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Nach dieser Aussage war Jack aufgestanden und wortlos verschwunden, er schrieb mir nicht und war wie vom Erdboden verschluckt, auch wenn ich wusste, wo er sich herumtrieb. Er hatte wahrscheinlich meine Nummer blockiert. Aber was hatte ich nach dieser Aussage auch erwartet? Ich hätte das nicht sagen sollen. Ich hätte mich einfach besser im Griff haben sollen.

„Schaut mal wer da ist", rief Adam und zog Jack hinter sich her. Leider kam Christian genau hinterher gedackelt und ich schluckte, schlürfte meinen Kaffee weiter und war froh, als Chris sich mir gegenüber setzte, sodass ich Christian nur noch mit Mühe sehen konnte. „Er wollte wieder einziehen", erwiderte Adam und setzte sich neben mich. „Christian hat ihm nur beim tragen geholfen und so wie ich es verstanden habe, reist er morgen ohnehin ab. Scheint wohl nicht mehr ganz so harmonisch zwischen den beiden zu sein.", erwiderte Adam. Noch ehe er geendet hatte, kamen Jamie und Kieran dazu und Kieran zog die Terrassentür zu, bevor er sich neben Chris setzte und mir die Sicht vollkommen versperrte. Aber was gab es dort schon zu sehen, außer zwei Leute, die sich verabschiedeten und die Taschen trugen?

„Dann scheint er ja endlich verstanden zu haben, zu wem er gehört."

„Ehm... ich glaube, bevor..." Adam unterbrach Chris mit einem Husten und Chris fuhr lauter fort. „Ich glaube... er ist immer noch sauer und du hast definitiv etwas gutzumachen."

„Das was du ihm alles um die Ohren gehauen hast, in einem eigentlich romantischen Moment war unterstes Niveau." Adam schaute an Kieran vorbei, dann huschte sein Blick zu mir und er schluckte. Für eine Sekunde sah ich Schock in seinen Augen aufblitzen, dann hatte er sich wieder gefangen. „Ich bin da eher optimistisch. Sobald Christian weg ist, wird bestimmt alles besser."

Ich schaute zwischen Chris und Kieran hin und her und für einen Moment sah ich jemanden nackt an der Scheibe vorbeilaufen. Als ich blinzelte und erneut dorthinschaute war nichts zu erkennen. Also war es doch nur Einbildung.

„Glaub ich weniger... wenn alles besser werden würde, würde Jack sich jetzt nicht von Christian auf der Coach ficken lassen."

„Jamie", riefen alle vier gleichzeitig, während ich perplex aufstand und genauer schaute. Tatsächlich lag Jack breitbeinig auf der Coach und Christian stand zwischen seinen Beinen und stieß immer wieder in Jack hinein. So viel zu Jacks Aussage: „Ich bin doch nicht schwul." Da auf einmal absolute Stille herrschte, hörte ich jetzt auch die Stöhn Geräusche und wusste warum Adam gehustet hatte und Chris auf einmal lauter geredet hatte. Und warum Kieran die Tür rangezogen hatte.

„Wollt ich mich verarschen?! Ihr alle wusstet, dass Jack von Christian gefickt wird und keiner sagt etwas? Ihr lasst mich einfach hier und- Fuck!" Ein lauter Knall und Klirren durchbrach die Stille.

„Basti... nein..."

„Du hast dem Kaffee wehgetan", murmelte Kieran theatralisch und schob seine Unterlippe vor.

„Dann puste doch", grummelte ich, ehe ich aufstand und aus dem Garten und vom Grundstück rannte. Ich musste einfach weg. Keine Sekunde länger konnte ich dort sitzen bleiben, wenn ich wusste, was Jack und Christian dort gerade trieben. Und dass keiner meiner Freunde etwas dagegen getan hatte, sondern sie alle hatten es überspielt und diese Tatsache tat noch mehr weh.

Ich lief und lief und schaute erst auf, als mir der Atem ausging. Warum mussten meine Freunde und vor allem Jack mir das antun? Ich dachte, wir waren Freunde, aber das war wie ein Schlag ins Gesicht von allen. Gerade Chris musste doch wissen, wie beschissen es mir ging. Mit ihm hatte ich über so vieles geredet. Über alles eigentlich.

„Basti!"

„Verpiss dich, Chris!"

„Kann ich mich nicht mal erklären?"

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