Choises

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Pearl

Es war schön, aus der Wohnung herauszukommen und in der Stadt zu sein. Da Janna etwas krank war, half ich Tyler beim shoppen. Es mussten Windeln, Milch und einige Kleidungsstücke gekauft werden. Emilio und Romina hatten einen Wachstumsschub und passten nicht mehr wirklich in ihre jetzige Kleidung.
„Tut mir schrecklich leid, dass jeder dich ruft, wenn es niemanden sonst gibt. Ich wollte Sisi anrufen, aber Chloe ist erkältet", seufzte mein Schwager.
„Schon in Ordnung. Ich mache das gerne Ty."
Er schmunzelte.
„Hast du genug Geld oder brauchst du was? Es sind ja noch drei Monate bis du wieder einen Job hast."
„Danke Tyler. Wenn man so gute Schwager hat, braucht man nicht mal fragen. Damon hat die Miete von sechs Monaten einfach bezahlt ohne mir Bescheid zu geben und Ari hatte mir Geld überwiesen."
Tyler lachte.
„Die beiden sind uns immer einen Schritt vor raus."
Ich lächelte.
„Stimmt."
„Mach dir keinen Stress, Pearl. Du bist nicht in dem Alter wo du Probleme haben solltest. Solange wir alle leben, bekommst du alles was du willst. Übrigens hat Damon keine Ahnung wie viele Autos in der Garage des Hauptsitzes stehen, such dir eins aus. Es wird langsam Zeit, dass Auto eurer Mutter zum Schrottplatz zu bringen."
Ich verzog mein Gesicht.
„Ich weiß es ist schwer. Ich denke, Ari ist es noch schwerer gefallen, aber das Auto ist echt nicht mehr sicher!", sagte er während wir durch die Stadt liefen.
„In Ordnung, ich werde darüber nachdenken."
Er nickte.
„Gut..."
Marc öffnete die Tür des Autos und Tyler ließ mich einsteigen.
„Boss die Bulgaren sind da."
„Was jetzt schon?", fragte Tyler entgeistert.
„Ja und du musst da alleine durch. Damon ist zu weit weg."
„Pearl setzten wir erstmal zu hause ab."
„Keine Zeit Boss!"
„Schon ok, ich gehe in den Club", ich hatte einige Shots bitter nötig.
„Gut dann schreibe ich dir, wenn ich fertig bin und fahre dich dann nach Hause in Ordnung?"
Ich nickte.

Alec

Wir hatten auf dem Clubdach die Scharfschützengewehre aufgebaut. Heute war Tyler Cartas letzter Tag auf Erden. Eine bessere Chance gab es nicht. Er war gerade in seinem Hauptquartier verschwunden. Sobald er rauskam, ist er Tod. Normalerweise gingen seine Meetings nur eine halbe Stunde lang.
António und ich gingen durch die Menschenmenge. Ich hatte mir nur ein Glas Scotch geholt und würde auf der Dach-Terasse warten bis Carta raus kam. Ich konnte nie Carta verfolgen, aber die Bulgaren waren ein einfacher Fang. Ich musste nur sie beschatten lassen und nun hatte ich mein Ziel fast erreicht.
Das würde nicht nur die Carta-Mafia treffen, ws würde auch Pearl verletzten. Zwei Fliegen mit einem Schlag.
António sah mich ernst an.
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass Pearl gerade hier hereingekommen ist."
Ich brach sofort den Augenkontakt mit ihm ab und schaute über meine Schulter. Mein Herz schlug sofort schneller, weil ich mehr Blut für meine Muskeln brauchte, mehr Adrenalin für den Rest meines Körpers. Auch ohne sie zu sehen, stahl mir allein der Gedanke ihrer Anwesenheit meine ganze Aufmerksamkeit.
„Wo?"
„Sie trägt dunkelblau."
Meine Augen fanden sie schließlich.
Sie war es wirklich.
António wandte sich wieder mir zu. „Was wirst du jetzt tun?"
„Das was geplant war."

Pearl

Ich saß an der Bar und ich wusste das mich Männer ansahen. Es war normal, aber ich spürte stechende Blicke. So wie Damon es mir beigebracht hatte, schaute ich mich unauffällig um. Alec...
Da war Alec, er hatte etwas vor. Er sah nicht zu mir, weswegen ich nach oben ging. Dort standen Männer, die mich nicht durchließen. Ein braunhaariger Mann mit giftgrünen Augen starrte mich an.
„Pearl", sagte er. Er wusste wer ich war. Die Männer, die mir den Weg versperrten nahmen an, dass er mich kannte weswegen sie mich durchließen.
„Kein guter Zeitpunkt Mädchen!", warnte er.
„Was tut er hier?", flüsterte ich dem fremden zu.
„Das geht dich nichts an."
Ich schaute über seine Schulter hinweg. Dort lagen Koffer... Koffer die ich oft gesehen hatte.
Sniper...
Ich verarbeitete das ganze. Der Club lag direkt vor dem Hauptquartier!
Tyler war in Gefahr.
Mein Handy leuchtete auf.
Pearl ich bin fertig. Komm raus.
Tyler würde in wenigen Sekunden das Gebäude verlassen.
Ich tippte schnell.
Habe ein Taxi nach Hause genommen.
Ich wartete nicht auf die Antwort sondern stürmte los. Auf der Dach- Terrasse stand Alec und war bereit zu schießen. Ich rannte und schubste ihn mot voller Wucht weg. Er hatte seine Finger auf dem Abzug. Das Gewehr schoß auf das Gebäude neben an. Tyler war sicher. Da ein Schalldämpfer auf den Gewehr war, war es nicht laut gewesen. Ich sah runter, Tyler fuhr weg. Ich atmete erleichtert aus.
Alec rappelte sich auf und sah mich Wutentbrannt an. Er packte mich und schüttelte mich.
„WAS SOLL DAS? DU HÄTTEST DICH VERLETZTEN KÖNNEN!"
Ihn zu sehen... Es schmerzte so sehr, dass ich nicht wusste, wie ich damit umgehen sollte.
Ich wollte gehen, weil unsere Beziehung keine Zukunft hatte, aber ich konnte ihn auch nicht gehen lassen.
Er war der einzige Mann, den ich je geliebt hatte.
Er starrte mich an und schnippte mit den Fingern. Sofort kamen seine Männer.
„Aufräumen und weg!", befahl er.
Er sagte nichts mehr und ließ mich alleine stehen. Der braunhaarige sah mich an.
„Jetzt weiß ich das er dich wirklich liebt. Es hat ihn wütend gemacht, dass du dich verletzen könntest. Das er Tyler nicht erwischt hat war nur nebensächlich."
Er lachte.
Ich drängte mich am Eingang durch die Menge und erreichte den Bürgersteig. Es war dunkel und die Leute, die darauf warteten, hereingelassen zu werden, standen um das Gebäude herum. Mein Atem kam wegen der Kälte als Wolke hervor und auf meiner Haut bildete sich Gänsehaut. Ich schaute nach links und sah ihn nicht.
Ich schaute nach rechts und sah ihn zu seinem Wagen laufen.
Ich schlüpfte aus meinen High Heels und rannte barfuß den Bürgersteig hinunter, meine Füße schmerzten auf dem kalten Beton. Mein Haar flatterte hinter mir und die Leute, denen ich auf dem Bürgersteig begegnete, starrten mich an, als ich wie eine Irre rannte.
Alec erreichte seinen Wagen und schloss die Tür auf.
Ich würde es nicht schaffen.
„Alec!"
Als er seinen Namen hörte, blieb er stehen, seine Hand hielt inne als sie den Türgriff packte.
Ich rannte weiter, kam näher.
„Warte. Bitte warte."
Er drehte sich um und starrte mich an. Seine blauen Augen waren voller Unsicherheit. Er schien sich nicht zu freuen, mich zu sehen, nur verwirrt von meiner Gestalt, die den Bürgersteig entlang lief, weg vom Club. Er ging mit breiten, kräftigen Schritten auf mich zu. Die Feindseligkeit war ihm anzusehen, seine Wut stieg.
„Was?"
Ich war mir nicht sicher, was ich von ihm erwartete. Ich wollte, dass er mich in seine Arme nahm und mich an seine Brust zog, so wie er es getan hatte, als ich betrunken nach Hause gegangen war. Ich wollte, dass er meinen Haaransatz küsste und mich Baby nannte.
„Was?", wiederholte er.
„Wolltest du etwas, Pearl? Ich bin gerade beschäftigt."
Mir standen noch immer Tränen in den Augen.
„Ich will nicht, dass du..."
„Tu das nicht", blaffte er.
„Du hast mir gesagt, ich soll mich aus deinem Leben raushalten. Das gilt für uns beide, halte dich aus meinem raus."
„Ich will mit dir zusammen sein... ich will, dass wir zusammen sind. Ich habe meine Meinung geändert."
Er verlagerte sein Gewicht leicht, seine Augen verengten sich noch mehr.
„Mach den Scheiß nicht mit mir, wenn du es nicht so meinst. Sag nicht, dass du es willst und geh dann morgen früh, dafür bin ich nicht zu haben. Ich nehme dich nicht zurück! Du wolltest keine Zukunft mit mir und ich will keine Affäre. So unmännlich es auch klingt, aber ich habe verdammte Gefühle und ich will nicht das du darauf rum trampelst."
Tränen liefen mir über die Wangen. „Ich will bei dir sein, für immer."
Das musste die Sicherheit gewesen sein, die er brauchte, denn er stürmte auf mich zu und packte meine Wangen mit beiden Händen. Er küsste mich hart auf den Mund und beanspruchte mich mit seinen Lippen. Er küsste mich wie früher, aber noch härter als zuvor.
Ich ließ meine High Heels auf den Boden fallen und schlang meine Arme um seinen Nacken, fühlte seine Wärme um mich herum. Ich stand auf meinen Zehenspitzen, damit ich seinen Mund erreichen und seine Bartstoppeln an meiner Wange spüren konnte.
„Ich will bei dir sein."

TFD, A Dark Mafia Romance Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt