KAPITEL 21

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H A Z E L

Mit hochgezogenen Augenbrauen und einer verwirrten Miene auf den Gesichtszügen schaue ich den Lockenkopf an.

"Was? Wie kommst du denn darauf?", möchte ich perplex erfahren.

"Mit diesen Tabletten werden Leute behandelt die unter Schizophrenie leiden. Ich hatte einen Freund, der unter dieser Krankheit litt und das hier sind eindeutig die Tabletten, die er auch einnehmen musste", informiert er mich.

Geschockt schaue ich auf die kleine Schachtel herab und schlucke kräftig.

"Warum hast du mir nicht erzählt, dass du schizophren bist?"

In seinem Blick liegt etwas Verletztes.

"Warte, was?", ist das Einzige, was ich hervorbringe, ehe ich ein paar Mal blinzele.

"Und ich dachte, du vertraust mir", gesteht er mit einer gequälten Miene auf den Zügen und einem enttäuschten Unterton in der Stimme.

Meine Augen gleiten erneut über das Päckchen in meinen Händen, während sich auf meiner Stirn die Falten der Verwirrung ausbreiten, ich weiß nicht wie mir geschieht. Erst als mir die mögliche Verwechslung auffällt, klaren sich meine Gedanken auf.

"Ich bin nicht schizophren. Diese Tabletten sind mir gestern im Badezimmer direkt vor die Nase gefallen. Ich muss sie heute Morgen wohl mit meinen Kopfschmerztabletten verwechselt haben...", äußere ich mich und lasse das Schächtelchen zurück in meine Tasche gleiten.

Harry scheint mir die Wahrheit nicht abzukaufen, er sieht mich zweifelnd an.

Unterdessen fange ich an mir die Frage zu stellen, warum ich Tabletten gegen Schizophrenie in meinem Badezimmer vorgefunden habe.

"Bist du dir sicher, dass deine Aussage der Wahrheit entspricht?", hakt er nach woraufhin ich empört schnaube.

"Was würde es mir bringen dir irgendwelche Lügen aufzutischen?", entgegne ich kaltblütig und verschränke die Arme mit einem herausfordernden Blick vor der Brust.

"Ich weiß es nicht, vielleicht spricht ja gerade deine zweite Persönlichkeit mit mir und die echte Hazel ist irgendwo in deinem Inneren gefangen."

"Das meinst du doch nicht ernst, oder?", zische ich.

"Nein, natürlich nicht", antwortet er und verkneift sich ein schelmisches Grinsen.

"Über solche Krankheiten macht man aber keine Witze."

"Das sollte im Moment dein geringstes Problem sein, Hazel. Ich würde mir an deiner Stelle eher Sorgen machen, warum ihr solche Tabletten in eurem Haushalt aufbewahrt und zu wem sie gehören könnten", bemerkt er und ich spüre sogleich seinen intensiven Blick auf mir, auch wenn ich seine Augen nicht einmal genau erkennen kann.

Obwohl es mir widerstrebt muss ich ihm in diesem Punkt recht geben; wem gehören die Tabletten?

"Ich bin mir sicher, dass irgendein Patient von meiner Mutter schizophren ist und einfach nur seine Medikamente bei uns Zuhause vergessen hat", gebe ich nach einer kurzen Stille von mir.

Das klingt nach einer halbwegs plausiblen Erklärung, schließlich hat meine Mutter ihre Patienten wegen dem Fahrstuhlunglück und den Aufräumarbeiten an ihrem Arbeitsplatz in letzter Zeit immer bei uns daheim behandelt.

"Oder sie gehören einem aus deiner Familie."

Mein Atem stockt, ich spüre die Wut in meinem Inneren auflodern. Wie kann er meiner Familie so etwas unterstellen?

"Was gibt dir das Recht meiner Familie so etwas Derartiges zu unterstellen? Ich kann nicht glauben, dass du das gerade wirklich gesagt hast."

Er möchte etwas erwidern, doch ich lasse ihm nicht einmal die Möglichkeit dazu.

EYES LIKE HAZEL » HARRY STYLESWo Geschichten leben. Entdecke jetzt