Mein Kopf schoss hoch, ,,Was?!" Riefen ich und Deen gleichzeitig. Deen saß kerzengerade neben mir und sah genauso verstört drein wie ich. ,,Wie?" Rief er und legte seine beiden Arme auf den Tisch. Unruhig ballte er sie immer wieder zur Fauste ehe er seine Hände wieder ausbreitete.
Einige Sekunden sah ich ihm einfach nur dumpf dabei zu, ehe die Worte zu mir durchgedrungen waren. Stumm sah ich die Frau an, welche genauso ernst zurücksah.
,,Wusste mein Vater", meine Stimme brach, während ich versuchte die erste Frage zu formulieren, welche mir in den Kopf kam, ,,wusste er es?" Beendete ich sie und drehte mit zitternden Fingern den Ring an meinem Finger herum.Die Frau wiegte nachdenklich ihren Kopf hin und her, ,,Sie hat es ihm, so weit ich weiß, zu Beginn verschwiegen. Erst als du da warst, hat sie es gesagt."
Verwundert sah ich sie an und eine böse Vorahnung machte sich in mir breit, ,,Was ist mit meinen Geschwistern?" Ihr Blick wurde weich, ,,Sie sind deine Halbgeschwister, dein Vater hatte vor deiner Mutter noch eine andere Frau."Nun sah ich sie komplett überfordert an, ,,Aber-was? Wissen sie es?" Sie schüttelte den Kopf und trommelte mit ihren Fingern auf den Tisch, ,,Niemand durfte es wissen. Es war eine Art geheimer Affäre. Dein Vater war jung und wusste noch nichts von den Feindschaften zwischen den alten Familien. Die Frau verschwand nach der Geburt und dein Vater verliebte sich in deine Mutter."
Überfordert rieb ich mir über mein Gesicht, ,,Deswegen sind sie stärker als ich. Deswegen bin ich Müde und Esse auch," Schlussfolgerte ich und lachte trocken auf, ,,und ich dachte immer es liegt an mir." Wieder lachte ich und schüttelte den Kopf, ,,Man ist das abgefuckt." Kurz hielt ich nachdenklich inne, ,,und was hat mein Vater dann getan?" Neugierig sah ich sie an und sie zuckte mit den Schultern, ,,Es war schon passiert. Er konnte es schlecht rückgängig machen, doch sie wussten beide was es bedeutet einen Mischling auf die Welt gebracht zu haben."
Ernst sah sie mich an, ,,Sie wissen von dir, Kind, dein Vater will nur dein Bestes, deswegen bist du hier."
Nachdenklich sah ich sie an. Mein Vater hat mich hergeschickt. Natürlich wusste er was das hier für ein Haus war und das war es was mich so verwirrte.Warum schickte mein Vater mich in das Haus in dem seine Frau ermordet wurde?
Etwas stimmte hier gewaltig nicht, doch wo sollte ich es anders herausfinden als hier?,,Bist du auch eine Hexe?" Sie nickte und ich verkrampfte mich, ,,Deswegen sind wir hier."
Wieder nickte sie, ,,Dein Vater sah es an der Zeit gekommen das du es erfährst. Anscheinend ist es passiert", sie warf einen bedeutungsvollen Blick in die Richtung meines Ringes, ,,und jemand muss dir zeigen wie du damit umgehen sollst."Ein kleines Lächeln bildete sich an ihren Mundwinkeln, ,,ich schätze das ist dann mein Part in der ganzen Geschichte."
Mit gerunzelter Stirn sah ich auf den Ring in meinem Schoß und begann dann leicht zu nicken.Es machte Sinn. Die Frau vor mir erschien mir zwar immer noch Supsekt jedoch nicht mehr so wie zu Beginn. Es war damals wohl etwas anderes passiert, als ich es in Erinnerung hatte.
,,Wer ist hinter mir her?" Wollte ich wissen und sah sie an, doch sie winkte ab und trank einen Schluck ihres Tees. ,,Alles zu seiner Zeit Kind, erstmal musst du die Grundlagen lernen und ich finde wir sollten direkt damit anfangen."
Entschlossen stand sie auf und ich sah hilfesuchend zu Deen. Dieser sah nachdenklich auf die Tischplatte. Er wirkte wie weggetreten und als ich vor seinem Gesicht herumwedelte zuckte er heftig zusammen.,,Ich muss etwas erledigen." Er mied meinen Blick und sah zu der Frau, ,,wie war dein Name noch gleich." Belustigt zog diese eine Augenbraue nach oben, ,,Ingrid."
Nickend stand Deen auf und schob seinen Stuhl ran. ,,Ich bin heute Abend wieder da."
Entsetzt sah ich ihn an und er begegnete meinen Blick. Zwar hasste ich ihn im Moment etwas, doch er konnte mich hier doch nicht einfach alleine lassen.Kurz blitze etwas entschuldigendes in seinem Blick auf doch er wand sich schnell ab und verschwand aus der Tür.
Etwas zu lange verharrte mein Blick noch auf ihr, ehe das zufallen einer anderen Tür mich aus meinem Bann riss.,,Also dann", Ingrid tauchte vor mir auf und lächelte leicht auf mich herunter, ,,sollen wir anfangen?"
Verunsichert sah ich sie an, ,,Was ist mit Annelise?"
Trauer trat in ihre Augen und sie seufzte, ,,Sie wird eine Beerdigung bekommen. Dort wo deine Mutter liegt." Hängte sie noch hinten dran und ich sah auf den Boden, ,,Ich war noch nie am Grab meiner Mutter."
Gestand ich leise und sie seufzte leicht, ,,dann wird es aber mal Zeit, oder nicht."Nickend stand ich auf und sah sie abwartend an. Kurz lächelte sie noch matt ehe ich ihr in den großen Raum folgte, den ich von früher kannte.
Wir saßen immer auf dem Boden. Er war geschmückt mit bunten Teppichen welche verdammt weich waren.
Es gab aber auch ein Sofa und Sessel an der Wand unter einem Fenster.
Davor stand ein kleiner Tisch und an den restlichen Wänden waren Bücherregale und andere Regale in welchen Flaschen und Gläschen standen.Traumfänger hingen herum und auch die Teppiche schmückten nicht nur den Boden sondern einige sehr bunte hingen auch an den Wänden.
Ein kleiner Flur führte noch zu einer anderen Seite aus dem Raum heraus und in einen Verkaufsraum, durch den meine Mutter und ich immer gekommen sind.
Kopfschüttelnd wandte ich mich von der Tür ab und sah mich weiter im Raum um.Alles wirkte so als wäre es kurz vor dem überquillen und mittendrinne bückte sich die Frau um sich im nächsten Moment auf einen der Teppiche fallen zu lassen.
Auffordernd klopfte sie vor sich auf dne Boden, ,,Komm Kind, hier ist es bequemer."
Langsam folgte ich ihr und setzte ich mich vorsichtig, mit einigem Abstand zu ihr, auch auf den Teppich.Lächelnd legte sie ihre Hände in den Schoss und ihren Kopf schief. ,,Die Theorie ist eigentlich ganz einfach." Begann sie und ich spielte nervös mit dem Ring an meinem Finger herum, ,,Hexen und Hexer spüren eine gewisse Macht in sich." Sie schloss ihre Augen und sah aud als würde sie meditieren.
,,Diese Macht kann, wenn man sie nicht kontrollieren kann, sehr gefährlich werden."
Sie nickte zu mir, ,,So wie bei dir, doch sicherlich ist dir aufgefallen, dass dir nicht permanent komische Dinge passieren."Auch wenn sie es nicht sah nickte ich.
,,Es liegt an dem Ring. Deine Mutter hat ihn gemacht und dir sicher geraten ihn niemals abzunehmen." Wieder nickte ich und sah auf den Ring herunter, ,,Aus gutem Grund, so konnten sie Jahre verstecken, wer oder was du bist."Nachdenklich schob ich den Ring vor und zurück, ,,Aber warum ist das dann neulich passiert?" Wollte ich verwirrt wissen und sie nickte, ,,Der Ring kann nicht alles aufhalten. Zum Beispiele deine Gefühle kann er weder kontrollieren noch ihnen Einhalt gebieten. Flippst du also aus", sie zuckte mit den Schultern und machte eine ausladende Bewegung mit ihren Händen, ,,bekommst du den Drang ihn abzuziehen. Das wirkt wie ein Korken auf einer überquellenden Flasche."
Beendete sie ihre Erklärung.Nickend ließ ich von dem Ring ab.
,,Wie kann ich es kontrollieren?"
Lächelnd öffnete sie ihre Augen, ,,Gute Frage."
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After the Nightfall
VampireSie ist ein Vampir, doch was ist er? _____________ Vampire sind nicht unsterblich, dass hat Beas Mutter bewiesen, als sie vor ihren Augen von Vampirjägern ermordet wurde. Die Schuld wurde Bea zugeschoben und mit den Jahren blieb ihr nichts anderes...