Alec
Ich saß an der Bar, ein leeres Glas vor mir. Die Leute um mich herum redeten, im Hintergrund lief der Fernseher und der Barkeeper schenkte Runden für alle diejenigen ein, die sich amüsierten. Ich konnte nicht mal auf meine Uhr schauen und die Zeit ablesen, weil ich so betrunken war. Mein Blick war verschwommen. Ich musste mich selbst dazu zwingen aufzuhören, weil ich Schnaps so gut vertrug, dass die meisten Leute keine Ahnung hatten, wie betrunken ich war.
Trinken war die einzige Lösung für mein Problem, also tat ich das.
Pearl hat mich nie wieder angerufen seit dem ich sie raus geschmissen hatte. Wie lange war das her? Drei Monate? Nicht, dass ich das von ihr erwartet hätte. Nicht, dass ich es gewollt hätte. Wenn sie es getan hätte, hätte ich ihr einfach gesagt, dass sie sich verpissen sollte. Sie machte ihre Wünsche sehr deutlich. Sie wollte nichts Ernstes. Ich hatte den gleichen Satz schon zu so vielen Frauen gesagt, aber ich entschied mich trotzdem dafür, das zu tun was ich wollte. Das hielt mich nicht davon ab, sie zu hassen.
Ich hasste sie verdammt noch mal.
Nun hatte ich ein neues Ziel. Sie wollte mich nicht? Gut!
Ich würde an meiner Rache festhalten. Ich würde Tyler töten ohne mit den Wimpern zu zucken. Es war ihre Schuld, ich hätte es aufgegeben für sie. Nun hat sie Pech gehabt und bald einen Schwager weniger.
Ich bat sie darum mich zu heiraten und sie sagte nein. Sie sagte nein zum Frieden!
António setzte sich neben mich. Woher kam der Idiot jetzt?
„Was soll das werden Romeo?", fragte er ironisch.
„Trinken. Siehst du doch!"
„Ihr habt euch erst seit einigen Monaten gekannt. Du hast gedroht, sie umzubringen!"
Immer dasselbe. Jedes mal!
Ich zuckte mit den Schultern.
„Es fühlte sich richtig an, sie zu fragen."
„Fühlte sich richtig an?", fragte er ungläubig.
„Dann bitte sie, bei dir einzuziehen. Sag ihr, dass du sie liebst. Fang klein an. Ich nehme ihr nicht übel, dass sie ausgeflippt ist."
Wenn ich sie um eines dieser Dinge gebeten hätte, wäre ihre Reaktion die gleiche gewesen.
„Das ist nicht das, was mich am meisten stört."
„Ich dachte mir doch, dass es noch etwas anderes geben muss, damit du so ausflippst. Ich hätte dich fast ins Krankenhaus gefahren. Dein Blutalkoholspiegel muss immer noch hoch sein. Es braucht viel, bis ein erwachsener Mann so betrunken ist. Aber bei dir... braucht es noch viel mehr. Deshalb bin ich überrascht, dass du noch am Leben bist."
Ein Teil von mir wünschte, ich wäre es nicht.
„Sie sagte, sie würde mich nie lieben."
Er seufzte.
„Das ist hart..."
Sie hatte nicht gesagt, dass sie mich nicht liebte. Sie sagte, dass sie es nie tun würde als gäbe es keine Chance, dass das passieren könnte.
„Warum ausgerechnet sie?", seufzte António.
„Mach dir keinen Kopf, es ist scheiße, dass dir das passiert ist, aber es ist ihr Problem. Du wirst eine andere finden, die keine Spielchen spielen will."
Das war das Problem... ich wollte keine andere. Ich konnte schöne Frauen ficken und zu meinem vorherigen Leben zurückkehren, aber tatsächlich etwas für eine empfinden...
„Ich weiß, was dich aufmuntern wird. Lass uns morgen in den Club gehen. Dort sind immer heiße Frauen!"
Ich hatte nichts anderes zu tun und würde meinen Schwanz nicht in der Hose behalten. Pearl würde nicht zurückkommen und selbst wenn sie es täte, würde ich sie nicht zurücknehmen, sie hatte mich gedemütigt. Ich hatte sie gewarnt, mich nicht wieder zu verärgern, aber sie tat es trotzdem.
Es war vorbei und ich würde keine weitere Sekunde an sie verschwenden.Pearl
Es war eine einsame Woche.
Ich dachte so oft daran ihn anzurufen, aber was würde das bringen? Dieser Mann bat mich, ihn zu heiraten und ich sagte nein. Nicht nur, dass ich ihm das Herz gebrochen hatte, ich verletzte auch seinen Stolz. Selbst wenn ich meine Meinung änderte, wusste ich, dass er mich nicht zurücknehmen würde.
Nicht, dass ich es getan hätte.
Er hasste mich und ich hasste ihn auch ein bisschen. Ich hasste ihn dafür, dass er ruiniert hat, was wir hatten. Alles war perfekt gewesen. Er war der erste Mann, den ich je getroffen habe, den ich so sehr wollte. Er war der beste Liebhaber, den ich je hatte. Kein anderer Mann konnte ersetzen, was ich gerade verloren hab. Ich wusste, dass es nicht ewig dauern würde, aber ich hatte angenommen, wenn es endete, würden wir uns gegenseitig satt haben.
Jetzt war es zu einer bitteren Trennung geworden.
Er hasste mich... das wusste ich.
Warum hörte er nicht auf mich? Warum tat er nicht, worum ich ihn gebeten hatte? Warum musste er alles zerstören?
Warum?
Ich drückte die Flasche Wein an mich und trank weiter... weil ich nichts anderes zu tun hatte.
Ich hatte die letzten Monate gegen diese Beziehung gekämpft, weil ich meine Gefühle für ihn hasste, aber das überschritt eine Grenze. Ich wusste nicht einmal, wie schlimm die Dinge zwischen uns gelaufen waren.
Er hätte niemals fragen dürfen...
Wir hatten keine Zukunft, schlicht und einfach.
Alles was wir hatten, war heißer Sex und lustvolle Zuneigung.
Ich musste ihn vergessen und mit meinem Leben weitermachen. Ich musste einen Mann kennenlernen, der besser zu mir passte. Es war einfach nicht möglich.
Wir hatten schlechtere Chancen als Romeo und Julia.
Ich wiederholte es immer wieder und versuchte, mich zu trösten, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte.
Eigentlich die einzige Entscheidung, aber verdammt, alles tat weh.
Meine Brust schmerzte, meine Augen waren geschwollen. Jeder Atemzug tat mir mehr weh als der vorherige. Meine Hände fühlten sich zittrig an, meine Haut war eiskalt und feucht. Ich fühlte mich, als hätte ich einen Teil von mir verloren, als ich nein sagte.
Mein Handy klingelte.
Ariana.
Ich wollte seinen Namen auf dem Display sehen, aber gleichzeitig wollte ich auch, dass er es nicht war.
Ich wollte jetzt nicht mit ihr reden, aber ich musste auch mit ihr reden. Es gab etwas an meiner Schwester, das ich immer tröstlich fand. Sie war mitfühlend und verständnisvoll.
Sie war immer wie eine Mutter gewesen, als ich heranwuchs, aber als ich erwachsen wurde, wurde sie meine Freundin. Ich ging ran.
„Hey Ari."
„Hi Schatz", sagte sie voller Enthusiasmus.
„Wie geht es dir?"
„Gut..", Ari hielt einen Moment inne, um meinen Tonfall zu verdauen. Das Geräusch, mit dem sie sich im Hintergrund bewegte, brach durch die Leitung, als ob sie in einen anderen Raum ging, damit sie ungestört mit mir sprechen konnte.
„Pearl, was ist los?
„Es ist nichts ... ich habe nur Kopfschmerzen."
„Pearl", drängte sie.
„Rede mit mir. Ist es der Mann, mit dem du dich triffst?"
Woher wusste sie das? Sie wusste immer alles. Ich konnte meine Tränen nicht zurückhalten und sie strömten sofort heraus.
„Ja ..." Ich weinte ins Handy und tat mein Bestes, um alles zurückzuhalten, aber es war sinnlos. Ich schluchzte und fühlte mich wie ein Teenager, dem gerade sein Herz gebrochen wurde.
„Baby ... was ist passiert?"
„Er wollte mehr, aber ich habe nein gesagt."
Ich leugnete es nicht mehr.
„Ich will ihn nicht lieben ... er ist nicht der Richtige für mich."
„Inwiefern?"
Ich könnte ihr niemals die Wahrheit sagen, egal, wie sehr ich sie liebte. „Ich sehe keine Zukunft mit ihm. Er ist nicht die Art Mann, die man heiratet. Er ist nicht... ich weiß nicht. Unsere Beziehung begann als Affäre und sie war tief und intensiv, aber das ist alles was es war. Ich will nicht so fühlen, ich will ihn nicht vermissen und ich weiß, dass ich das Richtige getan habe, aber es tut weh."
Meine Schwester reagierte nicht auf mein Geständnis über meine körperliche Beziehung zu ihm. Sie wusste, dass ich erwachsen war, eine lange Zeit erwachsen gewesen war und sie hatte mir nie gesagt, wie ich mein Leben führen solle. Ich hatte nie das Gefühl, dass sie über mich urteilte und ich war mir sicher, dass sie meinem Vater diese Dinge nie erzählt hatte.
„Er ist der erste Mann, den du wirklich geliebt hast?"
„Ja...", gab ich leise zu und ich vermutete, dass er der einzige Mann bleiben würde.
„Bist du sicher, dass er nicht der Richtige für dich ist?"
Ohne Zweifel.
„Ja."
„Ich weiß, dass es weit hergeholt ist, aber könnte ich ihn treffen?"
Er würde sie töten...
„Nein, ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist."
„In Ordnung." Meine Schwester drängte nicht weiter.
„Wenn du wirklich weißt, dass er nicht der richtige Mann für dich ist, dann hast du die richtige Entscheidung getroffen. Es wird schwer, aber mit der Zeit wird es einfacher. Du musst dich nur beschäftigen. Komm her, wenn du willst, aber wenn du dir nicht sicher bist, vielleicht solltest du ihm eine Chance geben."
Wenn ich ihr sagen würde, wer er wirklich war, würde sie ausflippen, sie wollte so ein Leben nicht für mich.
Ich wollte sie nicht enttäuschen. Jeder würde diese Beziehung akzeptieren, nur nicht Ariana und das war das größte Problem. Ich wollte, dass sie über meine Wahl überglücklich wäre.
„Dann tut es mir leid, Pearl. Liebeskummer ist die schlimmste Art von Schmerz. Es dauert lange bis er verheilt ist, aber irgendwann wird er es. Hab einfach Geduld."
„Danke Ari."
„Natürlich, Pearl."
DU LIEST GERADE
TFD, A Dark Mafia Romance
Random!!!Achtung Trigger-Warnung: Dieser Text enthält explizite Schilderungen von Sexualisierter Gewalt, die unter Umständen Retraumatisierend sein könnte!!! Alle die kein Interesse an Dark Romance (harte Sorte) haben, rate ich das weite zu suchen. Den in...