Kapitel 26

5 1 0
                                    

Always Forever - Cults

Lange sah er mich einfach nur still an, bis er schließlich aufstand und auf mich zukam. Ohne mich groß zu bewegen sah ich ihm dabei zu, bis er vor mir war. Sein Blick hatte meinen seit er vom Tisch aufgestanden war nicht losgelassen und er tat es auch jetzt nicht. ,,Wo ist die Kette?" Wollte er leise wissen und ich griff mit schwitzigen Händen in meine Hosentasche.

Dort hatte ich sie reingesteckt, als wir vom Friedhof zurückgekommen sind und von Ingrid angeschrien wurden. Langsam zog ich sie hervor und hielt sie ihm, auf meiner flachen Handfläche liegend, entgegen. Kurz sah er darauf herab ehe er wieder zu mir sah. Fest hielt ich seinen Blick, während er danach griff.

In meinem Kopf rasten meine Gedanken wild durcheinander, doch als er mich sanft berührte und anschaute, war das einzige an was ich noch denken konnte, er.

Seine rauen Fingerkuppen strichen dabei meine Handfläche, während er die Kette nahm und ließen einen angenehmen Schauer über meinen Rücken laufen. ,,Dreh dich um", murmelte er und die Bestimmtheit in seiner Stimme ließ mich gehorchen. Mit schwitzigen Händen drehte ich mich um und hielt mich vorsichtshalber an der Küchenzeile neben mir fest, als seine Finger meinen Rücken streiften.

Stockend atmete ich ein und wartete auf was er vorhatte, als er meine Haare sanft zur Seite schob. Ich hatte sie wie meistens in einen Zopf, durch das Schlafen hingen sie allerdings ziemlich lose herunter. Seine Hände waren groß und rau und ließen Wärme in meinem Bauch entstehen und meine Knie zittern.

Vorsichtig, wie als wäre ich unglaublich gebrechlich legte er beide Hände um meinen Hals. Plötzlich spürte ich etwas kühles und im nächsten Moment zog er auch schon seine Hände zurück. Aus Reflex griff ich zu meinem Hals und berührte leicht die Kette mit den Finger, als ich seine auch schon wieder in meinem Nacken spürte.

Er begann den Verschluss zu verschließen und so wie es sich anfühlte, zunächst ohne großen Erflog. Leise kicherte ich, was ihn brummen ließ, bis er es plötzlich doch geschafft hatte. Vorsichtig ließ er die Kette los und das Silber legte sich um meinen Hals und die Kette rutschte zwischen meine Brust. Ruhig lagen seine Hände in meinem Nacken, als er langsam begann sie zu bewegen. Ohne Kommentar begann er langsam meinen Nacken zu massieren und wanderte schließlich zu meinen Schultern.

Leise entspannende Stöhner entwichen mir und ich lehnte mich immer mehr nach hinten seinen Händen entgegen. Hinter mir spürte ich seine warme Brust, als er langsam meinen Hals auf und ab strich. In meinem Bauch kribbelte es und ich hatte alles um mich herum ausgeblendet, nur seine Hände zählten. Plötzlich spürte ich etwas weiches, nasses auf meinem Nacken und er ließ von mir ab.

Erschrocken drehte ich mich um und sah in sein verschmitzt grinsendes Gesicht. Gerade wollte ich den Mund aufmachen, doch er schüttelte den Kopf und trat noch näher auf mich zu. Auch wenn ich relativ groß war, war er dennoch größer, sodass ich meinen Kopf leicht in den Nacken legen musste.

,,Weißt du noch, als ich dir von meinen Tanzstunden erzählt habe?" Leicht nickte ich, wobei ich ihm gar nicht richtig zuhörte, sondern nur auf seine weichen Lippen starrte, während er sprach. Sofort hoben sie sich zu einem Grinsen und er beugte sich herunter zu meinem Ohr. ,,Ich finde", seine Lippen strichen leicht mein Ohr und die Berührung ließ mich gleichermaßen erschaudern wie kichern, ,,jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt."

Sofort wusste ich worauf sich seine Aussage bezog und sah ihn mit großen Augen an, als er sich wieder von meinem Ohr zurückzog. Lächelnd nickte er und nahm vorsichtig meine Hand in seine. Kurz klappte mein Mund auf und ich wollte protestieren, als ich in seine Augen sah und das war der Moment in dem ich ihm komplett verfiel.

Seine andere Hand legte sich auf meine Hüfte und er zog mich sachte an sich. Flüsternd begann er bis drei zu zählen und dann zog er mich mit sich. Erschrocken stolperte ich ihm hinterher und trat ihm prompt auf den Fuß. Kichernd schüttelte er den Kopf und zog mich weiter.

Runde um Runde drehte er uns durch die Küche und immer wieder trat ich ihm auf den Fuß, bis ich fast über meine eigenen stolperte und er lachend den Kopf in den Nacken warf. Empört haute ich ihm auf seine Brust und sah wütend zu ihm hoch. Kichernd beugte er sich zu mir herunter und küsste meine Nasenspitze.

Perplex sah ich ihn an und bevor ich es richtig realisieren konnte, hatte er mich näher an sich gezogen. Grinsend sah er auf mich herunter und mir kam eine Idee. Böse lächelnd trat ich nach vorne und dabei bewusst voll auf seinen Fuß. Fragend zog er eine Augenbraue hoch, doch ich ignorierte es und setzte auch meinen anderen Fuß auf seinen. Jetzt schien er zu verstehen.

Mit zuckenden Mundwinkeln sah er zu mir herunter und schloss seinen Arm noch fester um meine Taille, als ich drohte nach hinten zu kippen, dann ging es zu meiner Überraschung weiter. Jetzt konnte ich ihm allerdings nicht mehr auf die Füße treten, denn dort stand ich schon.

Das Ganze entlockte mir ein lautes Lachen und ich konnte gar nicht mehr aufhören, während er uns durch die Küche tanzte, zu kichern. Manchmal entwich mir auch ein Glucksen, was ich wiederum zum Lachen brachte. Leise began Deen nach einiger Zeit eine Melodie zu summen und ich schloss meine Augen.

Sie war wunderschön und gepaart mit seiner tiefen Stimme lullte es mich regelrecht ein. Seufzend sank ich nach vorne gegen seine Brust und lehnt mich komplett gegen ihn. Ihm schien das jedoch nichts auszumachen und er schunkelte uns weiter sachte durch die Küche. Im Hintergrund fiel Mondlicht in die Küche, es war lange nach Dämmerung und ich blinzelte müde dagegen an, während ich spürte wie Deen sanft mit seiner Hand meinen Rücken entlang strich.

Auch streckte er unsere Hände nicht mehr aus, sondern hatte beide Arme um mich geschlossen und um ehrlich zu sein hatte ich mich nie geborgener, als in diesem Moment, gefühlt. Seufzend rieb ich mein Gesicht gegen sein Shirt und zog seinen Geruch in mich auf. Unter mir vibrierte es leicht, als er lachte, doch ich ignorierte es und genoss nur seine Nähe.

Er hatte seinen Kopf auf meinem abgelegt und summte noch immer, auch als meine Augen immer schwerer wurden und ich komplett gegen ihn sackte. Sanft fing er mich auf und hielt mich noch ein wenig so, bis er mich unter meinen Knien und am Rücken nahm.

Ohne das ich es richtig bemerkte trug er mich bis in mein Zimmer und legte mich allem Anschein nach auf meinem Bett ab. Sofort wühlte ich mich mehr in die Wärme hinein, als ich spürte wie er mir noch einmal über den Kopf strich und etwas murmelte.

Im Nachhinein klang es wie eine Entschuldigung, doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, war ich komplett eingeschlafen.

After the NightfallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt