Kapitel 8

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Die Sonne versank schließlich komplett hinter dem Horizont, doch Deen war immer noch nicht gekommen.
Was wenn ich zu spät war und er schon längst hier war? Was ist wenn er hier war mich aber nicht gesehen hat?
Genervt stieß ich mich von den Fässern ab, als ich hörte wie sich jemand näherte.

Erleichtert stieß ich Luft aus und drehte mich herum, wollte ansetzen um etwas zu sagen, als sich jemand gegen mich presste.
Erschrocken riss ich die Augen auf und starrte einem Mann an, der defentiv nicht Deen war.

Hastig wich ich zurück, stieß dort jedoch sogleich mit dem Rücken gegen jemand anderen und als ich herumfuhr stand dort noch ein Typ.
Sie waren groß, breit und hatten Schaum in ihren Bärten kleben.
Ein beißender Geruch stieg mir in die Nase. Sie mussten wohl aus der Schenke neben mir gekommen sein.

Beide kamen näher und der eine packte grinsend meinen Arm, ,,Na Püp-", weiter kam er nicht, denn ich packte mit links seinen Arm, holte gleichzeitig mit rechts aus und schlug ihm so fest ich konnte in sein Gesicht.

Laut knackt es, aber ich riss ihn an seinem Arm herum und stieß ihn gegen seinen Kumpanen. Erschrocken sah der mich an, konnte anscheinend nicht ganz begreifen was gerade passiert war, bis sein Freund stöhnend an ihm herunter fiel und dumpf auf dem Boden aufschlug.

Wütend verzog sich sein Gesicht und er ließ seine Finger knacken, während er über seinen Freund stieg. ,,Das", er knackte mir seinem Hals, ,,war ein Fehler." Damit schoss sein Arm nach vorne und er packte mich am Kragen meines Hemdes.

Allerdings zog er mich nicht zu sich, sondern schleuderte mich gegen die Wand des Hauses, welches hintern den Fässern stand.
Hart traf ich dagegen und mein Kopf knallte mir bollerwucht gegen die Wand bevor ich ächzend zu Boden fiel.
Doch der Mann war schon wieder neben mir ehe ich Luft holen konnte und riss mich hoch.

In der Bewegung griff ich nach meinem Dolch holte aus und rammte ihn keuchend nach vorne.
Der Mann riss seine Augen auf und taumelte nach hinten, wobei er mich fallen ließ.

Unelegant kam ich ächzend auf meinen Füßen auf und taumelte ihm hinterher.
Mit wenigen Schritten war ich bei ihm und zog ihm die Beine weg, woraufhin er unelegant und mit meinem Dolch in seinem Bauch auf dem Boden fiel.

Blut aus meiner Nase tropfte auf ihn herunter als ich mich zu ihm beugte und schnaufend meinen Dolch aus seinem Bauch zog, dann lief ich schnell zur Seite.

Mein Dolch verschwand wieder in meinem Schuhe und ich wischte mir mit dem Ärmel meines Hemdes über meine Nase. Was die Sache allerdings nur noch schlimmer machte.
Mein Kopf dröhnte und mein Rücken tat bei jedem Schritt weh, was mich jedoch nur noch mehr anspornt von hier zu verschwinden.

Ich musste Deen finden und zwar schnell.
Eilig schnappte ich mir meine Tüte und zwängte mich zwischen den Fässern hindurch in die Trauben von Menschen, welche in die Schenke wollten.

Von überall presste sich jemand gegen mich als man mich nach vorne schob in den Laden herein.
Mein Kopf pochte und mein Brustkorb schmerzte bei jedem Atemzug, während das Blut auf meiner Nase einfach nicht weniger werden wollte, doch das hatte sich gleich bestimmt wieder.

Ich hatte das Gefühl das Deen hier drinnen sein konnte und begann mich von den Menschen zu entfernen.
Rauch lag in der Luft, Krüge klirrten und lautes Gelächter drang von überall her.
Kreuz und quer standen im Raum die Tische. Es schien als hätte nichts und gleichzeitig alles hier seine Ordnung, doch ich wand mich schnell von den haufen Tischen ab.

Deen würde warscheinlich kein Bier trinken. Er meinte er hätte etwas zu erledigen und die ganz üblen Typen, befanden sich an den Spieltischen.
Leichtfüßig tänzelt ich zwischen den Leuten hindurch, darauf bedacht niemanden zu berühren und gleichzeitig darauf konzentriert einen roten Haarschopf zu finden.

Fast hätte ich einen Freudenschrei los gelassen als ich endlich etwas rotes sah. Eilig lief ich schnurstracks dort hin, bis ich die Leute sah mit denen er an einem Tisch saß.

Konzentriert hatte sie sich zusammen gebeugt und redeten, wobei alle grimmig drein guckten und nur vereinzelt genickt wurde.
Sie sahen allesamt mehr als brutal aus, mit ihren komplett schwarzen Klamotten unter denen ich mehr als eine Waffe sehen konnte.

Schluckend wand ich mich schnell ab bevor mich einer von ihnen auch noch sah.
Ohne großen Plan stellte ich mich an die nächst beste Wand und wartete auf eine Gelegenheit mich Deen zu zeigen.
Bis es mir zu blöd wurde.

Leise lief ich zu dem Tisch und stellte mich hinter Deen. Die Köpfer aller am Tisch sitzenden flog hoch, doch ich sah nur zu Deen, ,,Wir sollten los." Murmelte ich leise, doch er wank ab und schüttelte den Kopf, ,,Ich muss noch etwas klären." Kurz sah er mich an, während er das mit kalter fast schon gelangweilte Stimme sagte und einen Schluck aus seinem Krug nahm.

Erschrocken von seinem Ton sah ich ihm an und wollte gerade etwas sagen, da mischte sich einer der Typen, ,,Ich wusste gar nicht das man auch noch Ladys außerhalb von deinem Bett neben dir antreffen kann."
Die anderen Männer lachten gröhlend auf und ich verzog angewidert das Gesicht.
Geschockt wusste ich nicht was ich sagen soll. Eine unangenehme Gänsehaut zog sich über meinen Körper und ich wich leicht zurück, als mich einer der Typen mit seinem Blick von oben bis unten musterte.

,,Vielleicht kann man sich die Lady mal ausleihen." Rief einer der Typen und ich zuckte zusammen. Alle lachten los, doch ein Lachen ließ mich besonders erstarren, denn Deen gröhlte mit, während er wieder seinen Krug an seine Lippen setzte.

Eilig wich ich noch mehr Schritte zurück, was die Männer noch mehr Lachen ließ.
Kopfschüttelnd fuhr ich herum und sah dabei dem letzten Mann in der Runde ins Gesicht.
Er lachte nicht.
Erstarrt blieb ich stehen und wagte es nicht zu atmen während der Mann mich kalt anstarrte.

Meine Nackenhaare stellten sich auf und ich bekam das unglaubliche Verlangen zu rennen. Sehr schnell und sehr weit weg, obwohl ich mir still sicher war das es dann immer noch nicht weit genug weg war.

Etwas knallte laut und riss mich aus der Starre.
Deen hatte seinen Krug auf den Tisch geknallt dessen Inhalt er, nach dem gegröle der anderen beuteilend, mit einem Zug getrunken hatte.
Ich sah meine Chance gekommen, drehte mich herum und rannte aus der Schenke.

Nun war ich diejenige, welche alle anrempelte und wegstieß doch es kümmerte mich nicht. Etwas drückte auf meine Schultern und zwang mich fast in die Knie als ich aus der Schenke stolperte, doch es war nich nicht vorbei.

Hastig schoss ich nach vorne und rannte zwischen den Leuten hindurch.
Nur schwer drang Luft in meine Lunge und meine Sicht verschwamm, als ich endlich in der Straße ankam, welche zu der Pferde Koppel führte.

Meine Schritte verlangsamten sich, doch ich blieb nicht stehen. Erst als ich bei unseren Pferden war wurde ich langsamer und lehnte mich schließlich erschöpft und mit Schnappatmung gehen den hölzernen Zaun.

Tief holte ich Luft und rang von laut zirpenden Grillen umgeben nach Atem.
Alles drehte sich und ich ließ mich schließlich auf den Boden fallen um mich mit dem Kopf gegen das Gatter zu lehnen.

Heute war eine Sternen klare Nacht und mein Herz begann sich langsam zu beruhigen, während ich den funkelnden Nachthimmel betrachtete.






After the NightfallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt