Care

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Pearl

Ich wachte mit Kopfschmerzen auf und mir wurde klar, dass ich mich nicht in meinem heiß geliebtem Bett befand. Ich sah mich um und schluckte.
Alec saß auf dem Sessel neben dem Panoramafenster in einer grauen Jogginhose und hielt ein Glas Scotch in der Hand. Er drehte das Glas in kleinen Kreisen, so dass die Eiswürfel darin klirrten. Ich setzte mich auf und lehnte mich an die Bettwand.
Er sah kurz auf, als er meine Bewegungen hörte. Ich sah an mir runter. Ich hatte ein T- Shirt an. Wahrscheinlich seins, von wem sollte es sonst sein. Es sah nicht danach aus, als wäre letzte Nacht etwas ereignisreiches passiert.
„Was ist passiert?", fragte ich leise. Meine Worte waren nur ein flüstern in der Nacht. Wir hatten wahrscheinlich vier oder fünf Uhr morgens, aber draußen war es dunkel, nur die Straßenlaterne waren an.
„Du hast getrunken, geweint und dann geschlafen", fasst er kurz und knapp zusammen.
Ich weinte nie vor Männern....
Wieso sollte ich das jetzt getan haben?
„Ich habe geweint?"
„Wegen deines Jobs. Wir waren uns einig, dass du es aufgibst."
Waren wir das wirklich? Mir kamen einzelne Teile der Nacht wieder auf.
„Du hast mir nur deine Meinung aufgezwungen!"
„Nein habe ich nicht", sagte er ruhig.
„Du brauchtest jemand, der dir sagt, dass du kein Model mehr bist, das habe ich getan. Das hätte eigentlich deine Familie tun sollen, aber deine Schwester holt sich nur Arbeit aus dir raus."
Ich schüttelte den Kopf.
„Nein Janna weiß davon nichts."
„Noch schlimmer!", sagte er kalt. Er verurteilte meine Schwester, ohne sie zu kennen.
„Sie hat viel zu tun. Ari ist es aufgefallen", murmelte ich.
„Zumindest eine vernünftige Schwester", sagte er abwesend.
„Sie lieben mich alle. Ich wollte ihnen nur nicht..."
„Nein? Normalerweise hören die, die einen am nächsten stehen zu, aber du hast in meinem Bett geweint. Sie lieben dich, aber du kannst mit deinen Problemen nicht zu ihnen gehen?"
Ich starrte ihn an.
„Wieso?", hackte er nach.
Ich schluckte.
„Weil du weißt, dass Sie dir das sagen werden, was ich gesagt habe. Sie werden dich dazu bringen aufzuhören. Du dachtest, ich könnte es nicht, aber da liegst du verdammt noch mal falsch, Baby! Du wirst aufhören!"
Ich schluckte wieder. Wieso musste jeder Recht haben? Wieso verstand man mich nicht?
„Was soll ich dann tun? Wieder bei Dad einziehen? So kann ich meine Miete..."
„Hör auf damit, du kannst hier wohnen."
Meine Augen wurden groß.
„Ich bin Feministin, falls es dir nicht klar war. Ich nehme nichts von Männern an. Ich kann für mich selber..."
„Ariana lebt auch bei Damon. Ich bezweifle, dass er jemals auch nur einen Cent von ihr angenommen hat. Du siehst sie doch als Vorbild oder nicht, wo ist ihr Feminismus?", fragte er mich kalt.
„Sie... hat Damon für mich geheiratet. Damit ich frei sein kann..."
„Damit du das tun kannst, was sie nicht konnte. Wow! Ich hörte schon oft, dass Mütter manchmal durch ihre Töchter leben wollen, aber sie hat eine Tochter. Tu was du für richtig hälst", sagte er sanft.
„Alec... ich kann nicht mit dir wohnen. Das würde mich verraten...", murmelte ich.
„Gut ich zahle deine Miete", sagte er entschlossen.
Ich schüttelte den Kopf.
„Nein..."
„Solange bis du entschieden hat, wie es weiter geht, ok Miss Feminismus?" Ich lächelte.
„Wenn ich es zurück zahlen kann?"
Er schüttelte den Kopf.
„Kommt nicht in Frage. Was will ich mit dem Geld? Es ist sowieso egal", sagte er fest.
„Wie hoch ist den die Miete?"
„1975 Doller", sagte ich. Die Miete im New York war sehr hoch.
„Wie viel verdienst du nochmal?", fragte er ernst.
„2000."
Er sah mich fassungslos an.
„Wie isst du bitte? Wie shoppst du?"
„Janna designt meine Kleidung und ich darf sie behalten. Mum hat mir etwas Geld hinterlassen..."
„Kein Wunder das du geweint hast", unterbrach er mich und schüttelte den Kopf.
„Du bist mit den Cartas verwandt und hast nur 15 Doller Taschengeld für den Monat. Das ist echt..., wie bezahlst du den Tank?"
„Dad bezahlt ihn", sagte ich leise und fühlte mich wieder schlecht, dass ich als 21 Jährige, Tankgeld von meinem Vater bekam.
„Zum Glück, ansonsten würdest du um die Welt laufen, wie die Nacht als wir uns getroffen haben."
Mir wurde etwas warm. Er stand auf und stellte das Glas weg.
„Irgendwelche Vorstellungen, was du machen willst?"
Ich schüttelte den Kopf.
„Ich habe keine Talente außer hübsch auszusehen. Ich war gut in der Schule aber ich hatte nie Bestnoten, nur in Kunst, da jeder gute Noten hatte. Ich kann gar nichts, verstehst du? Das einzige was ich tun könnte wäre, Kellnern."
Er schüttelte den Kopf.
„Auf gar keinen Fall! Solche Jobs sind nicht für dich geeignet. Du wirst nicht so viel verdienen wie als Model. Ich habe eine bessere Idee", sagte er. Ich sehe ihn an, während er sich aufs Bett setzt.
„Was für eine Idee?"
„Du kannst weiterhin modeln, aber nicht den Mist mit den Highheels und Laufsteg. Fotoshootingmodel? Deine Schwester hat viele davon. Lass dich verlegen", ich starre ihn an. Wieso um aller Welt kam niemand auf diese Idee? Ausgerechnet Alec kam auf diese Idee. Das hätte Janna viel früher einfallen müssen oder mir...
Ich hielt inne und überlegte was ich sagen sollte. Diese Idee war so gut, ich hätte ein Problem weniger. Das ständige auf und ab laufen wäre vorbei. Figur halten musste ich natürlich weiterhin, aber ich hätte ein Problem weniger.
„Die Idee ist gut", stimmte ich ihm zu.
„Richtig und lass mich kurz deinen Wert überlegen. Du musst für ein Jahr gutes Geld verlangen!"
„Janna ist meine Schwester. Ich verlange kein...."
„Carta hat genug Geld!", unterbrach er mich.
„Aber Janna doch nic..."
„Doch Baby. Du musst Sie nicht auffordern, lies den Vertrag nur in Ruhe durch ja?"
Ich nickte.
„Du isst zu wenig. Du brauchst auch Proteine, ansonsten macht dein Körper irgendwann nicht mehr mit. Kohlenhydrate sind ok, aber nicht zu viel, verstanden?"
Ich nickte wieder.
„Danke Alec. Du hast mir echt geholfen obwohl du es nicht tun musstest. Ich danke dir wirklich von Herzen."
Er grinste.
„Na komm, zeig mir wie Dankbar du bist."
Ich schüttelte lachend den Kopf, küsste ihn trotzdem. Dieser Mann war nicht mein Freund, aber was war er dann?

TFD, A Dark Mafia Romance Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt