KAPITEL 09

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H A Z E L

Als ich die Augen öffne, blendet mich die Sonne, welche durch die Jalousien fällt.

Harrys Hand hält meine weiterhin fest umschlungen, weshalb ich mich vorsichtig aus seinem Griff löse, um einen Blick auf die Uhr werfen zu können.

Es ist kurz nach sieben und ich beschließe seufzend mich zurück in mein Zimmer zu schleichen.

Der große Junge sieht nach wie vor bleich und zerbrechlich aus, ich drücke zum Abschied einmal kurz seine Hand.

Dann stehe ich auf und schleiche auf Zehenspitzen aus dem Zimmer.

Draußen auf dem Flur herrscht bereits heiteres Treiben, ich mische mich unter die anderen Patienten und biege in den Gang ein, in dem sich mein Zimmer befindet.

Es ist gar nicht so lange her, dass ich das letzte Mal hier war.

Glücklicherweise sind noch nicht so viele wach und selbst die Anzahl der herumlaufenden Ärzte hält sich in Grenzen.

Im Zimmer ist es wärmer als auf den Fluren des Krankenhauses.

Ich lasse mich auf mein Bett fallen.

Die Sonne scheint - wie bei Harry auch - durch die Vorhänge und taucht den Raum in ein helles Licht. Seufzend sehe ich mich um und überlege mit was ich mich beschäftigen kann, sodass mir nicht langweilig wird.

Mit den Händen suche ich nach der Fernbedienung und finde diese schließlich zwischen den beiden Kissen vor.

Ein paar Körperteile tun bei einzelnen Bewegungen noch weh, ansonsten fühle ich mich gut.

Ich schalte den Fernseher ein und zappe durch die Kanäle, bis ich letztendlich bei einem Sender stehen bleibe, auf dem The Big Bang Theory läuft.

Zufrieden lehne ich mich zurück und beobachte eine kleine Auseinandersetzung zwischen Sheldon und Penny.

Es vergeht keine halbe Stunde bis ich an der Tür ein Klopfen höre und den Fernseher leiser mache, gefolgt von einem gerufenen "Herein."

Die Klinke geht nach unten und ein Mann im weißen Kittel betritt den Raum.

"Guten Morgen Ms Shephard, wie fühlen sie sich?", fragt er und notiert sich etwas auf dem Klemmbrett, welches er in der Hand hält.

Verwirrt ziehe ich die Augenbrauen nach oben und gebe meine knappe Antwort.

"Mir geht es gut. Und ihnen?", stelle ich die Gegenfrage mit einem Lächeln auf den Lippen, um zu zeigen, dass ich wohlauf bin.

"Ebenfalls, danke der Nachfrage", beantwortet er zögerlich und erwidert mein Lächeln nur mild.

"Sie müssen sich noch einer Untersuchung unterziehen, dann können wir sie nach Hause entlassen. Die Krankenschwester kommt gleich, ich wünsche ihnen noch gute Besserung", meint er und schüttelt mir die Hand, in der nächsten Minute ist der Arzt auch schon wieder verschwunden.

Nervös schalte ich den Fernseher komplett ab und spiele mit meinen Händen herum, bis eine Person erneut den Raum betritt.

Sie verschwendet keine Zeit und erklärt mir genauestens, welche Körperteile untersucht werden müssen und wie das Ganze funktioniert.

Nachdem ich das Meiste überwunden habe und mir nur noch Blut abgenommen werden muss, kann ich endlich aus diesem Kasten verschwinden.

Die Krankenhauszimmer kommen mir jedes Mal aufs Neue wie große Vogelkäfige vor.

Ein unangenehmes Pieksen in meinem Arm zieht meine Aufmerksamkeit auf sich und reißt mich somit aus meinen Gedanken. Die rote Flüssigkeit wird in die Spritze aufgesogen, nach wenigen Sekunden darf ich einen Tupfer auf das kleine Loch in meiner Haut pressen, und anschließend ein Pflaster darüber kleben.

EYES LIKE HAZEL » HARRY STYLESWo Geschichten leben. Entdecke jetzt