KAPITEL 07

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H A Z E L

Die Luft drückt von innen gegen meinen Brustkorb, während ich mir nervös durch die Haare fahre und mich an die Wand des Aufzuges lehne.

"Wieso sind wir stehen geblieben?", presse ich mühselig zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und schnappe nach Luft.

"Bestimmt war das nur ein kurzer Ausfall..."

Das flackernde Licht lässt ihn innehalten, wir beide heben die Blicke, um das Geschehen über unseren Köpfen anzuschauen.

Genau in dem Moment fällt das Licht komplett aus.

"...oder der Aufzug hat irgendeinen technischen Defekt", vollendet Harry seinen Satz und ich versuche mich zu beruhigen und meinen Herzschlag auf einem einigermaßen normalen Level zu behalten.

Mit den Händen fächere ich mir hektisch Luft zu und suche in der leichten Dunkelheit nach der schwarzen Sonnenbrille.

"Bist du dir sicher, dass mit dir alles in Ordnung ist?", hakt der große Junge noch einmal erneut nach.

"Ja, mir geht es bestens. Bis auf die Tatsache, dass wir zu zweit in einem mehr als nur engen Fahrstuhl festsitzen!", zische ich und wische mir die erneut entstandenen Schweißperlen von der Stirn.

"Ah, jetzt verstehe ich. Du hast Klaustrophobie", stellt er schmunzelnd fest, wendet sich danach jedoch von mir ab. Ich werfe ihm meinen schlimmsten Todesblick zu, den er wahrscheinlich nicht einmal mit Mühe und Not erkennen kann, weil es so düster ist.

"Du bist echt ätzend. Wie kann man so etwas lustig finden? Warte nur ab wenn es richtig anfängt und ich Panikattacken bekomme", zicke ich ihn an und hole mein Handy aus der Tasche um nach Empfang zu suchen.

"Vergiss es, kleine. Du wirst hier drinnen keinen Empfang haben, die Wände sind dafür viel zu dick. Und deine Panikattacken musst du wohl oder übel verschieben, immerhin gibt es den Notfallknopf", sagt er besserwisserisch und nimmt mir mein Telefon aus der Hand, damit er die Knöpfe nach dem richtigen ab leuchten kann.

Empört will ich es zurückholen, aber er hält es gerade so, dass ich es nicht erreichen kann.

"Glaubst du im Ernst, dass an einem Freitagabend jemand in dieser verdammten Zentrale sitzt und auf einen Anruf wartet?", verlange ich zu erfahren, bekomme als Antwort nur ein einfaches Schulterzucken.

Dann drückt er den gesuchten Knopf und händigt mir das Gerät wieder aus.

Es erklingt ein schrilles Klingeln, welches erst nach ein paar Sekunden wieder verstummt, bevor sich dasselbe noch ein paar Male wiederholt, ehe es von Harry, der laut seufzt, wieder komplett ausgestellt wird.

Triumphierend lasse ich mich auf den Boden fallen und hole in regelmäßigen Atemzügen Luft. Ich versuche es zumindest mal wieder.

"Verflixt", ist der einzige Kommentar, der aus seinem Mund kommt.

Gleich darauf setzt er sich neben mich auf den Boden und rückt die Ray Ban auf der Nasenspitze zurecht, so wie er es immer tut.

"Und was machen wir jetzt?", röchle ich und fächere mir immer noch Luft zu.

Meine Lunge und allgemein der ganze Oberkörper fühlen sich zugeschnürt zu, es fällt mir sehr schwer normal zu sprechen.

"Ich schätze wir müssen einfach abwarten. Früher oder später muss jemand vorbeikommen. Weißt du ob es hier vielleicht einen Schacht oder so etwas in der Art gibt? Vielleicht können wir durch die Rohre klettern und so irgendwie nach draußen gelangen", schlägt er vor und verändert seine Sitzposition genau so, dass er mir genau gegenübersitzt.

EYES LIKE HAZEL » HARRY STYLESWo Geschichten leben. Entdecke jetzt