Kapitel 97

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Die Tanzschritte, welche das Brautpaar tanzt scheinen nahezu professionell. Der Song ist sorgfältig ausgewählt und die darauffolgenden Lieder animieren jedes Pärchen zu tanzen. Ich stehe nur teilnahmslos mit Olivia am Rand und mit einem sehr süßen Sekt wir stoßen gemeinsam auf den schönen Abend an.

Fred und George wurden von ihrer Mutter und ihrer Tante entführt. Ich schaue ihm nur gerne dabei zu, wie er sich anstellt mit Molly zu tanzen.
Am Ende des Songs kommen die Zwillinge peinlich berührt zu uns zurück.

Als wir uns kurz darauf wieder auf der riesigen Tanzfläche befinden, werden die großen Terrassentüren geöffnet und lassen frische Luft von dem riesigen Holzsteg dahinter herein.
Die Tanzschritte klappen heute perfekt, also habe ich den Tanzkurs doch nicht umsonst gemacht. Im nächsten Moment endet das Lied und eine mir bekannte Melodie erklingt. Careless whispers.

Die Paare um uns tanzen jetzt sehr viel näher aneinander. Also lasse auch ich meine Hände an Georges Oberkörper hinauf gleiten und zwinge ihn dazu meine Taille zu berühren.

,, Ich würd sagen, das ist unser Lied." schmunzel ich in seinen Anzug hinein und inhaliere nur zu gerne den Duft seines Hemdes.

,, Wenn du noch ein einziges Wort sagst, wird es wirklich eng." antwortet er grinsend und streift eine Locke nach hingen.

,, Jetzt reiß dich doch bitte zusammen, bis wir wieder im Zimmer sind." spotte ich und trete ihm mit Absicht auf den Fuß, er verzieht nur das Gericht.

Seine Hände drücken fest durch das Kleid und ich spüre sie durch den dünnen Stoff. Eine kleine Drehung löst mich kurz von ihm, nur um danach noch dichter mit George zu tanzen. Wenn er denkt er würde mich wollen, dann sollte er Mal mein Verlangen spüren. Diese Gefühle, welche ich für diesen großen, rothaarigen, lustigen Jungen hege, kann man nicht einmal annähernd mit Worten wie Sucht, Abhängigkeit und stetiges Verlangen beschreiben.

Er ist der Faden, welcher mein Herz vor dem brechen hindert und gleichzeitig mein ganzes Leben aufrecht erhält. Dieser junge Mann hat sich in meinem Leben verankert und es nach und nach verändert. Es scheint ihm garnicht bewusst wie sehr ich ihn will, in jeder Sekunde in der er sich nur atmet. Deshalb machen mich seine schmutzigen Worte nur noch wahnsinniger.

,, Kann ich sie dir Mal für einen Augenblick entführen?" grinst Ron nachdem der Song geendet ist.

,, Nein." meint George trocken und schlägt spielerisch auf die Hand, welche Ron mir erwartungsvoll entgegenstreckt.

Damit fängt er sich einen urteilenden Blick seiner Mutter ein und ich lächle in mich hinein, wie George auf sie reagiert.

,, Ich meine- wenn es unbedingt sein muss..." nuschelt er und lässt unfreiwillig meine Hand los.

...

,, Tut mir leid, aber Ginny tritt mir schon den ganzen Abend auf die Zehen und ich ihr auch, deshalb wollte sie mit George tanzen." rechtfertigt sich Ron als er nicht genau weiß wir ganz er jetzt meine Hand halten soll.

Gerade als ich dem jüngsten Weasley Bruder die Basic Tanzschritte erläutert habe, erspähe ich die Braut erneut. Sie trägt jetzt ein auffällig strahlendes Kleid, etwas länger als meines mit sehr viel Tüll. Ich beobachte nur zu gerne wie sie ihr Mann verehrt. Moderne Musik erklingt und alle beginnen zu tanzen, keine klassischen Tanzschritte mehr. Wie in einem Club, nur das zu viele Ü30 Erwachsene daran teilnehmen. Ich mit meinen jungen 16 bin einer der Unerfahrensten in diesem Raum und dementsprechend haben die anderen ihre wilde Partyzeit schon ausgeschöpft.

Deshalb amüsiert es mich sehr als ich Edith erstaunlich fit auf der Tanzflächen erblicke. Ihre Moves sind für ihr Alter wirklich stattlich und als sie mich erblickt winkt sie mich zu sich. Auf dem Weg zu Georges Großmutter leistet mir Olivia Gesellschaft, die anscheinend auch schon Bekanntschaft mit der netten Dame gemacht hat.

Meine Freundin und ich müssen uns wirklich zusammen reißen, nicht zu aufreizend zu tanzen, so wie wir es auf normalen Parties machen würde. Alles nur um Edith nicht zu schockieren, da die gerade den Spaß ihres Lebens hat.
Anschließend holen wir uns alle noch etwas zu trinken und kurz danach wird uns Edith auch schon von einer alten Freundin entrissen.

,, Ihr zwei habt mich echt wieder in meine wilden 20er zurück versetzt." bedankt sie sich und verabschiedet sich, fürs Erste.

Olivia bringt noch unsere Gläser zurück und danach ist sie malwieder unauffindbar. Meine Augen wandern durch die amüsierte Menge, während ich mit mir selbst tanze. Der Blick bleibt bei einem bekannten Augenpaar hängen. George hat sich mit den Ellenbogen auf die Knie gestützt und beobachtet jede Bewegung, die ich mache. Als er realisiert, dass ich ihn erwischt habe lehnt er sich zurück und grinst mich an.

Auf meine Symbole, mit Gesellschaft zu leisten schüttelt er nur den Kopf. Doch kurz darauf läuft George schon auf mich zu.

,, Na hast du dich wieder beruhigt?" spotte ich laut, da die Musik jedes leise Wort übertönt.

,, Beruhigt? Eigentlich nicht." grinst er, als er meine Anspielung versteht.

Seine Augen liegen auf mir als wir beginnen uns im Tankt zu bewegen.

,, Ich habe das Gefühl alle schauen dich an." meint er.

,, Zu schade, ich sehen nur dich." grinse ich und kurz danach presst er seine Lippen auf meine.

Seine Hand wandert an meinen Nacken, in jeder anderen Kulisse würde er sofort hemmungslos beginnen mich anzufassen. George scheinen die Blicke der Umstehenden doch zu kümmern.

,, Ich mag deine Oma." lächle ich als wir uns wenige Sekunden sogar wieder voneinander lösen.

Ich sehe nur die Schatten, welche das bunte Licht auf Georges Gesicht wirft, dort befindet sich gerade ein Grinsen.

,, Wir küssen uns und das Erste was du danach sagst ist, dass du meine Großmutter magst?" schmunzelt er mit hochgezogenen Augenbrauen.

Während meiner Antwort werde ich von einer Durchsage unterbrochen, die uns alle auffordert den Außenbereich zu betreten.

...

Die heißen Flammen stechen mir entgegen, ich muss blinzeln damit mir nicht die Tränen in die Augen schießen. Feuer. Ich muss hier weg, das ist mir zu warm, zu stickig, zu eng. Wieder steigt diese panische Angst in mir hoch und ich drehe mich hektisch umher. Wir stehen relativ weit von den Flammen entfernt, am Eck, doch das macht es defenitiv nicht besser. Im nächsten Moment greift ein Arm meine Taille und Finger umschließen meine Hand. George drückt mich fest an sich und sieht mich mit einem schiefen lächeln an, während ich gegen die Tränen kämpfe.

,, Es ist okay." nuschlelt er und streicht meine Wange.

,, So lange ich hier bin, wird dir nichts passieren." fügt er an und küsst mich an der Schläfe.

Danach nimmt er meine Hand und wir gehen zurück in das Innere. Dort treffen wir auf die Braut, mit einem Schlag habe ich keine Energie mehr unter Menschen zu sein. George scheint das zu bemerken und nach einem kurzen Gespräch, verabschieden wir uns und neben ein Taxi zurück in das Hotel. Auf dem Weg zum Ausgang begegnen wir noch Edith, die sich ein Taxi mit uns teilt. Die ganze Fahrt über hällt George meine Hand und ich fühle mich schlecht, dass ich den Abend beendet habe weil ich das Feuer nicht sehen konnte. Aber diese Wunde sitzt doch tiefer, als ich dachte.

La vie - der Duft meines LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt