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PoV. Chan

Ich betrete sein Studio und es ist riesig. Changbin hat zwar noch ein eigenes Zimmer in der Wohnung seiner Eltern, doch der Keller gehört gefühlt ganz ihm. Er hat es sich zu seinem Studio gemacht, was mich vollkommen fasziniert. ,,Wow... deine Eltern müssen dich ja wirklich dabei unterstützen, dass du Musik machst." werde ich schwärmend los und betrachte Changbins kleines Musikstudio, in dem ich mich direkt wie zu Hause fühle.

,,Ja, meine Eltern haben mir dabei geholfen, dieses Studio aufzubauen. Seitdem ich ihnen gesagt habe, dass ich später Produzent werden will, haben sie mir schon früher geholfen, alles zu besorgen, um so früh es geht, zu üben. Sie wünschen sich dementsprechend sehr, dass ich ein erfolgreicher Produzent werde und ich arbeite mich gerade bis dahin. Inzwischen verdiene ich erstens durch die Musik, die ich veröffentliche, und meinen Nebenjob im Café Geld, wodurch ich mir schon vieles selbst finanziere und meinen Eltern dies dementsprechend erspare. Zudem gehe ich mit ihnen als Dank dafür, dass sie mich wegen meiner Musik und meiner Gesundheit unterstützen, zwei Mal im Monat mit ihnen auf meinem Nacken schick mit ihnen essen." berichtet mir Changbin stolz, welcher überglücklich auf mich wirkt.

Ich kann nicht anders, als ihn von hinten in meine Arme zu nehmen, ehe ich folgendes loswerde: ,,Du kannst dich wirklich als glücklich schätzen, so tolle Eltern zu haben, die sich um die Träume ihres Kindes kümmern und gleichzeitig dabei achten, dass es ihrem Kind gesundheitlich gut geht. Da bin ich glatt neidisch, aber ich freue mich wirklich für dich, Binnie." Ich löse mich langsam von der Umarmung und blicke ihm schmunzelnd in die Augen, als er sich zu mir umgedreht hat.

,,Ah.. bevor wir mir dem Song anfangen.. du hast das Stichwort ,Eltern' gesagt und du wolltest mich am Laufenden halten. Also.. erzähl mir.. was wirst du machen, wenn du zurück nach Sydney kommst?" will der blauhaarige Junge plötzlich wissen, welcher mir ein schiefes Grinsen schenkt. Gemeinsam setzen wir uns auf seine Couch, welche gegenüber von seinem ganzen Studio ist. Überall hängen Plakate von seinen Idolen. Einen erkenne ich sofort: G-Dragon von BigBang. Doch es hängen viele weitere Artisten an seiner Wand, die ihn dazu inspirieren, etwas mit Musik in der Zukunft zu machen. Seine Requisiten sind modern und schick. Man würde denken, dass sich hier ein Profi in seinem Keller versteckt, was auch stimmt. Changbin hat wirklich potential und ihn kann ich wirklich als eine Inspiration sehen. Seine Ambition ist ansteckbar.

Das ist definitiv ein Ort, an dem ich mich wohlfühle.

Nun denn, ich gehe besser auf Changbins Frage ein, da dies sein großes Recht ist: ,,Okay.. für mich stand schon von Anfang an fest, dass ich keineswegs zu meinen Eltern will. Ich könnte es bei ihnen nicht mehr aushalten. Deswegen habe ich mich mit meinem Onkel, der mich sowieso schon immer bei meiner Musik unterstützt hat, abgesprochen und er ist ebenso der Ansicht, dass ich bei ihm unterkommen kann, bis ich wieder zurück nach Seoul kann. Viele meiner Sachen sind schon bei ihm und meine Eltern wissen nicht einmal, wann ich zurück komme. Von daher lässt sich dies ganz gut einrichten. Am Flughafen würden sie ganz bestimmt nicht warten, sonst bin ich geliefert."

,,Das klingt nach einem ganz riskanten Plan, allerdings bin ich mir sicher, dass du es schaffst." ermütigt mich Changbin und schenkt mir dabei ein sanftes Lächeln. Ihn lächeln zu sehen bringt mich selber zum Schmunzeln, ganz gleich wie traurig ich in einem Moment sein kann. ,,Ja.. das ist ein riskanter Plan, allerdings habe ich keine andere Wahl. Ich hätte mich sonst zu Felix zurückgezogen, allerdings lebt Felix jetzt hier und... in Sydney habe ich nur noch meinen Onkel. Ich muss noch die letzten sechs Monate zur Schule gehen, um noch meinen Abschluss zu machen, bei welchem ich mich noch einmal bemühen möchte, um eine Chance in Korea zu haben. Ja.. ich kann nur zu meinem Onkel." rede ich vor mich hin und direkt fragt mich der blauhaarige Junge folgendes: ,,Wissen deine Eltern, wo er wohnt?"

,,Nein.. meine Eltern wissen dies nicht, geschweige denn irgendwer. Er hat sich von allen distanziert und ist in einen Vorort von Sydney gezogen, wo man ihn nicht so schnell findet. Da kann ich ganz gut unterkommen. Bis meine Eltern ihn finden, kann lange dauern. Ich sage ihnen auch nicht, dass ich zurückkomme. Sie können ruhig weiter davon ausgehen, dass ich mich gerade in Seoul befinde." Antworte ich und auf meinen Lippen bildet sich ein erleichtertes Lächeln.

,,Okay.. freut mich zu hören, dass es so gut klappt mit diesem Plan. Musst du dorthin fahren oder gehen? Oder wirst du von deinem Onkel angeholt?" will Changbin noch einmal wissen und es scheint so, als wäre es die letzte Frage seinerseits zu diesem Thema gewesen, denn er steht jetzt auf und bereitet sein Studio ein wenig für uns beide vor. Ich stehe auf und beobachte Changbin dabei, wie er sein Programm öffnet, mit dem wir endlich unsere geschriebenen Songs aufnehmen können. ,,Mein Onkel holt mich ab. Der Weg dorthin ist kompliziert."

,,Okay.. dann wünsche ich dir ganz viel Erfolg dabei." schleicht sich noch einmal aus Changbins Mund, ehe er die Songtexte der beiden Song herausholt, an denen wir trotz Distanz geschrieben haben. ,,Danke.. Nun denn, ich sehe, dass du die beiden Songtexte vor dir liegen hast. Unsere beiden neuen Projekte." stelle ich schmunzelnd fest und lese mit ihm die Lyrics mit.

,,Ich schätze, wir fangen logischerweise mit ,Don't Deny' an, oder?" schlägt Changbin vor und direkt stimme ich ihm zu, da es am sinnvollsten wäre, mit dem ersten Teil anzufangen. Changbin will mir einen guten Start in die Karriere geben und deswegen hat er mir vorgeschlagen, dass wir gemeinsam zwei Songs produzieren. Die Songs heißen ,Don't Deny' und ,Just Reply' und beide Songs hängen miteinander zusammen. Grundsätzlich geht es in den beiden Songs darum, dass man sich nicht helfen lassen kann, wenn man Verschlossen bleibt. Wenn man sich öffnet und man an sich ran lässt, dann kann man auf eine bessere Zukunft hoffen. In ,Don't Deny' geht es eher darum, wie sehr man darunter leidet, keinem zu erzählen, was mit einem falsch ist. ,Just Reply' beschreibt eher den Prozess, wie man sich einem Menschen mehr öffnet, welcher einem ganz viel bedeutet. Changbin und ich haben ganz ähnliche Erfahrung mit Themen wie Verleugnung und Angst vor dem Verlust des Lebenssinnes und dies wollten wir mit der Musik vermitteln.

Er rappt und ich singe. Wir werden sicherlich ganz gut miteinander harmonieren. Wir beide wollen heute noch mit ,Don't Deny' fertig werden. ,Just Reply' wird nach der Silvesternacht fertig gestellt. Ich freue mich noch auf weitere Projekte mit ihm und ich bin mir jetzt schon sicher, dass ich des Öfteren noch mit ihm arbeiten möchte.

ᴅᴏɴ'ᴛ ᴅᴇɴʏ ˢᵉᵘᶰᵍᶜʰᵃᶰ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt