Nach einem ereignisreichen Nachmittag mit viel Gelächter und Spaß hatten sich Manon und Ariana ein wunderbares Dinner gegönnt.
Die kleinen, aber feinen Portionen, welche die Geschmacksnerven zum Explodieren gebracht und beiden Frauen beinahe einen Orgasmus beschert hatten, war nur ein kleiner Anreiz für den weiteren Abend gewesen.
Jetzt, im Hotelzimmer, bereiteten sich die beiden auf einen Abend an der Bar vor. Lange hatten sie das schon nicht mehr getan, nicht nur wegen der Arbeit, sondern auch, weil Ariana nicht viel vertrug.
„Weißt du, dass es hier auch einen Tanzsaal und Disco gibt?", fragte sie Manon verschmitzt, solange sie sich sorgfältig abtrocknete und mit einer nach Rosen duftenden Lotion eincremte.
„Also das war mir beinahe als erstes aufgefallen", meinte sie und cremte sich weiter ein. „Hast du schon eine Idee, was du heute anziehen willst?"
Sie hatten nur einiges an Kleidung mitgenommen, doch wenn Ariana immer auf etwas selten vorbereitet war, dann waren das Cocktailabende.
„Mein hellgrünes Kleid", kam die Antwort wie aus der Pistole geschossen. „Dann können wir auch tanzen und uns amüsieren." Genau deshalb hatte sie ein weit geschnittenes Kleid mitgenommen, um beim Tanzen nicht eingeengt zu werden.
Mit zusammengezogene Augenbrauen starrte Manon sie ungläubig an. „Echt? Das möchtest du anziehen an deinen ersten Abend hier in diesen luxuriösen Hotel?"
Das konnte doch nicht ihr ernst sein, dachte Manon und unterdrückte sich ein Grinsen.
„Natürlich", erwiderte Ariana erstaunt. Grinsend ließ sie das Handtuch fallen und präsentierte ihren nackten Körper. Vor Manon kannte sie keine Scham, hatte ihre Freundin sie doch oft genug gesehen. Zum Glück waren sie allein und die Vorhänge zugezogen. „Würde ich so gehen ... um Himmels willen", kicherte sie. „Das grüne Kleid ist mein liebstes, also gönne es mir!"
„Ja, das gönne ich dir auch ...", sagte die Dunkelhaarige und ging zu ihren Koffer, um was da rauszuholen „... aber ich will, dass du das hier heute trägst." In ihren Händen hielt sie eine riesige weiße Schachtel hoch, auf dem in Gold geschrieben eine Kleidermarke stand, die teuer aussah.
Stirnrunzelnd hielt Ariana im eincremen inne und betrachtete die Schachtel. „Manon, was soll das?", fragte sie misstrauisch. Sie wollte doch keine Geschenke!
„Es sollte eine kleine Entschuldigung sein für das, was ich getan hatte", gestand Manon und dachte wieder an die Gala zurück. Sie wollte sich noch vernünftig bei ihrer besten Freundin entschuldigen und hatte im Internet recherchiert und eine Kleiderboutique gefunden, wo sie dort auch später was Schönes für Ariana gefunden und gekauft hatte.
Ihre Freundin kam auf sie zu und nahm ihr die Schachtel aus der Hand. Nachdenklich drehte sie diese hin und her, bevor sie die Schleife darauf löste und den Deckel anhob. „Das ... wäre nicht nötig gewesen", sagte Ariana gerührt, als sie den Inhalt zum ersten Mal sah.
Darin befand sich ein schwarzes Chiffonkleid. Der Rock war knielang und weit geschnitten, oben hingegen enganliegend und schulterfrei, aber hinten am Nacken konnte man es zubinden. Es wirkte leicht durchschimmernd, doch zugleich seriös und so gar nicht freizügig, eher edel auf einer verruchten Weise.
Arianas Augen wurden groß und sie suchte nach Worten, die sich nicht in ihrem Kopf bilden wollten. „Oh mein Gott", hauchte sie entsetzt und gerührt zugleich. So ein hübsches Kleid hatte sie noch nie gesehen. Sie war sich allerdings nicht sicher, ob es zu ihr passte, da sie solche Kleider normalerweise nicht trug.
„Gefällt es dir?"
Insgeheim hoffte Manon es, denn sie kannte eigentlich Arianas Kleidergeschmack und die waren meist brav und elegant, heute jedoch sollte es mal eine Ausnahme geben und sie sollte aus sich herauskommen. Ariana sollte unbedingt ihre Komfortzone verlassen und in dieser Nacht anders leben als sie es sonst immer tat.
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Der Hunger nach Dir [Luna Rossa - Reihe Band 1]
VampirosVom Exfreund betrogen und sich völlig ungeliebt fühlend hat Ariana die Schnauze voll von Männern. Es ist besser, sich ihrer wahren Leidenschaft zu widmen und dort ihre Gefühle spielen zu lassen. Doch was, wenn sie einmal etwas liegen lässt und ein...