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Tabu verlief mehr oder weniger gut. Irgendwie gerieten wir immer wieder in Diskussionen und in der größten Diskussion platzte Adam mit Emilio rein. Mir tat es fast leid, als ich in seine hellen Augen schaute und die kindliche Ungewissheit entdeckte, als Jack gerade seine Stimme erhoben hatte.

„Du wechselst deinen Geschmack wie Unterhosen, Jack. Und ständig entschuldigst du es mit deiner Amnesie...", warf Chris ein. „Aber das ist keine Amnesie, dass ist Geschmacksverirrung."

„Nein, dass-"

„Jacko...", murmelte ich. „Er hat recht. Den einen Tag magst du Käse, den nächsten nicht. Den einen Tag liebst du Bücher, dann wieder nicht. Es ist super anstrengend."

„Lasst mich doch alle alleine!"

„Und genau das werden wir nicht tun." Adam trat hinter Jack und wuschelte durch seine Haare. „Wir lassen dich nicht hängen. Was denkst du, warum wir dich damit so nerven? Weil du uns nicht egal bist."

„Nervt aber."

„Erfüllt seinen Zweck." Adam tat es mit einem Achselzucken ab. Ich rutschte unauffällig näher an Jack und stupste ihn sanft mit meinem Knie am Oberschenkel an. Fragend glitt sein Blick zu mir. Und gerade als ich etwas sagen wollte, kletterte Emilio auf meinen Schoß. Er war nass, aber ich schlang trotzdem meine Arme um ihn. „Wie wars?"

„Adam ist cool. Ich darf so viel!"

Mein Blick huschte zu Adam, welcher grinste. „Er hat ein Eis bekommen und dürfte die Nacht gut schlafen. Wir haben nur rumgetobt."

„Jaa", jubelte Emilio. „Das hat Spaß gemacht!"

„Eli... du kannst das mit uns allen machen. Wir alle sind für jeden Scheiß zu haben. Selbst Jack, auch wenn er gerade mault."

„Ich maule nicht, du kotzt mich an, dass ist ein Unterschied", brummte Jack. Gerade als ich etwas erwidern wollte, stand Jack auf. Statt die Terrassentür anzusteuern, steuerte er das Gartentor an.

„Jacko?! Wohin?"

„Weg."

„Dann kommen wir mit."

„Nicht nötig. Ich geh zu Christian."

„Dein scheiß ernst?!" Ich schob Emilio von meinem Schoß und deutete Jamie an, mit ihm reinzugehen. Ehe ich mich versah hatte Jamie Emilio spielerisch reingejagt und tobte mit ihm und Kieran durch die Villa, während ich wutentbrannt auf Jack zutrat. Keine Ahnung, wie das hier enden würde oder was auf einmal in mir vorging. Es war erschreckend, was dieser einzelne Name in mir auslöste. Alleine dieser Name triggerte mich und machte mich wütend.

„Den einen Abend fickst du mich in der Wildn-"

„Du hast mich gefickt!"

„Nicht mal das weißt du", brummte ich.

„Du irrst dich, Bastian."

Ich stieß ihn von mir, als er einen Schritt näher trat. „Mir egal. Du vergisst sowieso alles. Bei jedem Problem rennst du zu Christian, bleib doch gleich da. Was bringt es sich irgendwas aufzubauen, wenn du immer direkt wegrennst und flüchtest?!"

„Versteh ich das gerade richtig?", fragte Jack ruhiger als noch vor wenigen Sekunden. „Du denkst, ich geh zu ihm, weil ich ihn will?"

„Warum sonst?!"

„Weil ihr mir wichtig seid, du besonders. Und ich hab Angst, dass was wir haben kaputt zu machen, wenn ich nicht Abstand zwischen uns bringe."

„Es ist ein Streit, Jack... kein Weltuntergang. Dann schlaf ich heute woanders... bei Eli und dann haben wir auch Abstand."

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