Always what I want

12

Ich überwand mich und ging mit Jack in das Meer, aber trotzdem hatte ich Angst. Wandte meinen Blick nicht einmal von Jack ab.

Obwohl... wenn er sich noch einmal den Kopf anschlug, würden seine Erinnerungen zurückkommen?

„Basti", rief Jamie von der Brandung. Als ich mich zu ihm umdrehte, schüttelte er seinen Kopf. Als hätte er meine Gedanken gelesen.

„Hey... was läuft da eigentlich bei dir und Adam? Ihr seit total seltsam zueinander."

„Zwischen mir und-" Ich schluckte. „Wir waren einige Wochen zusammen. Dann kam Tony und Adam hat ihn vor meinen Augen angegraben und ständig von ihm geschwärmt. Wir haben uns oft gestritten und einmal fast geprügelt- und..."

„Oh... hass ich ihn?" Jack warf einen kurzen Blick über seine Schulter.

„Du fandest es nicht cool. Aber jetzt nach der Trennung sind wir befreundet und ich glaube... wenn du wieder der alte Jack bist, wirst du dich nach mir richten und ... momentan verstehen Adam und ich uns meistens gut."

„Ich halt mich eh an dich. Du warst von Anfang an da und das wird seine Gründe haben."

„Warum hängst du dann mit Christian ab?"

„Weil er irgendwann offenbar ein Teil von meinem Leben war und ich hoffe so an Erinnerungen ranzukommen", erklärte Jack als wäre es nichts. Aber für mich klang es wie eine egoistische Nummer, die Jack abzog. Und das war ganz Jack und außerdem erhöhte es meine Chancen bei ihm. Ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus. „Ziemlich clever für jemanden mit Amnesie und Nahtoderfahrung."

Jack stieß mich in die Seite. „So gut wie du mich kennst, bin ich mir ziemlich sicher, dass es nicht meine erste Nahtoderfahrung war."

„Da hast du recht", erwiderte ich. Jack nickte, als ich meinen Blick abwandte. Schweigend griff er nach Chris Brezel. „Ich darf doch, oder?"

„Ehm... eigentlich-"

„Amnesie- Bonus...? Bitte?"

Ich hustete, als die Worte seinen Mund verlassen hatten. Auf einmal schien Jack sehr locker drauf zu sein und ziemlich humorvoll.

„Wir teilen. Aber ich teile nur, weil du es bist und nur heute. Also gewöhn dich bloß nicht dran. Kannst zukünftig Basti das essen klauen."

„Lässt er es sich klauen?"

„Ja. Aber wenn du vorhast seinen Kaffee zu klauen, sag mir vorher bescheid, damit ich dir ne Grabrede schreiben kann", erwiderte Chris.

Ich versteckte mein Grinsen. Eigentlich war das gelogen, denn mit Jack hatte ich bisher immer meinen Kaffee geteilt. Aber was sollte ich dagegen auch sagen? Jamie und Kieran standen auf und rannten ins Meer, ohne auf unser Gespräch Rücksicht zu nehmen. Aber ich konnte an Jacks sehnsüchtigem Blick in Richtung Meer erkennen, dass er auch wollte und gleichzeitig Angst hatte.

„Soll ich mitkommen?"

„Würdest du?" Jack schaute mich an.

„Würde ich sonst fragen? Beweg dich jetzt."

Eilig richtete er sich auf und blickte zu mir herunter. Auf seinen Lippen war ein kleines Lächeln zu erkennen. Er griff nach meinem Arm und zog mich auf die Beine. Am Liebsten würde ich einfach in das Meer rennen und eine Wasserschlacht starten, hielt mich aber wegen Jack zurück „Hey Basti... wir sind ja irgendwie Freunde, oder?"

„Klar, warum?"

„Und du hast mal gesagt, dass ich etwas mit Christian hatte und wir einen Grillabend hatten..."