Always what I want

19.3

Als ich am nächsten Morgen auf die Terrasse trat, waren alle anderen bereits wach. Adam und Jack waren im Pool. Jamie hockte auf einer Liege und Chris hatte ich drin auf der Couch gesehen, natürlich mit einem Buch.

„Na endlich! Es ist halb drei! Wo warst du solange?!" Jack schaute mich klagend an.

„Schlafmangel..."

„Das is das Alter, du kannst halt nichts mehr ab."

„Du bist älter, Jack", murmelte ich. „Gibts noch Kaffee?"

„Ich mach dir einen", murmelte Kieran und kam hinter dem Busch mit der Hollywoodschaukel hervor. Ihn hatte ich dort gar nicht bemerkt. „Jamie wollte eh... ich mach einfach voll. So wie du aussiehst hast dus dringend nötig."

„Meine Gedanken! Danke, Kieran!" Jack drückte sich vom Rand des Pools ab und kletterte hinaus. Langsam kam er auf mich zu und ich wich einen Schritt zurück. Hatte er vor mich nass zu machen? Oder in den Pool zu schmeißen? Misstrauisch musterte ich ihn. „Wehe."

„Ich hab nichts vor", erwiderte er und griff nach seinem Handy auf dem Tisch neben mir. „Ich wollte nur schauen, ob Christian mir geschrieben hatte. Er wollte mir schreiben wenn er in Alaska gelandet ist."

Ich grummelte. Musste er mir das jedes mal so unter die Nase reiben?

„Seit ihr jetzt zusammen oder so? Sexaffäre?"

„Würde es dich stören, wenn es so wäre?", stellte er die Gegenfrage. Ich schluckte. Nach dem Kaffeefleck an der Wand müsste Jack die Antwort auf diese Frage eigentlich kennen.

„Nein, wir sind nicht zusammen oder so. Ich wollte einfach sicher sein, dass er heile ankommt."

„Warum?"

„Weil ich mir Sorgen mache, oder eher nicht machen wollte?" Jack seufzte. „Ich weiß du hasst ihn, ihr hasst ihn, aber ich mag ihn trotzdem und werde den Kontakt weiter halten. Er hat mir bei meinen Erinnerungen sehr geholfen, auch wenn er tatsächlich gelogen hatte, was euch angeht."

„Das ist doch Bullshit?"

„Nein, dass ist Kaffee, Basti", murmelte Kieran. Er klang etwas überfordert, als er mir eine Tasse reichte. Ich hatte ihn gar nicht kommen hören.

„Danke." Ich schaute Jack enttäuscht an. „Ich kann nicht glauben, dass du weiterhin auf diese Betrüger reinfällst."

„Es ist nur Christian und er ist ein Freund. Kannst du es nicht einfach akzeptieren?"

„Nein. Du warst heute Nacht schon total theatralisch und jetzt kommt der nächste scheiß!"

„Ich hatte ein wenig Bier... du weißt, wie ich dann drauf bin und das ich es nie so meine. Und du weißt, wie ich zu Christian stehe. Ich akzeptiere doch auch, dass du ihn nicht leiden kannst, kannst du dann nicht akzeptieren, dass er ein Freund ist?" Jacks Blick hatte beinahe etwas flehendes und es tat mir ehrlich leid, dass ich ihn gerade so anfuhr, obwohl wir uns eigentlich vertragen hatten.

„Es fällt mir halt schwer..."

„Dann thematisiere ich es nicht mehr vor dir... Deal?"

„Meinetwegen...", grummelte ich und seufzte. Ich konnte ja wenigstens ein wenig Anstand zeigen. „Lebt er?"

„Er lebt, ja." Seine Lippen wanderten nach oben und er zog mich an sich. „Nach wie vor ein Sturkopf... kommst du nachher noch mit ins Wasser?"

„Schauen wir uns heute den Sonnenuntergang vom Strand aus an?"