3

49 8 8
                                    

Dieser Morgen verlief überhaupt nicht so, wie ich ihn mir gewünscht oder vorgestellt hätte. Ich wollte nichts mehr als einen ehrlichen Freund oder aufmunternde Gespräche. Stattdessen hatte ich Jamie und Kieran, die nie ihre Finger voneinander lassen konnten und Adam, der weder neben mir geschlafen hatte, noch mich wahrnahm. Er behandelte mich wie Luft. Ich war froh, dass ich mir gerade den letzten Schluck Kaffee eingeschenkt hatte. Doch gerade als ich die Tasse zu meinem Mund führen wollte, riss sie mir jemand aus der Hand. „Was bist du für ein Arsch?!"

„Bitte?" Er klang auch noch so gestellt falsch. Am Liebsten würde ich ihm wirklich eine verpassen. Einfach um dieses schadenfrohe Grinsen nicht länger ertragen zu müssen. Ich ballte meine Hände zu Fäusten.

„Das war mein Kaffee. Nicht alles was meins ist gehört dir. Und du hast auch kein Recht es dir einfach zu nehmen, nicht so wie du eine Beziehung führst."

„Wie ich eine Beziehung führe?!" Adam lachte auf. „Reden wir doch mal über dich. Wer zieht Jack denn die ganze Zeit mit Blicken aus? Ich bin es nicht. Wer macht mehr mit Jack, als mit mir?" Er machte eine Pause und schaute mich abwartend an. „Ach richtig: Auch du! Also erzähl du mir nichts von bezie-"

„Und warum mache ich das?! Du flirtest vor meinen Augen mit Tony. Niemand interessiert sich so für ihn wie du! Man er ist nur ein Neuer Darsteller der Agentur, nicht der Kaiser von China." Meine Stimme wurde allmählich auch lauter. Eigentlich war ich kein Fan vom Schreien, aber Adam brachte mich wortwörtlich um den Verstand. Wie konnte ein Mensch nur so wenig Einsicht haben?

„Hast du dich einmal gefragt, warum ich das tue?"

„Muss ich nicht, du hast angefangen."

„Ja ganz toll, Basti. Du machst weiter. Never ending Story oder was?" Auf Adams Gesicht kam fast ein Grinsen, jedenfalls eine kleine Andeutung, wenn ich es richtig deutete.

„Ich finds grad gar nicht witzig."

„Ist es wegen des Kaffees? Ich mach dir auch direkt einen frischen?" Seine Mundwinkel wanderten höher. Sein charmantes Lächeln, bei welchem ich nur schwer Nein sagen konnte.

„Es ist nicht- auch", knickte ich ein. Eigentlich wollte ich weiterstreiten, immerhin hatte er angefangen. „Es ist wegen allem... ich mein.... Adam du kannst doch nicht ernsthaft das zwischen uns noch als Beziehung bezeichnen. Seit Tony da ist, ist es quasi vorbei. Merkst du das denn nicht?"

„D-Das- tatsächlich nicht. Ich setz dir Kaffee auf und verzieh mich nach drinnen. Das muss ich erstmal verdauen."

„Verdauen", grummelte ich. „Natürlich, mach die nächste Show draus." Wütend starrte ich ihm nach. Ich hatte ihm gerade meine Gedanken ausgespuckt und er musste darüber nachdenken? Was gab es darüber nachzudenken? Unsere Beziehung war seit Tonys Auftauchen vorbei.

„Was hab ich gesagt?!" Kieran zog seinen Freund grinsend mit auf die Terrasse und schloss mich in eine feste Umarmung.

„Was hast du gesagt?", hackte ich nach.

„Erst schreit ihr auch an, dann wird's sarkastisch und spätestens dann knickt einer ein und sagt was Sache ist, in dem Fall du", jubelte Kieran und streckte Jamie seine Hand entgegen. „Ich hab gewonnen, mein Zwanziger?!"

Jamie grub murrend sein Portmonee aus der hinteren Hosentasche. „Man Basti musstest du so schnell einknicken? Jetzt bin ich zwanzig Euro ärmer."

„Schuldige, dass ich Gefühle hab."

„Schon gut sind angeboren." Er klopfte mir auf die Schulter. Aber ehrlich gesagt war ich nicht mal wütend. Noch nichtmal nach der dummen Wette. Ich war einfach nur niedergeschlagen. Endlich sprach ich die Worte aus, die ich wochenlang in meinem Kopf hatte. Sie laut auszusprechen, führten mir das Ende nur richtig vor Augen. Ich wollte das nicht, nicht so, dass alles aus einem heftigen Streit entstand. Adam war echt cool und ein sehr guter Freund von mir- gewesen. Denn nach der Aktion konnte ich froh sein, wenn er mich überhaupt noch mit dem Arsch anschaute.

Always what I wantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt