Fire

788 23 6
                                    

Pearl

Eine Stunde später öffnete sich die Tür wieder. Dort stand er, in den gleichen Klamotten und mit düsterem Gesichtsausdruck.
Ich blieb auf dem Bett sitzen, da ich zu viel Angst hatte um mich zu bewegen.
„Wir können das auf die einfache oder die schwere Art machen."
Ich schluckte den Kloß in meinem Hals runter und spürte, wie meine Hände zitterten. Meine dunkelste Stunde war gekommen. Es gab nichts, was ich tun konnte, um es zu verhindern. Ich wünschte, meine Familie würde mich irgendwie retten, aber ich war selber schuld.
Meine Schwestern würden sich nicht von meinem Tod erholen. Mein Tod würde meinen Vater zum Weinen bringen.
Nun wollte ich um mein Leben betteln, nicht damit ich Leben konnte, sondern damit sie nicht leiden mussten.
„Wie wirst du es tun?"
Er blieb in der Tür stehen und starrte mich gleichgültig an.
„Es ist besser, wenn du es nicht weißt."
Ich zog meine Knie an meine Brust, während sich mein Magen verkrampfte. Meine Atmung beschleunigte sich und nun musste ich kämpfen, um tapfer zu bleiben.
Er kam zum Bett, seine mächtigen Arme bewegten sich an seinen Seiten. Er war doppelt so groß wie ich und strahlte Macht aus, er war ein Gegner, vor dem ich nicht weglaufen konnte. Ich konnte ihn auch nicht überlisten.
Er lehnte sich zu mir hinunter und schob seine Arme unter mich, bevor er mich hochhob.
Ich ließ es zu.
Er trug mich aus dem Schlafzimmer und behandelte mich wie eine Feder. Ein Arm lag unter meinen Knien, während der andere meine Schultern hielt.
Ich legte meine Arme um seinen Nacken und vergrub mein Gesicht in seiner Schulter, weil ich nicht sehen wollte, wohin wir gingen. Ich klammerte mich an ihn, wie sich eine Frau an ihren Geliebten klammerte, und fand in den Armen meines Mörders Trost.
Alles war so verquer.
Ich sah das wir in einem ganz anderen Schlafzimmer gelandet waren, er legte mich auf das Bett.
„Meine Schwester wurde zuerst öfters misshandelt. Du wirst es nur einmal, aber ich werde Seelenfrieden darin finden."
Ich starrte ihn an.
Wie ein dunkler Engel steht er vor mir. Er wird mich...
Meine Instinkte hatten recht gehabt... dieser Mann ist zu allem fähig.
„Mach es für uns beide einfacher... wehr dich nicht", flüsterte er.
„Zieh das Kleid aus!"
Ich sah ich an und schüttelte den Kopf. Er wollte nach mir greifen.
„Ok! Ok! Dreh dich bitte um!", wimmerte ich. Er stöhnte.
„Gut, beeil dich!"
Er drehte sich um und ich stand auf, schob mein Kleid nach unten und da ich keine Unterwäsche darunter trug, da sie ansonsten sichtbar gewesen wäre, nahm ich die Decke und wickelte sie um mich. Ich halte meine Arme fest gegen meinen Körper gedrückt, um die Decke festzuhalten.
Er drehte sich um.
„Tu das nicht. Du bist ein gute..."
Er schüttelte den Kopf und brachte mich zum schweigen.
Er hebt seine Hand und berührt mein Gesicht und wieder stehe ich hilflos da und lasse ihn machen. Seine Finger fahren behutsam über meine Haut, fast zärtlich. Das steht in einem so starken Kontrast zu dieser ganzen Situation, dass ich einen Moment lang verwirrt bin.
Er kam näher und ich sackte gegen die Wand. Ich versuchte keine Angst zu haben.
Seine Finger liebkosen wieder mein Gesicht, streichen mein Haar hinter mein Ohr. Mir ist so kalt, dass es sich anfühlt, als würde seine Berührung meine Haut verbrennen.
Während ich darüber nachdenke, ob es sich lohnt, gegen jemanden zu kämpfen, der bestimmt fünfzig Kilo schwerer ist als ich, trifft er die Entscheidung. Seine Hand verlässt meinen Kopf und zieht an der Decke, die ich so fest an mich gepresst halte.
Ich lasse nicht los. Wenn überhaupt, greife ich sie fester und ich mache etwas Peinliches, ich bettele.
„Bitte", sage ich verzweifelt.
„Bitte mach das nicht."
„Warum nicht?" Seine Hand zieht weiterhin an der Decke, langsam und unerbittlich. Ich weiß, er macht das nur deswegen, um die Qualen zu verlängern. Er könnte leicht mit einem starken Ruck die ganze Decke von mir wegreißen.
„Ich möchte das nicht", erkläre ich ihm. Ich kann wegen der Enge meines Brustkorbs kaum genug Luft einatmen, und meine Stimme klingt unerwartet gehaucht. Bevor ich überhaupt an etwas anderes denken kann, kriege ich überhaupt keine Luft mehr. Shit... Asthma... wie konnte ich das vergessen? Jetzt sterbe ich, ich habe meinen Pump nicht.
Ich versuche nach Luft zu rinnen.
Er greift plötzlich an meinen Nacken und hält mir mein Spray in den Mund. Er drückt ab... und nochmal... und nochmal...
Meine Augen werden groß.
„Woher...?"
„Ich weiß alles über dich Pearl..."
Er sieht belustigt aus, aber da ist ein düsterer Schimmer in seinen Augen.
Meine Stimme ist wegen der unvergossenen Tränen ganz belegt.
„Alec..."
Sofort legt sich seine Hand um meinen Hals. Er macht nichts weiter, er drückt nicht, aber die Drohung ist da. Ich kann die Gewalt in ihm fühlen und ich bekomme Panik.
Er beugt sich zu mir.
„Sag mir, dass du mich willst. Du wolltest mich von der Sekunde an als du meine Stimme gehört hast..."
Ich nicke, zu verängstigt um etwas anderes zu tun.
Er lässt meinen Hals los.
„Gut", fährt er danach mit einem weicheren Ton fort.
„Jetzt lass die Decke los."
Ich versuche, mich noch enger an die Wand zu drücken und lasse die Decke immer noch nicht los.
Er seufzt.
Zwei Sekunden später liegt sie auf dem Boden. Wie ich vermutet hatte, bin ich chancenlos, wenn er seine Kraft einsetzt.
Ich widersetze mich auf die einzige Art und Weise, die ich kann. Anstatt dazustehen und ihn meinen nackten Körper betrachten zu lassen, lasse ich mich an der Wand hinuntergleiten bis ich auf dem Boden sitze und ziehe meine Knie an die Brust. Meine Arme umschlingen meine Beine und so sitze ich da, am ganzen Körper zitternd. Mein langes, dickes Haar fällt über meinen Rücken und meine Arme, weshalb ich teilweise bedeckt bin.
Ich verstecke mein Gesicht hinter meinen Knien. Ich habe Angst vor dem, was er jetzt mit mir machen wird und die Tränen, die in meinen Augen brennen, entwischen mir schließlich, laufen mir über die Wangen.
„Baby", sagte er und hat dabei eine harte Note in seiner Stimme.
„Steh auf. Steh sofort auf."
Ich schüttele meinen Kopf und schaue ihn weiterhin an.
„Pearl, das kann schön für dich sein, oder auch schmerzhaft. Das liegt wirklich an dir."
Schön? Ist er verrückt? Jetzt bebt durch mein Schluchzen schon mein ganzer Körper.
„Pearl", versucht er es noch einmal und ich kann die Ungeduld aus seiner Stimme heraushören.
„Du hast genau fünf Sekunden Zeit das zu tun, was ich dir sage."
Er wartet und ich kann fast hören, wie er in seinem Kopf zählt. Ich zähle auch und als ich bei vier bin, laufen immer noch Tränen über mein Gesicht. Ich schäme mich für meine Feigheit, aber ich habe solche Angst vor Schmerzen. Ich möchte nicht, dass er mir wehtut. Ich möchte eigentlich überhaupt nicht, dass er mich anfasst, aber das scheint keine Option zu sein.
„Gut Baby", sagt er sanft und berührt erneut mein Gesicht, streicht meine Haare hinter die Schultern.
Ich zittere bei seiner Berührung. Ich kann ihn nicht ansehen, also halte ich meinen Blick gesenkt.
Doch offensichtlich möchte er das nicht, denn er drückt mein Kinn nach oben, bis mir nichts anderes übrig bleibt, als seinen Blick zu erwidern.
Seine Augen sehen in diesem Licht dunkelblau aus. Er ist so nahe bei mir, dass ich die Hitze spüren kann, die sein Körper ausstrahlt. Es fühlt sich gut an, da mir kalt ist. Ich bin nackt und ich friere. Plötzlich greift er nach mir, beugt sich nach unten. Bevor ich Angst bekommen kann, legt er einen Arm um meinen Rücken und den anderen unter meine Knie.
Dann hebt er mich ohne Anstrengungen hoch und trägt mich zum Bett.
Er legt mich darauf ab, fast zärtlich, und ich rolle mich bebend zu einer Kugel zusammen. Er beginnt sich auszuziehen, und ich muss ihm einfach dabei zusehen.
Er trägt Jeans und T-Shirt.
Sein Oberkörper ist ein Kunstwerk: breite Schultern, harte Muskeln und glatte, gebräunte Haut. Unter anderen Umständen wäre ich von einem solchen Liebhaber begeistert gewesen. Unter diesen Umständen möchte ich einfach nur schreien.
Seine Jeans ist als nächstes dran. Ich kann den Reißverschluss hören, der geöffnet wird und das lässt mich schlagartig aktiv werden.
Innerhalb einer Sekunde liege ich nicht mehr auf dem Bett, sondern stürme auf die Tür zu, die er aufgelassen hat.
Er packte mich und schmeißt mich zurück auf das Bett.
Sein Gesichtsausdruck ist dunkel und verärgert, seine blauen Augen verengen sich. Ich atme schwer und mein Herz schlägt so schnell, dass ich das Gefühl habe, es könnte gleich aus meiner Brust springen. Wir sehen uns an... Jäger und Beute, der Eroberer und die Eroberte und in dem Moment spüre ich eine eigenartige Verbindung zu ihm. So als ob ein Teil von mir sich durch das, was zwischen uns passiert für immer verändert wird.
Plötzlich wird sein Gesicht weich. Ein Lächeln erscheint auf seinen sinnlichen Lippen.
Dann beugt er sich zu mir, senkt seinen Kopf und drückt seinen Mund auf meinen.
Ich bin fassungslos, obwohl er mich in diesem eisernen Griff hält, sind seine Lippen sanft und zärtlich, als sie meine erkunden.
Er kann definitiv küssen.
Ich habe schon ein paar Jungs geküsst und nie so etwas gefühlt. Sein Atem ist warm, mit einem süßen Aroma und seine Zunge spielt mit meinen Lippen, bis sie sich freiwillig öffnen, um ihm Zugang zu meinem Mund zu gewähren.
Er küsst mich langsam, entspannt, so als habe er alle Zeit der Welt. Seine Zunge stößt gegen meine und er saugt leicht an meiner Unterlippe, was eine Welle feuchter Hitze direkt in mein Mark sendet. Seine Hand lässt mein Haar los und hält stattdessen sanft meinen Hinterkopf. Es ist fast so, als würde er Liebe mit mir machen.
Ich merke, dass meine Hände auf seinen Schultern liegen. Ich weiß nicht, wie sie dorthin gekommen sind, aber jetzt halte ich mich an ihm fest, anstatt ihn von mir wegzudrücken. Ich verstehe meine eigene Reaktion nicht, warum wende ich mich nicht angeekelt von seinem Kuss ab?
Er fühlt sich einfach so gut an, sein unglaublicher Mund. Ich vergesse einen Moment lang die Situation und kann den Terror wegdrücken. Er nimmt Abstand und schaut auf mich hinab. Seine Lippen sind nass und glänzend, ein wenig geschwollen von dem Kuss. Meine wahrscheinlich auch. Er scheint nicht länger verärgert zu sein. Ich kann Lust und Zärtlichkeit auf seinem perfekten Gesicht erkennen und schaffe es nicht, meine Augen von ihm abzuwenden.
Ich lecke meine Lippen und sein Blick fällt eine Sekunde lang auf meinen Mund. Er küsst mich noch einmal, diesmal ist es nur eine kurze Berührung meiner Lippen.
Das, was passiert, ist so surreal, dass mein Kopf es gar nicht verarbeiten kann. Ich fühle mich, als ob ich ein Theaterstück oder einen Film anschaue. Ich kann mich unmöglich in dieser Lage befinden. Ich kann nicht dieses Mädchen sein, welches betäubt und verschleppt wurde, welches sich von ihrem Entführer berühren und am ganzen Körper streicheln lässt.
Wir liegen beide auf der Seite und schauen uns an. Ich kann seine Hände auf meiner Haut spüren. Sie sind ein wenig rau, schwielig. Warm auf meinem eiskalten Fleisch. Stark, auch wenn er diese Kraft gerade nicht benutzt. Er könnte mich mit Leichtigkeit unterwerfen, genauso wie vorhin, aber das ist nicht nötig. Ich kämpfe nicht gegen ihn an. Ich schwebe in einem diesigen, sinnlichen Nebel.
Er küsst mich wieder und streichelt meinen Arm, meinen Rücken, meinen Hals, meinen äußeren Oberschenkel. Seine Berührung ist sanft aber fest. Es ist fast so, als massiere er mich, nur dass ich die sexuelle Motivation seiner Berührungen spüren kann. Er küsst meinen Hals, knabbert sanft an dieser empfindlichen Stelle, an der er auf die Schulter trifft, und ich erschauere lustvoll, schließe meine Augen. Seine überraschende Zärtlichkeit ist entwaffnend. Ich weiß, ich sollte mir vergewaltigt vorkommen und das mache ich auch, aber ich fühle mich gleichzeitig... gut.
Mit meinen geschlossenen Augen tue ich so, als sei das nur ein Traum. Eine dunkle Fantasie, in der Art, wie ich sie manchmal spät nachts habe. Das macht die Tatsache erträglicher, dass der Fremde das mit mir machen kann und ich es zulasse.
Eine seiner Hände liegt nun auf meinen Pobacken und knetet das zarte Fleisch. Seine andere Hand wandert meinen Bauch und meinen Brustkorb hinauf. Er erreicht meine Brüste und bedeckt die linke mit seiner Hand, drückt sie sanft. Meine Nippel sind schon hart und seine Berührung fühlt sich gut an, fast beruhigend. Ich halte meine Augen geschlossen, als er mich auf meinen Rücken dreht. Er ist zum Teil auf mir, aber der Großteil seines Gewichts liegt auf dem Bett. Er möchte mich nicht zerdrücken, wird mir klar und ich bin ihm dankbar dafür.
Er küsst mein Schlüsselbein, meine Schulter, meinen Bauch. Sein Mund ist heiß und hinterlässt eine feuchte Spur auf meiner Haut.
Dann umschließen seine Lippen meinen Nippel und saugen an ihm. Mein Körper biegt sich und ich fühle die Spannung in meinem Unterleib. Er macht das gleiche bei meinem anderen Nippel und die Anspannung in mir wächst.
Er spürt das. Ich weiß, dass er das macht, weil seine Hand zwischen meine Oberschenkel vordringt und die Feuchtigkeit dort fühlt. Ich wimmere, als seine Lippen meinen Körper hinunterwandern, sein Haar auf meiner Haut kitzelt. Ich weiß, was er vorhat und mein Kopf wird leer, als er sein Ziel erreicht.
Einen Augenblick lang versuche ich zu widerstehen, aber er öffnet meine Beine ohne Anstrengungen. Seine Finger tasten mich sanft ab und legen dann die Öffnung zwischen meinen Schamlippen frei.
Er beginnt, mich dort zu küssen, und eine Hitzewelle jagt durch meinen Körper. Sein erfahrener Mund leckt und knabbert rund um meine Klitoris herum bis ich stöhne. Dann umschließt er sie mit seinen Lippen und saugt ganz leicht.
Die Lust ist zu stark, so unerwartet, dass ich meine Augen aufreiße.
Ich verstehe nicht, was mit mir passiert und es macht mir Angst. Ich brenne innerlich, spüre ein Pochen zwischen meinen Beinen. Mein Herz schlägt so schnell, ich kann kaum Luft holen und ich bemerke, dass ich keuche.
Ich beginne, mich zu wehren und er lacht sanft. Ich kann den Lufthauch seines Atems auf meinem empfindlichen Fleisch fühlen. Er hält mich mit Leichtigkeit unten und fährt mit dem fort, was er gerade macht.
Die Anspannung in mir wird unerträglich. Ich winde mich an seiner Zunge und meine Bewegungen scheinen mich näher an einen unglaublichen Abgrund zu bringen.
Dann falle ich mit einem sanften Schrei. Mein gesamter Körper spannt sich an und ich werde von einer so intensiven Lustwelle mitgerissen, dass sich meine Zehen durchbiegen. Ich kann fühlen, wie meine inneren Muskeln pulsieren und dann wird mir plötzlich klar, dass ich gerade einen Orgasmus hatte.
Den ersten Orgasmus meines Lebens und das durch den Mund meines Entführers.
Ich bin so am Boden zerstört, ich möchte mich nur noch zusammenrollen und weinen. Ich drücke meine Augen wieder fest zusammen, aber er ist noch nicht fertig mit mir, schiebt sich an meinem Körper entlang nach oben und küsst mich wieder auf den Mund. Er schmeckt jetzt anders, salzig mit einer leichten Moschusnote. Nach mir, wird mir klar. Ich kann mich selbst auf seinen Lippen schmecken. Eine heiße Welle von Verlegenheit überkommt mich, auch wenn sich der Hunger in mir verstärkt.
Sein Kuss ist verlangender als zuvor, rauer. Seine Zunge bewegt sich mit einer Sinnlichkeit, die den Sexualakt imitieren und seine Hüften liegen schwer zwischen meinen Beinen. Eine seiner Hände hält meinen Hinterkopf, während die andere sich zwischen meinen Oberschenkeln befindet, um mich leicht zu reiben und mich erneut zu erregen.
Ich widerstehe immer noch nicht wirklich, obwohl mein Körper sich anspannt, als die Angst zurückkehrt. Ich kann die Hitze und die Härte seiner Erektion an den Innenseiten meiner Oberschenkel spüren und ich weiß, er wird mir wehtun.
„Bitte", flüstere ich und öffne meine Augen, um ihn anzusehen. Meine Sicht ist durch die Tränen verschwommen.
„Bitte... Ich habe das noch nie gemacht..."
Er erstarrte und starrte mich entsetzt an.
„Fuck..."
Er sieht mich ernst an und stößt zwei Finger in mich.
„Fuck...", wiederholt er, springt auf und zieht binnen einer Minute seine Sachen wieder an.
„Du siehst vergewaltigt genug aus, denk ja nicht, ich hätte Mitleid..., ich habe mich nur nie an einer Frau vergriffen..., aber das wird deine Familie denken und das reicht mir..., ich will nur nichts tun, was ich nicht selber tun will, aber umbringen werde ich dich!"
Er hob mich hoch und trug mich die Treppen hinunter in ein Zimmer, dass mit Metall ausgelegt war.
„Was?" Ich war entsetzt.
In der Ecke war eine Kamera aufgebaut und an der Seite lag ein Leichensack, in den er meinen Körper legen würde, wenn er fertig wäre.
Ich zitterte stärker.
So würde ich sterben.
Nackt. Allein. Verängstigt.
Ich verdiente etwas Besseres.
Er nahm einen Kanister zur Hand, der auf der Seite lag. Ich bekam Panik.
Er schraubte den Decken auf und überschüttete mich damit. Ich schrie auf. Wieso überschüttet er mich mit Benzin?
Ich starte ihn an.
„Auf die Knie." Er richtete sich zu seiner ganzen Größe auf und wurde dunkel und unheimlich. Die Zuneigung, die er mir gerade gezeigt hatte, war verschwunden.
Ich blieb trotzig stehen.
Er sah mich böse an.
„Ich werde nicht noch einmal fragen."
Ich ging langsam auf die Knie.
Er trat hinter mich und legte mir dann Kabelbinder um die Handgelenke.
Nun war ich gefesselt und hilflos, nackt...
Er ging an mir vorbei zur Kamera.
Ich wollte nicht wie ein Schwächling sterben. Ich wollte meinen Kopf hochhalten, um würdevoll aus dem Leben auszuscheiden.
Er stand still da, als würde er über das, was er tun wollte nachdenken und dann schaltete er die Kamera an.
Nein.
„Meine Schwester wurde bei lebendigem Leib verbrannt. Das passiert nun auch mit dir."
Er hatte Streichhölzer in der Hand.
Meine Augen wurden groß.
Das war das Ende...
Es war nicht nur ein schrecklicher Albtraum
Es war real. Ich würde bei lebendigem Leib verbrannt werden.
Ich weigerte mich weinend zu sterben, weigerte mich zu flehen. Ich würde die starke Frau bleiben zu der mich Ariana gemacht hatte.
Ich atmete tief durch und behielt meinen Gesichtsausdruck unter Kontrolle, tat mein Bestes, um nicht ängstlich zu wirken. Meine Familie würde das sehen. Ich wollte, dass sie auf meinen Mut stolz waren, selbst wenn ich nackt und hilflos war.
„Irgendwelche letzten Worte?"
Mein Puls schlug stark in meinem Hals. Ich spürte, wie er meine Panik widerspiegelte. Dies war das Letzte, was ich je sagen würde. Ich musste etwas daraus machen.
„Dad...", meine Stimme brach ab.
„Tyler, Damon... rächt mich bitte nicht. Lasst es einfach sein... das ganze hat keinen Sinn. Irgendwo muss man aufhören mit dem Töten und ihr habt alle eure Familien. Eure Frauen, eure Kinder... Das letzte was ich will ist, dass Ariana, Janna, Sisi, Hope, Romina, Emilio und den kommenden Kindern etwas zustößt. Das sie ohne Elternteil aufwachsen müssen. Alec will, dass ihr ihn jagt. Gebt ihm nicht, was er will. Ich liebe euch. Lebt wohl." Ich schloss meine Augen und wartete darauf in Flammen aufzugehen.
Doch es geschah nichts.
Ich wartete.
Ich öffnete meine Augen und sah das rote Licht an der Kamera. Ich war nicht sicher, ob es Unentschlossenheit war oder ob er das Gefühl der Macht genoss.
„Mist!" Er schnappte sich einen Messer. Wollte er mich damit umbringen? Lieber das als verbrannt zu werden. Er schnitt die Kabelbinder durch und ging dann zur Kamera. Anstatt sie auszuschalten, warf er sie zu Boden und trampelt darauf rum. In einem gewalttätigen Ausbruch zerstörte er alles um sich herum.
Ich war zu überrascht, um mich zu bedecken. Ich beobachtete, wie er die Kamera zertrümmerte. Ich beobachtete, wie er alles, was ihm in die Quere kam, zerstörte. Sein Bizeps schwollen mit seiner Wut an und sein Hals war angespannter als gewöhnlich. Dann drehte er sich um und starrte mich an.
Wutentbrannt.
Die Adern in seinen Schläfen pochten.
Auch die Ader in seinem Hals schwoll vor Wut an.
All seine Muskeln spannten sich immer wieder an. Eine ganze Minute verging, während er mich weiter anstarrte. Er hatte das Messer fallen gelassen, doch nun wirkte es, als würde er mich mit seinen bloßen Händen ermorden wollen.
Ich wusste nicht, ob ich erleichtert sein oder Angst haben sollte.
Dann kam er zu mir. Er legte mich mit dem Rücken auf das Metall und vergrub eine Hand in meinem Haar. Seine Lippen presste er fest auf meine und küsste mich noch fester als das letzte Mal.
Ich erwiderte den Kuss, mein nackter Körper lag unter seinem. Ich wusste nicht, was geschah.
Ich war dankbar, obgleich ich es nicht sein sollte. Ich fühlte mich sicher, obgleich er derjenige war, der mich in Gefahr gebracht hatte. Ich wusste nicht, was seine Meinung geändert hatte, aber nun, da er mich mit Küssen übersäte, war es egal.
Er wich plötzlich zurück, als hätte ihn unser Kuss wütender gemacht, als er noch vor wenigen Sekunden gewesen war. Er atmete schwer, wich von mir.
„Steh auf. Geh sofort duschen. Wasch das ganze Benzin ab. Keine Rückstände hinterlassen, nicht dass du letztendlich an einem Unfall stirbst", sagte er kalt und deutete auf die Tür.
Der einzige Grund, warum ich noch lebte war, dass Alec seine Meinung geändert hatte.
Ich hoffte nur, dass er seine Meinung nicht wieder ändern würde.
„Ich will dich bis morgen nicht mehr sehen. Geh duschen und dann schlafen. Schlaf aus, keiner kommt in dein Zimmer!", versprach er.

TFD, A Dark Mafia Romance Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt