Café Debout. Ein hübscher Laden, um Ruhe für ein Gespräch, aber auch, um sich einen fantastischen Kaffee zu gönnen. In dieser Seitengasse der Stadt Marseille war es relativ ruhig.
Die gemütliche Atmosphäre, die vor der Modernisierung geherrscht hatte, gab es noch immer. Was wohl daran lag, dass der Inhaber auf einen Mix aus Tradition und Modernität bestanden hatte.
Hierher kamen echte Kaffeliebhaber, um sich von dem stressigen Alltag zu erholen. So auch Ariana Leroy, die mit ihrer Freundin Manon Dupont auf dem Weg dorthin war.
Ihre flachen Absätze klackerten auf den Steinen und waren im Gegensatz zu Manons Schuhen noch ruhig. Arianas Freundin liebte hohe Absätze. Je höher, desto besser. Eleganten Schrittes bewältigten sie die letzten Meter zur Tür, die Ariana ihr mit einer gespielten Geste aufhielt. „Nach dir, Manon", sagte sie lächelnd und nickte mit dem Kopf auf einen Tisch, der in Fensternähe stand. Perfekt zum Träumen, sich unterhalten und den leckeren Kaffee zu genießen.
„Danke", sagte Manon, trat ein, Ariana ihr hinterher. Sie steuerten zum Tisch rüber und setzten sich hin.
Ariana schaute sofort zum Fenster raus. Draußen war es schön warm und angenehm, der perfekte Tag, um zu Shoppen, wie sie es bei einigen der weiblichen Passanten sah, die ihre Unmengen an Tüten trugen und dabei einen erfrischenden Eiskaffee tranken und über irgendetwas lachten, was Ariana nicht verstand.
Doch lieber war sie drinnen als draußen, da der ganze Trubel draußen einen auf die Nerven gehen kann.
„Meine Güte", rief Manon und bekam so Arianas Aufmerksamkeit wieder.
Sie drehte sich zu ihrer besten Freundin um. „Was ist?", fragte sie und reagierte leicht erschrocken. „Ist was vorgefallen?"
„Nein, aber es gibt ein neues Getränk", sagte Manon, drehte die Speisekarte zu ihr um und deutete auf Getränk 17.
Caramel Latte.
Hörte sich lecker an, fand Ariana und überlegte, ob sie diesen bestellen sollte. Sie sah zu Manon hoch, die freudig und wie ein Kind grinste. Die Antwort stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben.
„Sollen wir ihn uns beide bestellen?", fragte Manon, vollkommen aufgeregt, weil sie es unbedingt probieren will.
Schulterzuckend stimmte Ariana ihrer Freundin zu und diese rief sofort den Kellner, der die Bestellung aufnahm und wieder ging, um es weiterzuleiten.
Seufzend, aber glücklich, einen Nachmittag mit ihrer Freundin verbringen zu können, stellte Ariana ihre Tasche auf den freien Stuhl neben sich und holte sogleich ihren Zeichenblock heraus. „Ich bin gespannt, wie die Latte schmeckt. Wie war eigentlich dein Tag?", erkundigte sich Ariana neugierig, während sie ihren Bleistift, der durch das viele Zeichnen bereits geschrumpft war, über das Papier fliegen ließ. Etwas Bestimmtes hatte sie nicht im Kopf. Die Zeichnungen kamen meist einfach durch Bewegungen ihres Handgelenkes.
„Ganz gut", sagte Manon und grinste verschmitzt. So ein verschmitztes Grinsen bedeutete meist nur eins. Jungs. „Ich habe letztens im Kurs jemanden kennengelernt und er hat gesagt, er verstehe zwar nichts von Kunst, aber er verstehe was von Leidenschaft."
Überrascht hob Ariana ihre Augenbrauen. „Wirklich? Wie ist er? Erzähl, erzähl!", drängte sie ihre Freundin mit glänzenden Augen und stützte ihren Kopf abwartend auf ihre Hände. Oft musste sie Manon alles aus der Nase ziehen, da sie meistens sehr diskret mit solchen Dingen umging. Doch wenn sie schon Ariana davon erzählte, wollte sie auch alles wissen.
„Also", fing Manon an und kicherte wie ein Kleinkind. „Er war eigentlich ganz charmant, auf seiner Art. Er kam in meinen Kurs, in der er sich die Woche zuvor eingeschrieben hat. Er hatte einen sehr krassen Altbackenname, die sonst nur Großvätern haben."
DU LIEST GERADE
Der Hunger nach Dir [Luna Rossa - Reihe Band 1]
VampirosVom Exfreund betrogen und sich völlig ungeliebt fühlend hat Ariana die Schnauze voll von Männern. Es ist besser, sich ihrer wahren Leidenschaft zu widmen und dort ihre Gefühle spielen zu lassen. Doch was, wenn sie einmal etwas liegen lässt und ein...