Kapitel 11

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,,Warum das denn?" Rief ich und sprang auf meine Beine. Neben mir stellte sich auch Deen hin, doch mein Vater hatte sich schon von mir weg gedreht, ,,Annelise wird dich hinbringen."
Mit einem Fuß war er schon aus der Tür, als er nochmal innehielt, ,,Deen kann dich begleiten."
Und weg war er.

Verstört sah ich ihm hinterher, ehe ich zu Annelise herum fuhr. Sie stand jedoch nicht mehr hinter mir sondern war, laut den Geräuschen, in den Raum mit meinen Klamotten gelaufen.
Schnell lief ich ihr hinterher und blieb im Rahmen stehen, während ich sie dabei beobachtete, wie sie wild Sachen in eine große Tasche packte.

Ohne mich groß zu beachten lief sie mit geschlossener Tasche an mir vorbei und drückte sie Deen in die Hand. ,,Los kommt!" Rief sie von meiner Zimmer Tür uns noch zu, ,,Uns läuft die Zeit davon", und damit war sie verschwunden.

Kurz warfen Deen und ich uns noch einen Blick zu ehe wir ihr hinterher eilten.
Mit großen Schritten lief Annelise durch das Haus bis zu den Ställen.
Mit ein paar wischenden Bewegungen hatte sie die Pferde gesattelt. Meine Kinnlade fiel auf den Boden, ,,Was-?" Begann ich stotternd, ,,Wie-?" Doch sie packte meinen Arm und zog mich auch schon zu einem der Pferde, ,,Dafür haben wir keine Zeit." Erklärte sie und bedeutete mir mich in den Sattel zu setzten, ,,Wir reiten zu einer Freundin deiner Mutter. Sie kann dir helfen."

Mit diesen Worten schwang sie sich in ihren Sattel ritt los. Schnell holte ich sie ein und auch Deen ritt dicht hinter uns. ,,Aber wobei den?" Rief ich und riss verzweifelt meine Hände in die Luft. Verärgert und leicht panisch sah sich Annelise um und bedeutete mir leiser zu sein.

Entschuldigend verzog ich das Gesicht, ,,Sie wird dir alles erklären." Damit war für sie das Gespräch beendet und ich sah überfordert auf die Zügel in meinen Händen.
Der Ring prangte wieder friedlich auf meinem Finger und ich spürte nichts. Kein ziehen, keine Atemnot. Die vergangenen Minuten waren wie ein Fiebertraum.

Kopfschüttelnd richtete ich meinen Blick nach vorne und ließ ihn durch die Nacht streifen.

Wie waren noch nicht weit geritten, als ich etwas aus dem Augenwinkel wahrnahm. Kopfschüttelnd ignorierte ich es und sah weiter nach vorne, bis plötzlich ein Knacken ertönte und mein Pferd scheute.

,,Ruhig", flüsterte ich und krallte mich gleichzeitig in seine Mähne, als auch schon Deen neben mir war und meine Zügel griff um das Pferd zu beruhigen.
Er schafft es tatsächlich auch und ich sah in einige Sekunden einfach nur außer Atem von der Seite an.

Der Mond schien hell durch die Bäume und leuchtete auf sein Seitenprofil, sodass es mir den Atemraubte. Seine Haare fielen ihm wild in sein Gesicht und sein Kiefer war angespannt, während er konzentriert in das dunkle Dickicht schaute.
In diesem Licht wirkten seine sonst roten Haare fast so schwarz wie meine und doch konnte ich seine Sommersproßen sehen.

Was auch bedeutete das ich ihm unnatürlich dicht war. Mit zerknauschtem Gesicht rückte ich ein wenig zurück und es war wie als wäre eine Blase zerplatzt. Alle Geräusche drangen wieder an mein Ohr und ich wollte gerade etwas sagen, als es krachte.

Wiehernd wollte mein Pferd lospreschen doch Deen hielt es fest und sekn Pferd schien meines irgendwie zu beruhigen. Annelise stand etwas abseits und sah genauso konzentriert in das düstere Dickicht.

Mein Bein stieß wegen meinem unruhigen Perd gegen das von Deen und ich stütze mich kurz an ihm ab um nicht von dem Tier zukippen.
Ich spürte wie er sich unter meiner Berührung anspannte und er drehte sich gerade zu mir um, als etwas mit einem Luftzug vor uns landete.

Erschrocken quitschte ich auf und mein Pferd reagierte genauso und preschte nach hinten. So wirklich bekam ich nichts mit da mein Pferd gar nicht auf sein Pferdeleben klar kam.
Wie wild hüpfte es herum und ich versucht erst gar nicht beruhigend auf es einzureden, sondern klammerte mich einfach nur an ihm fest.

Schließlich hatte es genug und tänzelt nur noch herum. Da war es genug für mich und ich sprang hastig ab. Mein Pferd sah das als seine Chance und gallopierte los. Angepisst sah ich ihm hinterher, bis ich mich seufzend umdrehte.

Da fiel mir wieder ein warum mein Pferd eigentlich so eskaliert war und ich sah mich verunsichert um.
Ohne es zu merken war mein Pferd immer mehr vom Weg abgekommen und als mir klar wurde das ich mich wirklich mitten im Wald befand bekam ich eine Gänsehaut.

,,Deen?" Flüsterte ich und lief langsam und mit weichen Knien nach vorne. Irgendwo knackte es laut und das war der Moment in dem ich los rannte. Irgendwie hat dieses Pferd doch zu mir gepasst.

Äste schlugen in mein Gesicht und im nächsten Moment war ich wieder auf der Straße, doch hier war niemand. Dann hörte ich einen Dumpfen Aufschlag und ohne groß darüber nachzudenken rannte ich in die Richtung des Geräusches.

Wieder knallten mir Äste in mein Gesicht doch ich war wie in einem Tunnel, starrte nur gerade aus und lauschte auf noch mehr verräterische Geräusche. 

Dann rannte ich auf ein Feld und mit einem mal wurd es wieder heller. Die Bäume hatten verhindert, dass das Mondlicht hindurchschien nun jedoch war es wieder heller.
Hektisch sah ich mich um, doch nicht lange, da entdeckte ich Deen und Annelise. Sie beide waren von ihren Pferden abgestiegen und umkreisten eine Person welche in ihrer Mitte stand.

Sie hatte soweit ich es erkennen konnte komplett schwarze Klamotten an. Vorsichtig kam ich näher und in diesem Moment drehte die Person ihren Kopf in meine Richtung. Wie als hätte sie diese minni Bewegung gehört.
In der nächsten Sekunde war sie vor mir.
Erschrocken stolperte ich zurück.

Dunkel Grüne Augen starrten mich an und gerade streckte sie ihre Hand nach mir aus, als Deen und Annelise auch schon bei uns waren und sie davon abhielten.
Deen griff sie an und wie er das tat.

So schnell wie er kämpfte konnte ich nicht folgen und Annelise begann mich wegzuziehen. Verstört sah ich sie an, doch sie ignorierte es und nickte in Richtung Wald.

Hinter uns ertönte ein Stöhnen und ich fuhr herum. Die Frau hatte Deen etwas in den Bauch gerammt und ich wollte gerade auf ihn zu laufen, als ich zurückgerissen wurde.

Hektisch drehte ich mich zu Annelise um, wollte mich los reisen, als ich jemanden hinter mir spürte.
In dem Moment passierten viele Dinge gleichzeitig.
Ich spürte etwas spitzes an meinem Rücken, riss meine Augen auf, als Annelsie mich fester packte und uns herum riss. Jetzt stand sie an meiner Stelle und das passierte so schnell sodass die Frau nicht mehr anhalten konnte. Oder ihr war es schlicht egal.

Ein schneidendes Geräusch ertönte gefolgt von einem entsetzten Ausatmer. Geschockt stand ich da, unfähig mich zu bewegen, als Annelise zurück taumelte und gegen mich fiel.

Wimmernd hielt ich sie und ging mit ihr langsam auf den Boden. Ein Dolch steckte auf der Höhe ihrer Lunge.
Röchelnd sah sie mich an. Blut lief aus ihrem Mund und ihre Augen flatterte.
Doch sie war nicht das Ziel.

Jemand sprang hinter mich und riss mich mit sich. Wie aus Reflex packte ich das Handgelenk und verdrehte es, sodass der Perosn ein Schrei entwich und sie mich los ließ.
Wieder auf den Beiden holte ich aus und trat ihre Beine weg, während ich sie gleichzeitig am Ellebogen nach hinten riss, mit meiner Hand ausholte und ihr hart ins Gesicht schlug.

Ein Knacken ertönte und über mein Handgelenk lief etwas warmes, doch ich holte erneut aus und traf wieder ihr Gesicht.
Ihr Schrei war mittlerweile verstummt und ich ließ sie fallen.
Hart schlug sie auf dem Boden auf und ich setzte mich auf sie.

Ein paar Nahkampf Bewegungen konnte ich und schlagen konnte jeder. Was ich jetzt auch tat. Zuerst waren meine Schläge noch kontrolliert wurde jedoch immer unkontrollierte und meine Sicht verschwamm.

,,Du scheiß Schlampe!" Schrie ich und drosch weiter auf sie ein.
Jemand packte mich und zog mich weg. Erschrocken fuhr ich herum und holte schon aus, erkannt im letzten Moment jedoch Deen.

Ich konnte seinen Blick nicht sehen, da meine Sicht merkwürdig verschwommen war, doch er hielt mich am Arm fest und ich holte tief Luft.
,,Lass sie liegen", flüsterte er und ich schluckte hart traute mich aber nicht mich umzudrehen.

Mein Blick schoss zu Annelise und ich rannte zu ihr.
Zittern ließ ich mich neben sie fallen. ,,Annelise?"flüsterte ich. Keine Antwort. ,,Annelise?!" Meine Stimme wurde immer lauter und ich begann an ihr zu rütteln.
Keine Reaktion.

After the NightfallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt