Always what I want

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Das wird Christian nicht kaputt machen können- er machte es bereits kaputt, schoss es mir durch den Kopf. „Hoyt kann auch sehr gut bei solchen Drehs abgehen, ich musste ihn immer wieder davon abhalten, dass er sich übernahm, aber irgendwie... weiß nicht, das war eine der vielen Dinge, die ich am meisten geliebt hab."

„Chris die Magie zwischen euch wird auch zurückkehren. Hoyt ist einfach auf einem Selbstfindungstrip. Er wird wiederkommen und dann werdet ihr wieder zusammen kommen."

„Ich glaube nicht... Hoyt hat seine Chance echt verspielt. Auch wenn ich gerade noch drunter leide..."

„Das sagst du jetzt, Chris." Ich schlängelte mich durch die Pinguine durch und setzte mich nach vorne ans Wasser.

Wir blieben den gesamten Nachmittag. Zwischendrin kamen andere Besucher und ich war erleichtert, das so ein wenig Abwechslung hereinkam. Auch wenn Jamie und Kieran nicht nachkamen, war ich froh, den Tag mit Chris zu verbringen. Er brachte mich am Ende des Ausfluges wirklich auf andere Gedanken und brachte mich zum lachen. Die meiste Zeit saßen wir zwischen den Pinguinen und unterhielten uns einfach. Und auch wenn wir nicht ins Meer gegangen waren, war dieser Ausflug unvergesslich. Selbst auf dem Heimweg war meine Laune sichtlich besser im Vergleich zu heute Morgen. Den gesamten Heimweg erzählten wir uns gegenseitig die schönsten Momente mit Hoyt und Jack. Und da gab es einfach so einige.

Während des Essens, Adam hatte wieder gegrillt, war die Stimmung das erste Mal ohne Jack ausgelassen und ich war erleichtert, dass mich keiner verurteilte. Selbst Kieran und Jamie nicht. Die beiden hatten die ganzen Beilagen gezaubert und waren ziemlich fleißig. Meine gute Laune erstaunte mich selber. Noch heute Morgen war ich weitaus deprimierter und hatte nicht in Sicht, dass es besser werden würde. Stattdessen hatte ich einen richtig schönen Tag gehabt, auch ohne Jack. Aber Adam hatte recht: Es wird den Zeitpunkt geben, wo Jack zurückkehren würde. Nur solange musste ich aushalten und das würde ich mit den Chaoten um mich herum ziemlich leicht schaffen. Chris und ich meldeten uns freiwillig für das Aufräumen und ich war froh, dass wir es gemeinsam schnell erledigt hatten, sodass wir uns noch auf dem Weg zum Strand machen konnten, um den Sonnenuntergang zu genießen. Diesmal kam sogar Adam mit.

Als Chris das Gartentor ansteuerte, meldete sich Adam zu Wort: „Der Strand ist direkt hinter dem Zaun. Lass uns einfach rüberklettern!"

„Ohne mich! Ich hatte erst ne Begegnung mit einer Black Mamba. Das hat mir gereicht!"

„Dann geh halt außenrum", erwiderte Adam.

„Alleine? Basti?"

„Sorry ich kletter..."

„Ich komme mit. Jamie?" Kieran schaute zu seinem Freund.

„Ich kletter auch. Bis gleich."

Kieran und Chris verschwanden aus dem Gartentor, während wir anderen über den Zaun kletterten und direkt im Sand landeten. Das hier war nicht einmal das Gebiet von Black Mambas. Vielleicht würde Chris das selbst noch bemerken, wenn er hier ankam. Jamie lief zum Weg, welcher von der Straße hierherführte, während ich mich umschaute. Obwohl es ein ziemlicher beliebter Spot war, saßen hier heute reichlich weniger. Auf unserem Felsen stand jemand und vor der Brandung hockten vereinzelte Gruppen. „Ist das Jack?!" Adam drehte mich zum Felsen, wo der Mensch drauf stand.

„Jack ist bei Christian."

„Nein, das ist Jack!" Adam schob mich sanft in die Richtung. „Geh hin.

„Und dann?"

„Rede mit ihm?"

Ich schluckte, beschloss mich aber kurzerhand seiner Aufforderung nachzugeben und zu ihm hinzugehen. Langsam kam ich dem Felsen näher und kletterte auf den kleinen Felsen. Oben versteckte ich meine schwitzenden Hände in meinen Hosentaschen, während ich mich einfach neben ihn stellte, mich hinsetzte und meine Beine über dem Meer baumeln ließ. „Jack?"

„Basti? Was machst du hier?"

„Was machst du hier?", fragte ich und schaute zu ihm rauf. Er setzte sich und lehnte sich gerade soweit zurück, dass er sich mit seinen Händen abstützen konnte.

„Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass ich herkommen musste... es... keine Ahnung... das Gefühl war auf einmal da und. Vor meinem Unfall... waren wir hier-"

„Täglich? Ja. Wir haben dem Sonnenuntergang zugeschaut und sind danach noch eine Runde schwimmen gegangen." Ich drehte mich zu ihm. „Bist du immer noch sauer?"

„Ich war nicht sauer, Basti... Christian ist Sinn zum Zweck und bisher ist er nett zu mir. Ich habe eure Warnungen ernst genommen und ich weiß auch, wie er euch behandelt. Ich hab das mitbekommen, daher... deine Knochensäge war gerechtfertigt. Hab ich ihm auch gesagt. Und... sorry wegen heute morgen, ich wollte euch nicht so vor den Kopf stoßen."

Skeptisch betrachtete ich ihn. Normalerweise würde ich ihm die Entschuldigung sofort abkaufen. Aber seitdem Unfall und der Amnesie wusste ich oft nicht, was ernst gemeint war. Selbst diese Entschuldigung fühlte sich nicht zu 100% ernst an. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass er vieles nur tat um möglichst schnell seine Erinnerungen wiederzuerlangen. Und fairerweise musste ich sagen, dass ich es vermutlich genauso machen würde.

„Is okay... denk ich."

„Echt? Wow du bist echt super!"

Ich erwiderte seine Aussage mit einem Lächeln und genoss die anschließende Stille zwischen uns. Mein Blick lag auf dem Horizont während immer wieder die Frage im Kopf umherstreifte. Als sich der Himmel in einen rot, orangenen Farbton veränderte, drehte ich mich zu Jack. „Kann ich dich was fragen?"

„Wir sind Freunde... also ja!"

„Läuft zwischen dir und Christian etwas?"

Perplex riss Jack seine Augen auf und dann tat er das Schlimmste, was er tun konnte: Er lachte. „Basti... ich bin doch nicht schwul!"

Ich schluckte meinen Schmerz hinunter und biss mir fest auf die Lippe, um nichts Falsches zu sagen. Spürte aber gleichzeitig wie meine Augen zu brennen begannen. „Nicht schwul?! Ich erzähl dir jetzt mal etwas über dich", zischte ich. „Du arbeitest in einer Gay-Porno-Agentur. Mit jedem von uns hattest du schon Sex. Du hast einer Wassermelone ein Gesicht verpasst und den Namen Kevin gegeben, bevor du diese gefickt hast. Du hattest mit mir Sex unter der Dusche. Du liebst es nackt herumzulaufen. Ach und zu deinem Christian... du warst in Bali wenige Tage mit ihm zusammen, dann habt ihr euch getrennt, du dich von ihm, als er seine Sichtweise über Pornos kund getan hatte. Nach seinem Unfall seid ihr wieder zusammengekommen und du du bist sogar länger geblieben. Zwei Tage hat es geklappt, bis ihr euch wieder gestritten habt und ich nach Bali fliegen durfte, um dich abzuholen. In Prag warst du durchgehend für mich da und hast mich immer vor Adam in Schutz genommen. Nach dem ganzen Scheiß und unserem Dreh vor Abflug sollte das unser Urlaub werden. Nur wir beide und Abenteuer. Also Danke, dass du das jetzt mit einer simplen Aussage zerstörst und lieber die Zeit mit Christian verbringst. Echt... ich kann manche Sachen verstehen, aber ne Menge verstehe ich nicht. Du wirst deine Erinnerungen nicht von Christian bekommen, weil dieser Freak dich überhaupt nicht kennt."