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PoV. Jeongin

Seungmin ist kurz auf die Schultoiletten gegangen und diese Gelegenheit nutze ich, um kurz zu meinem Schließfach zu gehen. Ich brauche mein Buch für Biologie und ich eile mich deswegen zu meinem Schließfach. So wie ich Seungmin kenne, wird er sowieso länger auf der Toilette brauchen. Vielleicht könnte ich noch eine Kleinigkeit essen, bevor Seungmin kommt. Im Schließfach müsste ich zumindest einen Müsliriegel haben. Ich hätte eigentlich voll gerne einen Kühlschrank in meinem Schließfach, damit ich dort Salate, Puddings, Drinks und so weiter aufbewahren kann, allerdings würde mich mein Schulleiter köpfen, wenn er sieht, auf was für Ideen ich immer komme.

Plötzlich renne ich gegen eine Person und dann merke ich, dass ich wieder viel zu viel geträumt habe. Sowohl die Person, gegen die ich gelaufen bin, als auch ich sind hingeflogen und dies macht mich etwas nervös. Ich will niemanden verletzen!
„Omg omg omg! Es tut mir Leid ich wollte n-" nuschele ich vor mich hin, ehe ich meine Augen öffne und realisiere, gegen wen ich gelaufen bin. Es ist eine Person, die ich nicht gerne zu Gesicht bekomme.

Ich musterte den blondhaarigen Aussie mit zehn Tonnen Schminke auf seiner Fresse und bei dem ganzen Make-Up frage ich mich, ob er wirklich so hässlich ist, dass er sich so viel draufklatschen muss?

„Alter... pass doch mal auf, wo du hingehst! Hast du keine Augen oder so? Vielleicht brauchst du einfach auch eine Brille!" beschwere ich mich, weil mich dieser Typ einfach nur aggressiv macht. Er muss nur in meiner Nähe sein und ich werde immer angespannter.

„Häää... du hast entschuldigt und dann brüllst du? What's fucking wrong with you?" von Felix, der etwas zickig klingt. Wundert mich nicht, weil er einfach eine kleine Diva ist! Eine kleine nervige Diva.

„Was rrrrrong mit mir ist? Hmm.. eigentlich nichts so. Wieso musst du mir auch im Weg stehen? Du nervst.." will ich ihm klarmachen, ehe ich meine Arme vor meiner Brust verschränke. Inzwischen steht Felix schon auf seinen Beinen und lehnt sich sanft gegen die Schließfächer.

„Was habe ich dir getan?" fragt Felix recht emotionslos und ich finde, um ehrlich zu sein, seinen australischen Akzent extrem nervig. Kann er nicht einfach seine Klappe halten, damit ich diesen nicht mit meinen Ohren wahrnehmen muss.
„Du existierst.. du bist in meine Freundesgruppe gekommen und hast alles kaputt gemacht. Deinetwegen fühle ich mich scheiße, weil mich alle vernachlässigen und sich stattdessen auf dich konzentrieren. Du hast alles kaputt gemacht. Ich weiß, dass ich mich wiederhole, doch du sollst wissen, wie kaputt mich das macht." wollte ich ein für allemal äußern und schaue ihn mit einem Todesblick an. Man kriegt wirklich schlechte Laune, wenn man ihn sieht. Ich zumindest.

„Ist nicht mein Problem. Ich.. beeinflusse nicht ihr Verhalten..." behauptet er und zuckt mit den Schultern. Ich kann nichts weiter tun, als zu versuchen, ihn immer weiter zu erniedrigen. Es macht mir sogar Spaß und ich weiß nicht, ob dies ein gutes oder schlechtes Zeichen ist, so etwas zu mögen.

„Und wie du es tust und an deinem Koreanisch muss man echt arbeiten. Man versteht dich einfach so gut wie gar nicht und dein Akzent passt gar nicht dazu. Du hast die Wahl.. entweder lernst du diesmal richtig Koreanisch oder du kriechst wieder zurück in das Land, wo du hingehörst, du Nichtsnutz." erkläre ich anschließend und ich fühle mich so viel besser, nachdem ich diese Worte geäußert habe. Es ist zwar Mobbing, doch was interessiert mich das? Er soll wissen, was er damit ausgewirkt hat. Es soll meinen Schmerz zu spüren bekommen.

„.Better watch your mouth, you little piece of shit! To say something like that is just disrespectful and antisocial! Your parents didn't teach you manners... or even better, they tried and it didn't work. Your parents are absolutely not proud of you!" haut er plötzlich raus und steht sich wieder aufrecht hin. Ich habe mit allem gerechnet, nur nicht damit, dass meine Rabeneltern mit reinzieht. An sich hat er schon recht: Stolz sind sie auf mich nicht. Seitdem sie wissen, dass ich auf Jungs stehe, haben sie mich endgültig ausgeschlossen und mich nahezu aus der Familie ausradiert. Ich darf keine Schwäche zeigen, da sonst Felix weiß, womit er mich runterziehen kann! Ich bin stark, doch mein einziger Schwachpunkt existiert. Und er hat diesen herausgefunden.

Seine Worte haben mich so wütend gemacht. Ich stampfe auf Felix zu und schubste ihn anschließend gegen die Schließfächer. Darauf folgend brülle ich: „Du kleine Missgeburt.. na warte.. ich werde dich noch aus Korea rausekeln!"
„Ich bin gespannt.." von Felix, provozierend.

Jetzt habe ich endgültig die Nase voll. Mit schnellen Schritten entferne ich mich immer weiter von Felix, bis dieser nicht mehr in meinen Sichtfeld ist. Ich sehe, sie Seungmin aus meiner Richtung kommt und aus diesem Grund muss ich mich wieder normal verhalten. Nicht jeder muss mitbekommen, in was für einem Konflikt Felix und ich geraten sind. Obwohl es Seungmin weiß, dass ich Felix verabscheue, muss er nicht wissen, was vorhin an den Schließfächern passiert ist.

Felix hat mich mit seinen Worten verletzt, weil meine Eltern ein Tabu-Thema sind und er hat meine Schwäche ausgenutzt, um mich mit dieser zu erniedrigen. Na warte Felix, das zahle ich dir noch heim!

ᴅᴏɴ'ᴛ ᴅᴇɴʏ ˢᵉᵘᶰᵍᶜʰᵃᶰ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt