KAPITEL 15

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H A Z E L

"Ich bin nicht so begeistert davon, dass du Harry auf diese Hochzeit begleitest, Hazel. Es ist schließlich eine Familienangelegenheit und das sollte auch so bleiben", sagt meine Mutter mit einem strengen Blick auf den Zügen und verschränkt anschließend die Arme vor der Brust.

Draußen bricht allmählich die Dämmerung herein, düstere Regenwolken haben sich über dem Himmel verteilt.

"Glaubst du wirklich ich weiß nicht, dass es sich dabei eigentlich um eine Familienfeier handelt? Ich habe mich nicht selbst eingeladen, wenn du das damit ausdrücken willst. Harry hat mich gebeten ihn zu begleiten und das wird wohl ein Zeichen dafür sein, dass er und seine Familie mich dabeihaben möchten."

Sie runzelt die Stirn und fängt an ihre Nase zu rümpfen; ein Zeichen dafür, dass sie über meine Worte nachdenkt.

"Gut, dann haben wir das geklärt. Der nächste Punkt, der dagegen spricht ist der, dass du in der Schule fehlen wirst, da ich annehme, dass die kirchliche Hochzeit vormittags stattfinden wird. Habe ich Recht?", verlangt sie zu erfahren.

"Außerdem hast du immer noch Hausarrest", fügt sie nach ein paar Sekunden hinzu.

"Es ist doch nur ein einziger Tag. Ich fehle sonst fast nie in der Schule und du könntest dieses Mal eine Ausnahme machen. Und wegen der Sache mit dem Hausarrest... Ich verspreche dir, dass so etwas wie auf der Party nie wieder geschehen wird", fange ich an und spiele an einer losen Haarsträhne herum.

Die Angesprochene weicht meinem Blick aus und starrt auf den Boden; eine unangenehme Stille liegt für ein paar Minuten über uns, ehe ich erneut das Wort in die Hand nehme.

"Bitte Mum, es würde mir und vor allen Dingen Harry sehr viel bedeuten. Du wolltest doch, dass ich mehr Zeit mit ihm verbringe, warum stellst du dich dann in den Weg? Das ergibt keinen Sinn, du widersprichst dir sozusagen selber", spreche ich weiter und versuche Überzeugung in meine Worte zu legen.

Sie schmunzelt. "Ich muss dir zustimmen, das habe ich wohl gesagt."

Hoffnungsvoll verschränke ich meine Hände ineinander und schaue meine Mutter mit großen Kulleraugen an.

"Nun gut, der Hausarrest ist aufgehoben und ich werde es erlauben, allerdings..."

Ich gebe ein erfreutes Quieken von mir und möchte ihr um den Hals fallen, doch sie bringt mich mit nur einer einzigen Handbewegung augenblicklich zum Schweigen.

"Allerdings nur unter zwei Bedingungen. Nummer eins, ihr schreibt morgen keine Arbeit und du versprichst mir hoch und heilig, dass du den versäumten Stoff ohne zu zögern nachholen wirst. Nummer zwei, du wirst um spätestens zehn Uhr wieder zuhause sein."

Ich nicke wild und möchte ihr wieder um den Hals fallen, doch ihr strenger Blick hält mich erneut davon ab.

"Versprich es mir."

"Ich verspreche es", wiederhole ich ihre Worte und lege meine Arme letztendlich um ihren schlanken Körper, sie erwidert die Umarmung und streichelt mir sanft über den Rücken; ich ertappe mich dabei, wie ich zum ersten Mal seit längerer Zeit ihre Nähe wieder genießen kann.

"Dann werde ich morgen in der Schule anrufen und dich krankmelden, da ich nicht erwarte, dass sie dich den ganzen Tag vom Unterricht befreien, wenn wir ihnen sagen, dass du auf eine Hochzeit gehst. Das ist aber wirklich eine riesige Ausnahme, hörst du? Ich mag es nämlich überhaupt nicht, andere einfach anzulügen. Das ist respekt- und verantwortungslos", redet sie auf mich ein, ich versuche ihre spitze Stimme einfach auszublenden und nicke leicht.

"Hast du überhaupt etwas Passendes zum Anziehen?", stellt sie mir die nächste Frage und entfernt sich ein kleines Stückchen von mir.

Meine Augen werden groß, in meinem Hals bildet sich ein Kloß und ich schüttle resigniert den Kopf.

EYES LIKE HAZEL » HARRY STYLESWo Geschichten leben. Entdecke jetzt