KAPITEL 12

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H A Z E L

Hellwach setze ich mich im Bett auf und winde mich mit einem munteren Gesichtsausdruck aus den Laken, draußen ist es noch immer ein wenig dunkel.

Ich gähne ein letztes Mal und strecke mich kurz, ehe ich das Fenster öffne, um Frischluft in mein Zimmer zu lassen.

Das ist der erste Morgen seit langem, an dem ich ohne Murren aus dem Bett komme und hellauf bin, denke ich und bin selbst erstaunt über diese Erkenntnis, da ich gestern nicht wirklich frühzeitig zu Bett gegangen bin; woran nur der neu aufgetragene Nagellack Schuld gehabt hat.

Ausgeschlafen strecke ich meine Körperteile erneut durch, danach werfe ich einen Blick auf die Uhr an meiner Zimmerwand.

Anhand der Zeiger erkenne ich, dass es noch ziemlich bald am Morgen ist.

Daraus lässt sich schließen, dass Verena und meine Mutter mit Sicherheit noch in ihren Betten liegen und tief und fest schlafen.

Selbst auf den Straßen ist noch nichts los und es scheint fast, als wäre die Welt stehen geblieben. Nicht einmal der Berufsverkehr herrscht - so wie eigentlich jeden Tag - auf den Straßen, die unser Haus einkreisen.

Stirnrunzelnd stehe ich vor meinem Spiegel und denke ich darüber nach, ob es eine gute Idee ist, heute mal wieder joggen zu gehen.

Die Gelegenheit bietet sich gerade besonders gut, da das ganze Haus noch schläft; denn der verordnete Hausarrest meiner Mutter ist nach wie vor nicht aufgehoben.

Schließlich gehe ich laut seufzend zu meinem Schrank und suche in dem Gewühl nach einer kurzen Jogginghose und einem einfachen Oberteil; auch wenn es draußen nicht gerade warm aussieht.

In langer Hose laufen zu gehen ist eine Katastrophe und für mich dazu noch ein totales No-Go.

Dann beschließe ich das Bad aufzusuchen, damit ich meine Zähne putzen, mich umziehen und mir einen ordentlichen Zopf machen kann.

Leise öffne ich meine Zimmertüre und schleiche auf Zehenspitzen durch den halb dunklen Flur, das Holz knarrt leise unter meinen nackten Füßen.

Den Atem anhaltend drücke ich die Klinke des Bades herunter und schlüpfe schnell durch den entstandenen Spalt.

Eine wohlige Wärme empfängt mich, die Luft ist jedoch dick und es kommt einem vor, als wäre hier seit ewigen Zeiten nicht mehr gelüftet worden.

In Höchstgeschwindigkeit streife ich mir meine Schlafsachen vom Körper und ziehe die Sportklamotten an. Ich fasse schweren Herzens den Entschluss, erst nach dem Laufen eine warme Dusche zu nehmen, da mir diese Reihenfolge logischer erscheint. Eine Gänsehaut bildet sich auf meiner Hautoberfläche; ich schüttle mich einmal kurz, ehe ich nach einem Zopfgummi greife und meine Haare zu einem unordentlichen Pferdeschwanz zusammenfasse.

Anschließend bewege ich mich auf leisem Fuß wieder zurück in mein Zimmer, nur um mein Handy und die dazugehörigen Kopfhörer zu suchen.

Bevor ich nach unten gehe, schnappe ich mir noch ein Paar Socken, welche ich auf dem Weg anziehe.

Auf der Treppe stolpere ich beinahe über meine eigenen Füße, schaffe es trotz dessen mein Gleichgewicht zu halten und so lauten Krach zu verhindern.

Erleichtert verlasse ich das Haus und lege mir in meinem Kopf eine passende Strecke zurecht; nach einer Weile beschließe ich ein paar Runden im Park zu drehen.

Ich stöpsle mir die Kopfhörer in die Ohren und lausche der Musik, die an meine Ohren dringt, ehe ich meinen Blick über die Welt um mich herum gleiten lasse.

EYES LIKE HAZEL » HARRY STYLESWo Geschichten leben. Entdecke jetzt