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Der gestrige Abend tat mir unheimlich gut. Auch wenn ich nicht alleine war, konnte ich endlich einmal meine Gedanken ordnen und den Moment genießen. Letztlich war ich noch immer nicht schlauer, vor allem was meine Gefühle für Jack anging. Und trotzdem ließ ich ihn am nächsten Morgen in mein Zimmer und mir einen Kaffee bringen.

Er setzte sich auf meine Bettkante, schaute bedrückt auf den Boden.

„Alles okay...?"

„Ist alles okay zwischen uns?", fragte er direkt und ich schluckte. Es fiel mir ihn in diesem Moment anzulügen, aber ich wollte nicht, dass meine Gefühle etwas kaputt machten.

„Wenn du nicht wegen mir so betrübt drauf bist... warum dann?"

„Streit mit Jamie und Kieran", ich hielt inne und überlegte mir einen Grund. „Jamie sollte nur einmal den Müll rausbringen, weil er sonst nichts macht und selbst das hat er nicht gemacht. Und Kieran hält natürlich immer zu Jamie."

Ich schluckte und funkelte die Wand an.

„Ich... keine Ahnung was ich sagen soll... aber wenn es hilft können wir heute was miteinander machen, dann sag ich Christian ab."

„Nein." Ich biss mir auf die Lippe und zwang mich dazu, mich zusammen zu reißen. „Ich komm klar."

„Wirklich?" Jack zog seine Brauen zusammen und musterte mich skeptisch.

„Ja, wirklich." Ich warf ein Kissen nach ihm. Er ließ sich treffen, obwohl er es leicht hätte abwehren können. Ein Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit.

„Heute Abend?"

„Aber nur ohne Christian. Ich bin kein riesiger Fan von ihm."

„Will ja nicht ständig etwas mit ihm machen", entgegnete Jack versöhnlich und lächelte. Seine Hand streifte über meine, ehe er aufstand. „Ich muss los... aber vertrag dich bitte wieder mit Jamie."

„Vertragen? Haben wir Streit? Guten Morgen." Der Blondschopf blickte verschlafen in mein Zimmer und runzelte die Stirn. Natürlich konnte er sich an keinen Streit erinnern, weil es keinen gab. Aber was sollte ich jetzt machen? Ich wollte nicht, dass meine Lüge aufflog.

„Ja! Weil du nie deinen Scheiß wegräumst und irgendwo mithilfst. Hast du den Streit gestern etwas schon vergessen?"

„Ehrlich gesagt ja. Scheint offenbar nicht so relevant für mich gewesen zusein. Aber wenn du nochmal drüber reden willst..." Achselzuckend wandte er sich ab und steuerte die untere Etage an. Ich spürte Jacks Blick auf mir, war aber froh, dass er verschwand, als ich mit meinen Achseln zuckte. Meinen Kaffee stellte er auf den Nachtschrank.

Seufzend zog ich mir die Decke über den Kopf, schloss meine Augen. Es war noch viel zu früh für mich und ich konnte nicht fassen, dass ich jetzt sogar Jack anlügen musste. Eigentlich war das Letzte, was ich tun wollte. Und dann musste meine Lüge wegen Jamie auch noch beinahe auffliegen.

„Du und Jam habt also Streit?", fragte jemand und zog mir die Decke vom Kopf. „Warum weiß ich davon nichts?"

„Weil ihr die ganze Zeit mit Kuscheln und ficken beschäftigt wart? Was weiß ich denn, Kieran? Lass mich schlafen!"

„Nein! Sag mir was mit Jamie ist!" Er drängte sich auf meine Matratze und zog mir rücksichtslos die Decke vom Körper. „Kieran...", grummelte ich.

„Basti."

„Ernsthaft! Raus aus meinem Bett- Zimmer!" Ich schob ihn von meiner Matratze und war erst zufrieden, als er fluchend auf dem Boden landete und mein Zimmer stampfend verließ. Eigentlich wollte ich mir die Decke schnappen und weiterschlafen. Aber gerade als ich das tun wollte, erschien Adam im Türrahmen. „Los aufstehen! Nimm deinen Kaffee mit und komm runter. Keine Widerrede!" Grummelnd stand ich auf und kam erst nach einer Dusche hinunter. Nachdem mich drei Leute geweckt hatten und mich vom Schlaf abhielten.

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