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Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Jack wollte Emilio aufmuntern und er hatte es mit dieser simplen Aussage geschafft. Stumm ließ ich Emilio neben mir sitzen, während er das Eis aß und ich meinen Kaffee trank. Anschließend rannte er ins Meer und ich kam hinterher. Ich wollte für ihn da sein und wirklich eine Beziehung mit ihm aufbauen. Noch bevor ich komplett im Wasser war, tauchte mich jemand unter und als ich auftauchte, bekam ich Wasser ins Gesicht gespritzt. Alle lachten, und Jack versuchte zu flüchten. Grinsend lief ich auf Emilio zu, schnappte ihn mir und hob ihn hoch. „Nicht reinschmeißen, nicht reinschmeißen", rief er lachend und ich schmiss ihn aus geringer Höhe rein. Kreischend tauchte er auf und starrte mich böse an. „Nicht reinschmeißen!" So schnell, wie er herumwirbelte und weglief konnte ich gar nicht reagieren. Was hatte ich jetzt wieder falsch gemacht?

„Hey, jetzt warte mal", rief Chris. Ich war unfähig, mich zu regen, und konnte ihm nur hinterherschauen, wie er sich immer weiter entfernte. Adam lief zu ihm und hielt ihn fest. Selbst als er zu kreischen begann, ließ er ihn nicht los und trug ihn zu uns zurück. Ich wollte gar nicht wissen, was die anderen Menschen von uns dachten.

„Weißt du wie gefährlich es hier sein kann? Du kannst nicht einfach wegrennen! Auch nicht, wenn du wütend bist. Dann setz dich auf unsere Handtücher und beruhig dich. Basti wollte Spaß machen."

„Es war nicht witzig!"

„Haben wir gemerkt. Nicht mehr weglaufen, okay? Setz dich einfach auf unseren Platz."

„Jetzt?"

„Nur wenn du noch wütend bist." Adam lockerte seinen Griff und ich war ihm unglaublich dankbar, dass er Emilio eingefangen hatte. „Hast du Lust ne Sandburg zu bauen?"

„Ja!"

„Komm", forderte Adam lächelnd.

„Ich helfe!" Chris lief den beiden hinterher und ich blieb alleine zurück. Ich musste definitiv mehr mit Emilio machen, alleine um ihn kennenzulernen. Denn so, wie es gerade war, konnte es nicht bleiben. Ich musste mit ihm reden, mit ihm spielen und ihn einfach verstehen.

„Hey... komm Basti."

„Hm?" Blinzelnd schaute ich zu Jack. „Ich hab..."

„Du hast nichts falsch gemacht, okay? Du musst einfach mit ihm reden und ihn kennenlernen. Du brauchst Geduld. So wie bei mir, als ich mich nicht erinnern konnte."

„Aber..."

„Vertrau mir einfach", erwiderte er ruhig und schlang seine Arme um mich. „Du hast mir vertraut... jetzt musst du ihm vertrauen. Ihr müsst zusammenarbeiten und euch vertrauen. Denn alleine wird das nicht gehen."

Jacks Worte ergaben irgendwie Sinn, auch wenn ich es im ersten Moment nicht ganz verstand. Aber ich musste Emilio kennenlernen und er musste mich kennenlernen. Noch dazu, wird er mich austesten. „Schafft euch ein Ritual... vielleicht solltest du ihn erstmal nur ins Bett bringen und lass ihn helfen."

„Ja, was das angeht-"

„Keine Diskussion! Machs einfach." Jack kam näher und streifte für eine Millisekunde meine Lippen und ich war enttäuscht, dass der Moment so schnell vorbei war.

~~~

„Basti...? Kann ich helfen?"

„Emilio, das ist-" Mein Blick huschte zu Jack, welcher im Türrahmen zur Küche lehnte und sich räusperte. „Natürlich kannst du helfen. Aber pass bitte auf." Ich reichte ihm ein Messer und legte die Gurke hin. „Am Besten du schneidest es in Scheiben und dann in Streifen."

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