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Mit Jack unterhielt ich mich den gesamten Nachmittag ausgezeichnet. Wir rutschen von einem Thema in das Nächste. Mal waren es ernstere Themen und dann alberten wir herum. Zogen uns gegenseitig auf und lachten gemeinsam. Und es tat mir verdammt gut, so offen mit ihm umzugehen. Natürlich hatte ich Jack beinahe jeden Tag gesehen, aber nach dem ganzen Trubel mit Adam, war ich froh, dass Jack sich wenigstens offen verhielt.

Heute ging ich nicht von alleine, sondern ich blieb solange bis eine Krankenschwester kam und mich hinausschmiss. Sie hatte mich bereits eine Stunde länger bleiben lassen, als es erlaubt war. Ich wollte die Zeit einfach auskosten. Immerhin hatte ich Jack gestern nicht gesehen und morgen Mittag wird er entlassen. Ich freute mich so sehr darauf endlich wieder mit Jack unter einem Dach zu leben, leider nicht direkt so wie früher, aber ich war mir sicher, dass es sich schnell ändern würde. Immerhin gehörte Jack zu uns, zu unserer Agentur.

Es lag ein Heimweg von knapp einem Kilometer vor mir und ich schob mir die Air Pods in die Ohren, um den Heimweg angenehmer zu machen. Die Sonne, welche langsam hinter den Baumkronen verschwand, tauchte die Berge in der Ferne in ein oranges Licht. Ich genoss die letzten Sonnenstrahlen und kam erst in der Villa an, als es bereits dunkel war.

Schon morgen wird er entlassen und eventuell komplett überfordert sein. Ich hoffte, dass er sich schnell daran gewöhnen wird. Trotzdem überlegte ich mir Möglichkeiten ihm das Wohnen angenehmer zu machen. Irgendwie musste ein Plan her. Eine Liste, bei der man jeden Tag Punkte abarbeiten musste. Eine Art To-Do-Liste vielleicht.

Ich schob das Gartentor auf und stapfte den langen Vorgarten hinauf, bis zu der Terrasse. Ein angenehmer Steak- Grill Geruch stieg mir in die Nase. „Grillabend? Wie cool!" Jamie und Kieran nickten bestätigend.

„Setz dich. Es ist sogar fertig." Adam verteilte die Steaks und rutschte anschließend neben mich.

„Wie geht es Jack?", erkundigte er sich.

„Soweit ganz gut. Hey... ehm..." Ich strich mir meine Haare aus der Stirn. „Ich wollte mich nochmal bedanken, dass du hier bist. Das ist nicht selbstverständlich. Vor allem nicht nach allem, was wir durchhatten. Das tut mir übrigens Leid, ich war da auch nicht ganz unschuldig dran."

„Also erstmal ist es selbstverständlich. Und zweitens haben wir das geklärt und für mich ist die Sache damit durch. Wir waren beide Schuld, haben beide Dinge gesagt, die wir nicht so meinten und alles geklärt." Adams Worte kamen so überzeugend, dass ich nicht eine Sekund daran zweifelte, ob er es wirklich so meinte, wie er es sagte.

„Eine Sache hab ich noch-"

„Zu uns?!"

„Nein. Du hast gerade gesagt, es ist geklärt, also ist es geklärt. Jack wird morgen Mittag entlassen."

„Morgen schon?!" Offenbar hatte ich nicht so leise geredet, wie ich es mir erhofft hatte. Kieran tauchte hinter der Hecke zur Poollandschaft auf und eilte zu uns hinüber. „Ey, warum hat mir keiner Bescheid gesagt, dass es Essen gibt?!"

„Ja. Ich will irgendetwas besonderes für ihn machen. Keine Party. Aber vielleicht können wir morgen nochmal grillen und drinnen alles dekorieren. Wir könnten auch einige Spiele spielen. Und ich muss endlich nicht mehr alleine schlafen."

Die Sache gefiel mir am meisten. Vor dem Unfall hatten wir uns auch ein Bett geteilt. Endlich musste ich nicht mehr alleine schlafen, konnte mit Jack wieder rumalbern und über alles reden. Und unsere Liste weiter abarbeiten. Bisher hatten wir nur die Hälfte geschafft.

„Basti, mach mal langsam. Er kommt mit Amnesie aus dem Krankenhaus. Ich bin mir sicher, da wird sich erstmal nichts dran ändern. Überfall ihn nicht so."

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