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Am Liebsten wäre ich neben ihn liegen geblieben, aber ich hatte Emilio etwas versprochen und das wollte ich halten. Widerwillig hatten wir uns angezogen und waren zurückgekehrt. „Warte im Bett auf mich..."

„Ich geh duschen...", erwiderte Jack und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen. War das jetzt offiziell mit uns?

Ich schaute zu Adam. „Wo ist Emilio?"

„Oben. Er war müde und spielt dort noch mit Jamie. Schätze du bringst ihn ins Bett und verziehst dich dann mit Jack."

„Höchstwahrscheinlich richtig geschätzt", erwiderte ich grinsend und joggte durch das Wohnzimmer, die Treppe zu meinem alten Zimmer hinauf.

„Papa! Kann ich jetzt endlich schlafen?"

„Du hättest auch vorher-"

„Ich wollte, dass du mich ins Bett bringst."

„Ich hatts dir versprochen. Dann los. Sag gute Nacht zu Jamie."

„Gute Nacht zu Jamie", erwiderte er grinsend und fiel ihm stürmisch um den Hals. Ich konnte an Jamies aufgerissenen Augen direkt erkennen, dass er überrumpelt wurde und sein Lächeln gleichzeitig vorgespielt ist. Nichts davon war echt. Emilio löste sich und sprang in das Bett. Als Jamie an mir vorbeitrat, flüsterte ich ihm ins Ohr: „Die anderen sind unten und Kieran wirkt beinahe ein wenig einsam ohne dich."

Ich trat zurück, schaute ihm nach, wie er die Treppe hinunterging, ich setzte mich auf die Bettkante. Erst als Emilio mich bestimmend zurückzog, lehnte ich mich zurück und schlang meinen Arm um ihn. „Mama anrufen!"

„Dort ist es später als hier oder andersrum. Wenn wir sie erreichen, reden wir aber nur kurz mit ihr, sie kam direkt aus der OP..."

„Die OP war gestern, Papa."

„Hoffen wir einfach, dass sie noch wach ist", erwiderte ich und drückte unter ihrem Namen auf Videocall.

Es dauerte keine zehn Sekunden da hob sie ab. „Bastian? Macht er Schwierigkeiten? Verdammt ich wusste, dass ist keine gute Id-"

„Entspann dich mal! Er wollte mit dir telfonieren. Und er ist super, er macht gar keine Schwierigkeiten." Bei der kleinen Lüge spürte ich genau Emilios Blick auf mir.

„Echt gar keine? Hätte nicht damit gerechnet."

„Ehrlich gesagt, finde ich das Thema gerade ungünstig, er sitzt neben mir..."

„Oh ja... natürlich. Hallo Emilio." Täuschte ich mich oder wirkte sie ziemlich kühl und distanziert.

„Hey Mama. Wie gehts dir?"

„Gut... hab mich schon ein wenig erholt, aber bin noch ziemlich müde. Eigentlich wollte ich jetzt schlafen gehen..."

„Oh..." Ich hörte seine Enttäuschung heraus und es tat mir so leid. Ich wusste genau, dass sie gelogen hatte. Sie hatte nur keine Lust, mit ihrem Sohn zu telefonieren. „Das tut mir Leid", sagte ich, bevor Emilio etwas sagte. „Vielleicht rufst du einfach nächstes mal an, wenn es dir besser passt." Und du Lust hast, mit deinem Kind zu sprechen, fügte ich in Gedanken hinzu.

„Mach ich." Sie legte einfach auf. Nicht einmal von ihrem Sohn verabschiedete sie sich. Das Schlimmste war: Ich wusste, dass sie sich nicht wieder melden würde.

„Welche Gute Nacht Geschichte möchstest du?"

„Kokosnuss", murmelte er und kletterte auf mein Schoss. Ich strich durch sein Haar und las ihm solange vor, bis er auf meinem Schoss einschlief. Keine Ahnung, wie lange das dauerte. Vorsichtig legte ich ihn auf die Matratze und deckte ihn zu. Dann verließ ich sein Zimmer, nachdem ich die Tür anlehnte.

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