Das Hotelzimmer war schon auf den Bildern sehr schön anzusehen gewesen, aber real war es sogar noch umwerfender. Es hatte diesen schicken italienischen Stil und besaß tatsächlich die Farben Weiß, Blau und Rot. Manon liebte die Bettwäsche ganz besonders und dachte, das würde gut in ihrer Wohnung passen. Oder in der von Ariana.
„Ariana!", rief sie und hörte nicht auf, auf die Bettwäsche zu schauen, weil sie ihr zu gut gefiel. „Bist du jetzt endlich fertig mit der Katzenrasur?"
„Gleich!", ertönte es aus dem Bad, indem sich Ariana seit einer geschlagenen halben Stunde verbarrikadiert hatte.
„Versuchst du wirklich, so gründlich zu sein?", fragte Manon lachend, da ihr sofort klar war, wieso das so lange dauerte. Ariana wollte zu 1000% Francesco verführen und machte deshalb extra solange. Mission Eins: Glatter als glatt zu sein.
„Soll ich nachschauen?"
Die Tür öffnete sich und Ariana sah sie mit gerunzelter Stirn an. Sie war gerade dabei, ihr Gesicht einzucremen. „Spinnst du?", fragte sie empört. „Du kannst ins Bad."
Sich den Bauch haltend vor Lachen ging sie ins Bad und machte sich auch dort fertig. Und dafür brauchte sie nur halb so lange, denn sie wollte ja niemanden hier in Italien verführen: obwohl es so viele heiße Typen gab, die gerne bereit waren, mit ihr auszugehen. „Ne Frage, Sweetie?"
„Was?", fragte Ariana, die sich sorgfältig die Creme einmassierte. Eine teure Rosencreme, die ihr auf Anhieb gut gefallen hatte. Nicht nur vom Geruch her, sondern auch vom Ergebnis.
„Wirst du auch die scharfe Unterwäsche heute anziehen, die du hier gekauft hast?" Um sich ein Lachen zu unterdrücken, biss Manon sich auf die Lippen.
„Hä?", fragte Ariana verständnislos. Hier hatte sie gar keine gekauft, weil sie genug hatte und generell nicht so darauf stand, ständig neue Kleidung zu horten. Mit Manon hatten sie zwar einen Dessous-Laden besucht, der einige schöne Stücke gehabt hatte, doch so etwas war gar nichts für Ariana. „Hast du vergessen, dass ich sie zurück gelegt habe?"
„Hab ich nicht", sagte Manon und kam wieder zurück ins Zimmer. „Aber du hast vergessen, die zu kaufen, deshalb ..." Und sie hielt die pinke Tüte mit der goldenen edlen Schrift hoch.
"Nein!", sagte Ariana ernst und verschränkte die Arme. Diese Unterwäsche würde sie nicht tragen! Sie wusste, dass Manon es nur gut meinte, doch das war einfach zu viel. Sie hatte sich nicht einmal darin wohlgefühlt. Dieses Mal würde sie sich nicht zwingen und überreden lassen!
„Oh doch", grinste Manon und wedelte leicht die Tüte hin und her, wo das schärfste drinnen war, was Ariana je tragen würde.
„Nein", sagte Ariana erneut. Manon war oft genug verrückt. „Wenn es dir so am Herzen liegt, trage es selbst, aber so ein Fummel trage ich nicht", sagte sie verärgert. Manchmal würde sie Manon gerne den Hals umdrehen, weil sie stets glaubte, dass sie die gleichen Vorlieben und Geschmack hatten, doch dem war einfach nicht so. Oft genug hatte Ariana bisher nachgegeben, doch dieses Mal würde das nicht der Fall sein.
„Och bitte, damit tust du nicht nur mir einen Freude damit, sondern auch Francesco und in übrigen wäre es besser, wenn du es trägst, damit ich nicht die einzige, die sich dazu gezwungen fühlt, das Kleid heute anzuziehen, was ich nicht mehr kaufen wollte", kommentierte Manon und starre wieder zu der unausgepackten Tüte mit dem Kleid. Wieso nur musste sie es kaufen? Sie verfluchte sich noch immer dafür, schwach geworden zu sein.
„Ich sagte nein und damit bleibt es!", sagte Ariana verärgert. „Du kannst es anziehen, immerhin trägst du sowas ständig."
„Wird schwierig, mich da reinzuquetschen, schon allein, weil ich nicht Körbchengröße C habe", entgegnete sie und machte schon die Überlegung, ob sie doch lieber im Hotelzimmer bleiben und sich mit Pizza vollstopfen sollte, während ihr Freundin ein Rendezvous mit Francesco hatte.
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Der Hunger nach Dir [Luna Rossa - Reihe Band 1]
VampirVom Exfreund betrogen und sich völlig ungeliebt fühlend hat Ariana die Schnauze voll von Männern. Es ist besser, sich ihrer wahren Leidenschaft zu widmen und dort ihre Gefühle spielen zu lassen. Doch was, wenn sie einmal etwas liegen lässt und ein...