die?"
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Der Hunger nach Dir [Luna Rossa - Reihe Band 1]
VampirosVom Exfreund betrogen und sich völlig ungeliebt fühlend hat Ariana die Schnauze voll von Männern. Es ist besser, sich ihrer wahren Leidenschaft zu widmen und dort ihre Gefühle spielen zu lassen. Doch was, wenn sie einmal etwas liegen lässt und ein...