Alec
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war es noch früh. Ich ging normalerweise nicht so früh ins Bett, aber mit Pearl zu schlafen hatte mich fertig gemacht. Ich wachte genauso auf, wie ich eingeschlafen war, mit einer Hand unter meinem Kopf. Pearl lag neben mir, sie schlief an mich gekuschelt. Die Laken waren über ihre Schultern gezogen, als wäre ihr kalt. Das Feuer war vor langer Zeit ausgegangen. Ich schlief normalerweise nicht neben meinen Damen, besonders dann nicht, wenn es sich um bezahlte handelte, aber es war so gemütlich, dass es mir egal war, ob Pearl neben mir schlief.
Ich hätte eigentlich den Gedanken haben sollen, dass sie versuchen würde, mich umzubringen, aber das hatte sie nicht getan. Das wäre sowieso total nervig, wenn sie es versuchen würde. Dann würde ich sie wirklich umbringen.
Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen und starrte sie dann an, sah ihre leicht geöffneten Lippen und wie ihre Haare sich auf dem Kissen ausbreiteten. Die strahlend weißen Laken ließen ihre Haut etwas dunkler wirken. Unsere Erscheinung hatte nichts gemein, meine Haut war dunkler als ihre. Eine typisch italienische Haut. Ich hatte kristallblaue Augen, wie der tropische Ozean. Mein Haar war dunkel fast schwarz. Ihre Haare waren blond. Sie hatte froschgrüne Augen. Der Vergleich gefiel mir nicht... ihre Augen hatten die Farbe von glänzendem Jade.
Sie war perfekt.
Ein echter Mann wusste eine schöne Frau zu schätzen und je länger ich sie anstarrte, desto mehr wollte ich sie schätzen. Bei dem Gedanken, sie umzubringen, bekam ich noch immer einen Steifen, aber ich würde sie viel lieber wieder vögeln und immer wieder.~
Ich saß in meinem Büro und hatte den Telefonhörer an mein Ohr gedrückt. Ich hörte, wie es ein paar Mal klingelte, bevor António ranging.
„Ich habe eine Weile nichts von dir gehört. Ich habe mir langsam Sorgen gemacht", begrüßte António mich.
„Ich war beschäftigt."
„Hast du Sie erledigt?", fragte er mich interessiert.
„Nein..."
„Wieso?", hackte er nach.
„Ich wollte es tun." Ich wollte es noch immer ein wenig.
„Aber als es so weit war ... hat es nicht funktioniert."
„Das klingt nicht nach dir."
„Ich weiß." Ich war kalt und brutal. Ich dachte nicht darüber nach, wenn ich jemanden umbrachte.
Grausamkeit lag mir im Blut. Ich hatte kein Mitleid oder Einfühlungsvermögen. Ich war anders geboren worden, so fern von jeglichen Gefühlen, dass ich sie nicht verstehen konnte.
„Aber ich habe sie benutzt ..."
„Was passiert, wenn sie herausfinden, dass sie vermisst wird?"
„Das habe ich mir noch nicht überlegt. Ich habe überlegt, sie gehen zu lassen ... sie aber unter Kontrolle zu halten."
„Wie würdest du das anstellen wollen?"
Ich hatte ein paar Ideen.
„Ich bin noch nicht sicher."
„Was immer du tust, unterschätze sie nicht. Sie ist Tyler Carta sehr nah. Damon Carta sogar noch näher. Sie ist der Liebling der Familie. "
„Ich weiß."Pearl
Er war den ganzen Tag weg, also duschte ich und zog dann die frische Kleidung an, die auf mein Bett gelegt worden war. Die Sachen waren wieder etwas zu groß, aber ich beschwerte mich nicht.
Ich würde nicht mehr lange hier sein, hatte keine Zeit gehabt darüber nachzudenken, was zwischen Alec und mir vor sich ging. Für meine Freiheit hatte ich ihn gefickt und er hatte mir geschworen, mich kommen zu lassen.
Mein erstes Mal war viel besser als ich es mir vorgestellt hatte.
Es war erniedrigend, dass ich es genossen hatte.
Es brachte mich dazu, ihn noch mehr zu hassen.
Ich verachtete seine Arroganz. Um mich besser zu fühlen, versuchte ich mir einzureden, dass es an meiner Anatomie lag. Wenn man etwas richtig rieb, war es stets magisch.
Er hatte nicht nur das richtige Werkzeug, er wusste auch, wie man es benutzte. Ich war mit netten Jungs ausgegangen, sogar mit heißen Jungs. Es gab Chemie, aber es ging nie weiter als das.
Wieso musste mir das passieren?
Warum hatte ich keinen anderen Weg nach Hause genommen?
Ich war erst seit ein paar Tagen dort, also hatte ich das Haus noch nicht erkundet. Wir waren in einer Villa, die mitten im Nirgendwo lag. Alle Fenster zeigten den atemberaubenden Blick auf den Wald. Die eng zusammen stehenden Baumkronen bildeten eine weite grüne Sicht. Ich sah keinen Fluchtweg. Selbst wenn ich eines der Autos aus der Garage stehlen könnte, wäre es schwierig, im Gelände zu fahren.
Fred kam um die Ecke und ließ all meine Fluchtgedanken platzen.
„Das Abendessen ist serviert. Werden Sie sich Mr. D'alessandro anschließen?"
„Habe ich denn eine Wahl?"
Was hatte er gerade gesagt?
Ich hatten seinen Nachnamen nicht wirklich verstanden, aber ich beließ es.
Er zuckte mit den Achseln.
„Sie könnten Nein sagen und ich werde es ihm mitteilen und dann wird er mir sagen, dass ich Sie holen soll. Wenn Sie sich dann weigern, wird er wütend werden und Sie selbst holen kommen ... also haben Sie eine Wahl, aber egal wie Sie sich entscheiden, am Ende läuft es auf das Gleiche hinaus. Vielleicht fühlen Sie sich dann besser, weil Sie das Gefühl haben, Sie hätten ein Mitspracherecht... obwohl Sie es nie wirklich hatten."
Der Gedanke war deprimierend. Solange ich in diesem Haus war, war ich den Wünschen dieses Psychopathen ausgeliefert. Ich hatte keine Rechte und meine Einstellung schien ihn noch mehr anzumachen.
Weil er ein Freak war.
„Also ..." Fred brachte seine Hände an seine Taille.
„Was möchten Sie jetzt tun?"
Ich war hungrig, sich jetzt zur Wehr setzen klang nicht sonderlich attraktiv.
„In Ordnung, ich werde mit ihm essen."
Ich ging in das Esszimmer, wo ein Tisch stand. Ein großes Fenster nahm die gesamte Wand ein und gab den Blick auf die Berge frei.
Alec saß da, ein Glas Scotch vor ihm. Die Flasche neben ihm war halb leer und sagte mir, dass er schon ein paar Gläser getrunken hatte bevor ich dazukam. Seine Augen wanderten sofort zu mir und er starrte mich mit der gleichen Intensität an wie immer.
Als ob er mich töten wollte.
Ich setzte mich ihm gegenüber.
Fred schenkte mir ein Glas Wein ein.
„Ich hole das Essen." Er ging in die Küche und ließ uns allein.
Ob Fred da war oder nicht, Alec starrte mich genaue auf die gleiche Weise an. Er starrte, als ob er mich würgen wollte und vögeln. Seine breiten Schultern verdeckten seinen Stuhl vollständig. Seine Finger waren um das Glas gelegt und er brachte es zu seinem Mund, um einen Schluck zu nehmen.
Ich hatte erwartet, dass er ein oder zwei neunmalkluge Kommentare abgeben würde, aber das tat er nicht. Er starrte weiter, als wäre ich ein Fernsehbildschirm oder ein Kunstwerk, das er stundenlang ansehen konnte. Der direkte Blickkontakt bereitete ihm nicht das geringste Unbehagen.
Es war mir auch nicht unangenehm. Er schüchterte mich nicht ein, also hielt ich seinem Blick stand und genoss meinen Wein.
Wenn man das Verbrechen und den Blutkrieg außer Acht ließ, war er so schön, dass es schwer war, ihn anzusehen. Er konnte in eine beliebige Bar gehen und hätte die Aufmerksamkeit jeder einzelnen Frau im Raum auf sich gezogen. Er war nicht nur ein Kraftpaket, sondern auch unglaublich gut aussehend. Es war schwer, diese blauen Augen nicht anzustarren.
Es war eine Schande, dass er dieses Leben gewählt hat. So viel vergeudetes Potenzial.
„Was denkst du?" Er stellte sein Glas ab, und seine Hand ruhte weiter auf dem schweren Holztisch. Seine Unterarme waren wie der Rest seines Körpers wie gemeißelt, die Muskelpartien durch Rillen gekennzeichnet. Seine prallen Adern durchzogen sie und bildeten einen Kontrast dazu.
„Was denkst du?", konterte ich.
„Willst du wirklich wissen, was in diesem verdammten, kranken Verstand vor sich geht?" Sein Mundwinkel erhob sich zu einem Lächeln, amüsiert wie immer.
„Ich habe schon das Schlimmste erlebt."
Er nahm noch einen Schluck.
„Oder das Beste."
Ich weigerte mich, zu reagieren, und behielt die gleichen stoischen Züge bei.
„Ich habe darüber nachgedacht, wie schön du aussiehst ... mit diesem blondem Haar und der olivfarbenen Haut. Du hast kein Make-up aufgelegt, aber deine Gesichtszüge sind dennoch phänomenal. Du bist atemberaubend. So verdammt atemberaubend, dass ich nicht sicher bin, ob ich bis nach dem Essen warten kann, dich zu vögeln."
Er trank den Scotch aus und setzte das Glas mit einem lauten Knall ab. „Was hast du gerade gedacht, Baby?"
„Hör auf, mich so zu nennen."
„Ich kann dich nennen, wie ich will. Jetzt beantworte die Frage."
Seine Antwort war nicht so krank, wie es von ihm zu erwarten war und ich war verärgert über mich selbst, weil ich seine Antwort wirklich zu schätzen wusste.
„Ich habe darüber nachgedacht, wann du mich nach Hause lässt."
„Verstehe. Übrigens ein Dean in deinen Kontakten scheint sauer zu sein, dass du nicht aufgetaucht bist. Ist er dein Freund?"
Ich starre ihn an.
„Du weißt doch alles über mich...?"
Er lachte.
„Er ist dein Mentor, aber er scheint ein Frauenheld zu sein."
„Mag sein", ich zuckte mit meinen Achseln. Ich mochte ihn nicht. Dean...
„Ich will nach Hause."
„Tu nicht so als würdest du mich nicht wollen."
Ich konnte nicht widerstehen.
„Ob ich dich vögeln will oder nicht, ich will meine Freiheit."
„Freiheit ist ein Privileg, kein Recht."
„Nicht nach dem Gesetz."
„In der Mafia gibt es kein Gesetz. Es gibt Regel, aber die bestimme ich."
Ich verschränkte die Arme vor der Brust, mir verging der Appetit, jetzt da diese Unterhaltung eine tödliche Wendung nahm. Ich weigerte mich, der Angst nachzugeben, aber ich konnte nicht leugnen, wie gefährlich dieser Kerl war. Er hatte mich nicht getötet, aber er war definitiv launisch. „Wann lässt du mich gehen?"
Er nahm die Flasche und füllte sein Glas nach.
„Ich lasse dich in ein paar Tagen das Haus verlassen." Er formulierte es genauso wie beim letzten Mal und das war beunruhigend.
„Meine Familie ruft bald an oder schlimmer steht bald vor meiner Tür!"
„Bis jetzt hat keiner angerufen."
„Du behältst mein Handy im Auge?"
„Ja."
„Kann ich es zurückhaben?"
Er lachte in sein Glas, bevor er einen Schluck nahm.
Fred betrat das Esszimmer und servierte das Hauptgericht. Zwei Steaks mit Bratkartoffeln und Spargel. Er stellte die Teller vor uns, schenkte mir Wein nach und stellte dann einen Korb mit Brot auf den Tisch, bevor er hinausging.
Als das saftige Essen vor mir stand, kam mein Appetit zurück. Ich nahm meine Gabel und mein Messer und verschlang das Essen.
Alec beobachtete mich ein paar Sekunden, bevor er zu essen begann.
„Was soll ich in den nächsten Tagen tun?"
„Sei nicht dumm." Er schnitt in sein Steak und steckte sich ein großes Stück Fleisch in seinen Mund.
„Ich bevorzuge es, wenn du intelligent bist, auch wenn du den Mund nicht halten kannst. Du weißt, dass es dein einziger Job ist, in der Position zu liegen, um die ich dich bitte, während ich dich vögele."
Er schnitt wieder ein Stück von seinem Steak ab und nahm noch einen Bissen, als ob dies ein angemessenes Thema zum Abendessen war.
Ein kleiner Schauer lief mir über den Rücken und das ließ mich mich selbst verachten.
„Ich hatte den Eindruck, dass es eine einmalige Sache war."
„Es sieht so aus, als bekäme ich nicht genug von dir."
Er steckte ein weiteres Stück Steak in seinen Mund und kaute, sein harter Kiefer arbeitete, während sich seine Augen auf mein Gesicht konzentrierten.
„Und du glaubst, dass sich das in ein paar Tagen ändern wird?"
Er kaute weiter, die Spannung eskalierte zwischen uns.
„Es besteht eine gute Chance, dass es das nicht wird."
„Aber du hast versprochen, mich gehen zu lassen."
„Ich habe versprochen, dich das Haus verlassen zu lassen."
„Ist das nicht dasselbe?"
Er antwortete nicht.
„Ich sagte dir, ich würde dich nie gehen lassen, ob du meine Gefangene bist oder nicht."
„In der Sekunde, in der ich hier raus bin, wirst du keine Macht mehr über mich haben."
„Das denkst du, aber du warst noch nie unter dem Einfluss wahrer Macht." Er sprach mit solcher Überzeugung, dass ich ihn nicht infrage stellen wollte.
Ich war die Tochter eines sehr mächtigen Mannes. Er war die linke Hand der Carta-Mafia.
„Iss dein Abendessen. Ich will nicht, dass du später Hunger hast." Er senkte den Blick zum ersten Mal und schaute auf sein Essen hinunter. Seine Muskeln bewegten sich und arbeiteten zusammen, um seine Bewegungen auszuführen. Schon die geringsten Manöver zwangen seine Muskeln, sich deutlich zu wölben. Er war nicht nur ein großer Mann, auch seine Muskeln waren definiert und fest. Ich musste es schließlich wissen, da ich unter ihm gelegen hatte.
Ich nahm meine Gabel und ass weiter, weil ich wusste, was geschehen würde, wenn das Abendessen vorbei war. Wenn er ein anderer Mann wäre, würde mich die Situation krank machen, aber so sehr ich ihn auch hasste, ich konnte die Wahrheit nicht leugnen.
Ich fühlte mich zu ihm hingezogen.
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TFD, A Dark Mafia Romance
Random!!!Achtung Trigger-Warnung: Dieser Text enthält explizite Schilderungen von Sexualisierter Gewalt, die unter Umständen Retraumatisierend sein könnte!!! Alle die kein Interesse an Dark Romance (harte Sorte) haben, rate ich das weite zu suchen. Den in...